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Projekt Babylon

Titel: Projekt Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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wie kommen Sie denn dazu?«
    »Ein Versuch, aus der Not geboren. Ich hatte keine andere Wahl.«
    »Wahrscheinlich hat es einfach nur verdammt wehgetan. Vielleicht bin ich deswegen aufgewacht.«
    »Seien Sie nicht so undankbar, immerhin hat es funktioniert, und es stand nicht gut um Sie. Können Sie mir erklären, was Ihnen passiert ist?«
    »Nein, wirklich nicht. Was den Unfall angeht, ist in meinem Schädel noch ein einziges Chaos.«
    »Haben Sie denn irgendeine Erinnerung an den Vorfall? Was haben Sie gespürt?«
    »Ich kann es nicht sagen, beim besten Willen. Wenn ich versuche, darüber nachzudenken, schweifen meine Gedanken ab, ich werde verwirrt und bekomme Kopfschmerzen. Ich hoffe, dass sich das in den nächsten Tagen legt. Sicher ist jedenfalls, dass wir diesen schwarzen Fleck meiden müssen!«
    »Der Entdecker der Höhle ist ja angeblich noch immer umnachtet.«
    »Das kann ich mir gut vorstellen. Ich würde gerne mal mit ihm sprechen und herausbekommen, was ihm genau passiert ist.« Er nahm einen Schluck Wein. »Wie haben Sie denn Ihre Zeit verbracht? Ist etwas passiert? Sind Sie vorangekommen?«
    »Ich bin noch zweimal in der Höhle gewesen und habe die Inschriften studiert. Sie überdecken einander stellenweise, sind also nacheinander angebracht worden, vielleicht mit vielen Jahren Abstand. Mit einer präziseren Analyse könnte man vielleicht feststellen, wie viel Zeit zwischen den einzelnen Inschriften liegt.«
    »Konnten Sie die Texte entziffern?«
    »Ein paar lateinische Zeilen, ja. Sie scheinen aber in keinem sinnvollen Zusammenhang miteinander zu stehen.« Peter holte ein Notizbuch hervor, das er sich zugelegt hatte, um spontane Ideen, Fragen oder Erkenntnisse festzuhalten. »› Memento, homo, quia pulvis es, et in pulverem reverteris ‹«, las er vor.
    »Aha«, meinte Patrick.
    »› Erinnere dich, Mensch, dass du aus Staub bist, und dich in Staub zurückwandeln wirst. ‹ Ist christlichen Ursprungs, die Worte Gottes zu Adam nach dem Sündenfall. Dann habe ich noch gefunden: › Indocti discant et ament meminisse periti ‹, was so viel heißt wie › Die Ungelehrten sollen es studieren, und die Gelehrten sollen es lieben, sich zu erinnern. ‹ Das hatte jemand in die Wand gekratzt.«
    »Das Letzte bezieht sich vielleicht auf die anderen Inschriften in der Höhle?«, sagte Patrick.
    »Ja, das könnte sein. Möchten Sie noch einen Nachtisch?«
    »Nein, danke. Nur noch eine rauchen und dann einen Kaffee.« Er legte seine Serviette auf den Tisch, lehnte sich zurück und zündete sich eine Zigarette an. Peter nahm die Gelegenheit wahr, um seinerseits eine Pfeife zu stopfen.
    »Ich bin dafür, dass wir uns aus Genf einen Sprachwissenschaftler bestellen, dann kommen wir hier wesentlich besser voran.«
    »Wollen Sie sagen, Sie sind mit Ihrem Latein am Ende?« Patrick lachte über seinen eigenen Witz, aber Peter ließ sich nicht davon ablenken.
    »Ich habe noch etwas anderes gefunden«, fuhr der Engländer fort. »Eine Zeichnung.« Er schob Patrick das Notizbuch über den Tisch und deutete auf eine Bleistiftzeichnung.
    »Eine Blume? Und was bedeutet die Inschrift?«
    »› Hoc sit exemplum discipulis ‹ heißt › Dies ist ein Beispiel den Lehrlingen ‹, oder › meinen Lehrlingen‹. Die Buchstaben C.R.C. sind vielleicht die Initialen des Verfassers.«
    »Der Verfasser ist der Meinung, etwas – vielleicht die Höhle – sei ein gutes Vorbild, für seine Lehrlinge?!«
    »Vielleicht...« Peter hatte seine Pfeife nun entzündet und hob lächelnd eine Augenbraue. »Wir werden es ja herausfinden. Die Blume ist nämlich eine Rose. Eine ganz besondere Rose, und ich weiß auch, wer sie gezeichnet hat.«
    »Sie machen Scherze!«
    »Beileibe nicht.«
    »Und? Von wem ist sie?«
    »Lassen Sie sich überraschen, ich habe bereits telefonisch ein Treffen organisiert. Wir müssen nach Paris fliegen. Fühlen Sie sich dazu in der Lage?«
    »Sicher.« Patrick klopfte sich auf den Bauch. »Für mein Wohlbefinden ist erst mal gesorgt. Wann geht's los?«
    »Wir fahren heute Nachmittag nach Béziers und nehmen von dort aus einen Flieger. Das Treffen ist bereits heute Abend. Rückreise ist morgen früh.«
    »Sie haben schon alles organisiert, Peter?«
    »Die Genfer ›Babylon Stiftung‹ macht's möglich«, scherzte Peter und erfreute sich am überraschten und anerkennenden Ausdruck auf Patricks Gesicht.
    »Alle Achtung! Ich schlage vor, dass wir die Zeit nutzen, um ein Fax an Elaine aufzusetzen.«
    »Welchen Inhalts?«
    »Ich

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