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Projekt Babylon

Titel: Projekt Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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Person so gut über unsere Recherchen Bescheid weiß?«
    »Nun, nach dem, was Sie mir von Cannes erzählt haben, könnte es sich ja inzwischen durchaus herumgesprochen haben, dass wir das Zeichen gefunden haben.«
    »Aber hier ist von den ›Archiven des Wissens‹ die Rede, eine Bezeichnung, die wir gerade erst entschlüsselt haben.«
    »Das mag ja sein«, sagte Stefanie, »aber vielleicht wissen andere Menschen erheblich mehr über den › Kreis von Montségur ‹ als wir. Die brauchten möglicherweise nicht erst mittelalterliche Inschriften zu entschlüsseln, um zu wissen, dass das Symbol und die Archive zusammengehören.«
    »Und ist Ihnen die Anrede aufgefallen? ›Wissenschaftler‹ werden wir genannt. Im ersten Brief stand da noch ›Herren‹. Als ob bekannt wäre, dass wir nun eine Frau im Team haben.«
    »Also, ich glaube, Sie interpretieren zu viel in den Text hinein«, sagte Peter. »Wie sollte das jemand wissen?«
    »Vielleicht genauso, wie jemand unsere Faxnummer kennen kann, was meinen Sie wohl?!«
    »Ich weiß nicht...«, sagte Peter. »Was ich allerdings viel interessanter finde, ist der Schreibstil. Einfach und leicht verständlich, was man vom ersten Brief nicht gerade sagen konnte. Außerdem steht hier, wir sollen den ersten Brief beachten, dort sei ein Kreis beschrieben. Und das sei ein ›Hinweis‹, so wie ich das hier lese. Könnte es sein, dass im ersten Brief eine Nachricht versteckt war? Merkwürdig genug war er ja.«
    »Hm... möglich«, gab Patrick zu. »Ich werde mir den Brief noch mal ansehen. Vielleicht fällt mir ja was auf. Und sonst...« Er las den Text erneut. »Der ›Heilige Gral‹ ... was ist wohl damit gemeint? Sind wir jetzt bei Alice im Wunderland?«
    »Der Heilige Gral hat nichts mit Alice im Wunderland zu tun«, korrigierte Peter mit einem kritischen Blick.
    »Das ist mir schon klar, Professor. Aber es hat mindestens genauso viel mit Geschichte zu tun.«
    »Ich dachte, Sie nehmen das nicht immer so ernst«, konterte Peter. »Waren Sie nicht auch auf der Suche nach Eldorado?«
    »Eldorado hat es gegeben! Aber der »Heilige Gral‹ ist etwas für Indiana Jones.«
    »Wie Sie meinen...«
    »Oder sind Sie da anderer Meinung? Haben Sie jetzt etwa auch wieder eine Geschichtsstunde parat?«
    »Nun seien Sie doch nicht so biestig«, versuchte Stefanie zu beschwichtigen.
    »Es ist schon gut«, sagte Peter. »Er hat völlig Recht. Sicherlich ist das der Stoff, aus dem Legenden sind... Andererseits gibt es eine ganze Menge sehr interessanter geschichtlicher oder zumindest pseudohistorischer Hinweise. Und wenn ich darüber nachdenke... In der Tat! Eine gewisse Verbindung gibt es da sogar, und nun sind wir darauf gestoßen und ausdrücklich aufgefordert worden, das zu untersuchen.«
    »Wie meinen Sie das? Was für eine Verbindung?«
    »Der ›Heilige Gral‹ ist Teil der Artus-Legende, wie Sie vielleicht wissen. Aber wussten Sie auch, dass sie französischen Ursprungs ist? Wolfram von Eschenbach beschrieb in seinem Parzival , dass der ›Heilige Gral‹ auf der abgeschiedenen Burg Munsalvaesche aufbewahrt wurde. Das ist nichts anderes als ein anderer Name für die Burg Montségur.«
    »Peter! Sie sind doch immer wieder für eine Überraschung gut.«
    »Danke sehr.«
    Das Telefon klingelte. Peter sah die anderen einen Augenblick ratlos an. Diese zuckten jedoch nur mit den Schultern, und schließlich nahm er ab.
    »Lavell.«
    »Elaine de Rosney. Guten Morgen, Herr Professor.«
    »Guten Morgen...«
    »Ich rufe an, um Ihnen mitzuteilen, dass Sie Ihre Arbeit unbehelligt fortführen können. Ich habe dafür gesorgt, dass Bürgermeister Fauvel Sie nicht des Hotels verweisen kann.«
    »Oh, das ist großartig. Wie...«
    »... wenn es weitere Schwierigkeiten geben sollte, setzen Sie sich bitte sofort mit mir in Verbindung.«
    »Ja, natürlich, wir...«
    »...ich wünsche Ihnen noch viel Erfolg. Bis bald.«
    Ein Klicken beendete das Gespräch.
    »Eine redselige Dame«, konstatierte Peter.
    »Elaine?«
    »Ja, sie hat irgendetwas arrangiert, so dass uns Monsieur Fauvel hier nicht mehr hinauswerfen kann. Wir sollen uns melden, wenn es trotzdem wieder Probleme gibt.«
    »Na denn...« Patrick zuckte die Achseln. »Wollen Sie sich jetzt ins Netz begeben? Ich werde mir derweil das erste komische Fax noch einmal vornehmen. Außerdem muss es einfach möglich sein, festzustellen, wer der Absender ist. Ich habe da noch eine Idee...«

Kapitel 14

    9. Mai, Rue des Anges, Paris

    Er hatte es nicht anders

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