Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
SAT!“ SATs Haare blieben dran, kein Tattoo. Ein wundersamer Planet. Oder war sein Bann gebrochen? Hatte etwa das Urteil des Konzils hier keine Wirkung? Oder waren seine polaren Kräfte geheilt, so dass sein diabolischer Anteil nun Frieden und Erlösung fand? Das wäre ein Wunder, ein wahres Wunder.
„Du fackelst nicht ab? Ein Zeichen! Du scheinst nun vollständig rehabilitiert zu sein!“ GAB rieb sich das Kinn. Seine goldenen Augen strahlten eine Mischung aus Freude, Bewunderung und ein wenig Ratlosigkeit aus.
Ein leises Stöhnen ließ alle die Luft anhalten.
„ME-AN!”, zitterte Nejushas Stimme. „ME-AN, du bist hier? Hier mit mir auf GAYA?“
Der König sprang förmlich, energetisch natürlich, von seinem Platz zur Liege. Fiebrige, grün glühende Augen, mandelförmig, riesig und von federleichten, langen, schwarzen Wimpern umrandet, blickten ihn an. Kein Schmerz lag in ihnen. Der Mut, den er kannte, strahlte ihn aus Pupillen an, die noch ein wenig an die Kobrakönigin erinnerten.
„Natürlich bin ich hier! Glaubst du, ich lasse es mir entgehen, Vater zu werden? Sinannai, wo wäre ich denn lieber, wenn nicht hier!“ Er strich ihr mit beiden Händen über den Kopf. Leise knurrte der Leonid in ihm, ein Zeichen der Revierordnung und Reviermarkierung, roch er doch SAT an ihrem Leib.
„Knurre sie nicht an. Sie hat mir das Leben gerettet! Dass sie ein wenig nach mir riecht, ist vielleicht nur zu ihrem Schutz. Besser nach mir, als nach dir, sonst würde irgendjemand noch wissen, wen wir hier vor uns haben. Alles Tarnung, mein Lieber!“ SAT sah den König schelmisch und listig an.
„Schon gut, alter Freund! Triebe, du weißt ja, wie das in unserer Spezies ist!“ ME-AN wandte sich wieder seiner Frau zu. „Mein Herz glüht vor lauter Freude, dich hier zu sehen, wohlauf und wissend, dass unserer Familie nun nie wieder etwas geschehen kann!“ Mit dem Kopf über ihre Stirn gebeugt, federten seine Lippen Küsse auf ihre Brauen und über ihre hohe, weiße, mit perlendem Schweiß überzogene Stirn.
„ME-AN, ich bin der MA aus tiefster Verbindung heraus dankbar, dass wir diesen Moment noch erleben dürfen!“
Né schlummerte plötzlich weg. Ihre Haut bebte und ihr Leib wurde von ihrer sich aufbäumenden Aalearenkraft durchschüttelt. Die Zwillinge wanden sich in ihrem Bauch und deutlich konnten alle sehen, wie das pulsierende, künstliche Magnetfeld ihren Körper kontrollieren wollte. Die Tentakeln sandten unaufhörlich magnetische Teilchen zusammen mit einem Liquid in ihre Zellen und brachten die Meridiane zum Leuchten.
„Es ist gleich soweit! Die Meridiane verdrängen die dichter angeordneten Zellen der Hautschichten!“ Idmera nahm GABs Hände und legte sie ihrer Nichte auf die Handflächen. „Sobald die Haut reißt, verbindest du deinen Herzschlag mit ihren Händen und leitest ihn zum Herzen der Kinder. Ich muss das Herz von Nejusha still legen, da sie sonst zu viel Blut verliert.“
Idmera wischte sich über die Stirn. Ihre Braue fand den Weg nicht mehr zu ihrer üblichen Mimik zurück und verharrte unter Anstrengung an ihrem Haaransatz. SAT musste schmunzeln, als er zum ersten Mal, seit er Idmera kannte, Unsicherheit an dieser Gentechnikerin feststellte. „ Auch nicht ganz aus Neolith! “, dachte er sich, ohne damit zu rechnen, dass Idmera mit allen Anwesenden eine telepathische Verbindung gezogen und verbunden hatte.
„Beim SAT, aus was soll ich nicht sein? Neolith? Das ist die Tochter meiner Schwester, fast mein eigenes Kind!“ Idmeras Braue rutschte runter und ein funkelndes Gelb stieg von ihrer violett-silbernen Iris empor.
„Schon gut! Gib mir doch gleich den Tarif durch, alte Klapperschlange! Ich werde ja wohl noch mitfühlen dürfen!“ SAT war heiß und schwindelig. Ihm war auch leicht übel und elend zu Mute. Ihm war, als wäre es besser, tausende Non Suffragatori zu töten, als zu warten. Außerdem fehlte ihm Narimbu und überhaupt fühlte er schon wieder zu viel.
„Runter vom Schub, beide. Gehen wir lieber sinnvoll vor!“ Merlin und Amenish erschienen unisono aussprechend, was sich auch der zeitgleich erscheinende Lord Michael dachte.
„Dann sind wir also vollzählig!“
Idmera vertiefte die magnetischen Wellen über die Tentakeln. Nejushas Augen sahen weit aufgerissen in die braun goldenen Funken, die sich in den Augen ihres Mannes bildeten. Der König hatte seine Energiefelder bis zum höchsten Maße hochgefahren und jeder konnte erkennen, dass er die Magie der Leoniden
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