Projekt Genejusha - Wächter der Sonne 1
nicht.
„Ach, du weißt schon! Niemals... Crew!“ „ Das reicht “, dachte SAT noch hinter seinem Satz her. Schräg schielte er aus seinen Augen und sah an ihrer Mimik, dass sie verstanden hatte. Leise telepathische Worte drangen in seinen Geist: ‚Never touch the crew?’ – So ähnlich!
„So ähnlich!“, sagte MIC grinsend und GAB beobachtend, der immer noch hin und her lief, Zopf auf, Zopf zu.
„Sag mal, GAB, wäre es nicht besser, du würdest dich endlich zu einer Kurzhaarfrisur durchringen? So wie EAT. Stoppeln und kurz?“ Nejusha kam herein. Sie war so unendlich blass, dass man ihr schon Transparenz hätte andichten können. „Ich glaube, das goldene Haar sähe kurz geschoren auch nicht schlecht aus!“
„Tradition, Kodex, Tradition, Kodex, Gesetz, Kodex, Gesetz, Tradition...“ Ganze vier Pulsare wiederholte er seinen Drei-Worte-Monolog. SAT sah wieder zu MIC und dann besorgt zu Né. GABs wiederholende Worte bildeten eine Melodie und luden alle damit zu einem lächerlichen Tanz ein.
SAT stampfte bereits mit dem Absatz seiner schwarzen Stiefel den Takt, zu dem MIC seine Schultern vor und zurück schob und mal nach links und dann nach rechts gleiten liss. Idmeras Hüften begannen zu kreisen und auch Nés Kopf ging mit dem Takt mit. Ihre Schultern zuckten nahezu synchron mit MIC. SAT ging weiter, er sang den Monolog von GAB in der alten Sprache. Idmeras und Nejushas Stiefel hallten auch auf dem Boden im Takt, WOOLF erhob die Stimme, der knapp hinter Né gegangen war. Eigentlich noch tief ergriffen von Nejushas Willen, diese eine Vereinbarung für das Projekt Arkturus einzugehen, aber auch sichtlich erledigt von den harten Verhandlungen.
WOOLF war ein Teil der Hierarchie, Arkturus hatte ihn als Kriegsstrategen eingesetzt und dieser Aufgabe musste er seit dem Vorfall auf Mianuass strikt nachkommen.
GAB zog das Schwert aus seinem Körper und begann wie eine Art Synthesizer dessen Kristalle erklingen zu lassen. Alle sechs ließen ihre Körper den Tanz der Crew tanzen. Wild waberten ihre Haare um ihre Körper. Keiner hatte eine Kurzhaarfrisur so wie EAT, die ein Mischling aus EOP und Kobra war. Aber der EOP in ihr war mächtiger.
Schon als kleines Mädchen hatte sie immense Schmerzen und Störungen bekommen, wenn sie in der Tracht der Kobra mit den über die Körpergröße hinaus reichenden langen Haaren leben musste. Eigens für sie war eine Perücke mit den langen Haaren der alten Tradition angefertigt worden. Amenish hatte ihr die Haare bis auf wenige Zentimeter kürzen lassen. Die Gralskönigin und Ziehmutter der kleinen EAT hatte das Leiden ihres Kindes nicht mehr mit ansehen können. EOPs waren eine äußerst seltene Spezies. Die Kobra in ihrer DNS war schon ein Wunder an Vermengung.
Salavin, eine der Töchter Wasabés und Mutter von EAT, hatte einen genetischen Defekt gehabt. Ihre Genome waren von einer DNS durchflutet gewesen, die nur auf bestimmten Planeten zu finden war. In den unterschiedlichen Kobra-Genesisprogrammen kam es immer wieder vor, dass sich die Ur-DNS ausdrückte oder sogar dominierte.
EATs Mutter Salavin war als graue Kobra geboren worden und eine Kobra der fünf vorherrschenden Elemente gewesen. Sie konnte im Wasser, im Feuer, in der Luft und in allen Elementen der dichten Materie leben. Das Manko dieser Art war jedoch, dass sie niemals völlig ohne Wasser auskamen. Sie mussten im Wasser leben und wie die EOPs auf lange Haare verzichten.
Ihre DNS hatte mehrere Programme, die aus vier Genesis-Ebenen ihren Bauplan definierten. Ihr Vater war ein Spezieserschaffer und in seinem Samen hatte die MA alle möglichen Kreaturen hinterlegt, die mit der DNS der Kobra kompatibel waren.
Eines Tages begegnete ihr der Regent der EOPs in ihrem Teich, denn Wasabé hatte ihn eingeladen. Es war völlig normal, dass sich die Regenten der Elemente mit ihrem Fürsten trafen. Salavin schwamm in jenem Teich, der zugleich das Vortex zu dem Reich des EOPs-Regenten war. Ohne Kleidung, wie immer, schwamm sie durch den Teich, als er aus einer Welle auftauchte.
Der nächste Teil dieser Geschichte? Den gibt keiner mehr wieder. EAT wurde aus der größten Leidenschaft gezeugt, die man leben kann, wenn man weiß, dass man nur einmal seinen Körper teilen kann und nach einer Besamung sterben wird. Wenn man aber überlebt, weil man Kobrablut und somit den Kodex in den Zellen hat, wird man ewig eine Kobra sein und aus Liebe und Wissen dem Gralsgemahl in den Tod folgen.
EAT war nie ein ungewolltes Kind
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