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Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht

Titel: Projekt Ikarus 01 - Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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dich. Es sei denn, du fliegst herum oder zündest irgendwas an.« Sie schüttelte den Kopf. »Egozentrische kleine Scheißer, die.«
    »Warst du nicht auch mal so eine?« Seine Augen hinter den Brillengläsern funkelten amüsiert.
    »Na klar. Deshalb mache ich das hier ja.«
    »Ach, wirklich?«, sagte Taser milde und studierte die Grundrisse. »Ich dachte, du machst das, weil Daddy es dir befohlen hat.«
    Iridium schlug so heftig mit der Faust auf den Tisch, dass der Projektor hochsprang und der Bildschirm für einen Augenblick schwarz wurde. »Willst du Streit mit mir anfangen, Zitteraal?«
    »Es gab mal einen Zitteraal«, erwiderte Taser und konnte sich kaum das Lachen verkneifen. »Ende des 21. Jahrhunderts. Ich habe mich immer gefragt, ob ich vielleicht mit dem verwandt bin. Du weißt schon, Vererbung von Superkräften und so.«
    »Versuch ja nicht, das Thema zu wechseln«, fauchte sie. »Du hast mich gerade als Schleimerin hingestellt. Gibt’s dafür einen Grund, oder möchtest du einfach nur einen schnellen, vorzeitigen Tod sterben?«
    »Ich möchte nur sichergehen, dass du dich wirklich voll in die Sache reinhängst«, entgegnete er und zeigte auf den Projektor. »Denn wenn das schiefgeht, wird Corp uns einfach verschwinden lassen. Und dann sind wir auch bloß noch so eine von diesen Geschichten, die sich die Cops und die bösen Jungs über die gruseligen Außermenschlichen erzählen.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Bla bla bla.«
    »Das haben sie schon früher gemacht, Iridium. Wenn du glaubst, das Schlimmste, was dir passieren kann, falls das hier in die Hose geht, ist eine Zelle in Blackbird, belügst du dich selbst.«
    Sie funkelte ihn wütend an. »Ich habe fünf beschissene Jahre an der Akademie verbracht. Du kannst Gift daraufnehmen, dass ich mich mehr reinhänge als du.«
    Iridium rieb sich die Arme. Sie spürte, wie die alten Ängste in ihr aufstiegen. »Es sind nicht bloß die oberflächlichen Dinge, die Gehirnwäsche und diese dämliche ›Alles-in-Ordnung-Bürger‹-Mentalität. Es geht um die Dinge, die man nicht sieht. Die Gleichmacherei. Ein Held zu sein bedeutet, nicht mehr selbstständig zu denken. Es bedeutet, dass man seine Seele an Corp verkauft … denen vertraut. Und das verdienen die nicht!« Die letzten Worte spuckte sie förmlich aus. »Nicht das klitzekleinste bisschen, von niemandem.«
    »Ist ja schon gut«, sagte Taser und hob beschwichtigend die Hände. »Ich wollte dich nur testen.«
    »Na toll. Falls du’s noch nicht weißt – ich war eine Einser-Schülerin«, schnaubte sie. »Also hör auf damit, meine Zeit zu verschwenden.«
    Unter der Maske verzog sich Tasers Gesicht zu einem Grinsen. »Sicher hast du geschummelt. Wie auch immer, jetzt sag ich dir mal, was die Piepvögelchen auf der Straße sich so zuzwitschern. Über deine verrückte kleine Freundin Jet. Sie denkt, du hast was mit dem Tod der Reporterin zu tun. Du und die Undergoths. Sie leistet ganze Arbeit, um diese Version dem Exekutivkomitee schmackhaft zu machen. Die erwägen gerade, im Ratten netzwerk nach dir zu suchen.«
    Iridium lächelte. Das hatte Taser, seinem Stirnrunzeln nach, nicht erwartet. »Gut.« Sie zog einen einfachen Mantel über ihren Kampfdress. »Bleib hier und sieh dir die Pläne genau an. Ich muss noch was erledigen, bevor wir uns um Ops kümmern.«
    »Was denn? Fußpflege? Friseurtermin?«
    »Für jemanden, den ich ihm Vorbeigehen grillen könnte, nimmst du dir ganz schön viel raus, Klugscheißer.«
    »Tut mir leid«, sagte er. Sie fand, es klang aufrichtig. »Kurz vor einem Job bin ich immer ein bisschen überspannt.« Er machte eine ausholende Geste, die das gesamte Gebäude einschloss. »Du lässt mich ganz allein hier in deinem Quartier?«
    »Ja«, sagte Iridium und zuckte mit den Achseln. »Wühl nicht in meiner Unterwäsche.«
    »Ich fühle mich einfach nur geschmeichelt, dass du mir vertraust.«
    »Na ja, ich kann dich später immer noch umbringen«, sagte Iridium und zwinkerte ihm zu. Dann duckte sie sich, um schnell zur Tür hinauszugehen, bevor sie es sich anders überlegte. Es stimmte. Sie vertraute ihm. Obwohl ihr klar war, dass ihr das eigentlich Sorgen machen sollte … Irgendwie mochte sie es, einen Verbündeten zu haben, der sich nicht ständig ein Bein ausriss, um ihr zu gefallen. Boxer war ein guter Mann für den Hintergrund, aber Taser war jemand, den sie gerne an ihrer Seite wusste.
    Als sie in einem abhörsicheren Bereich angekommen war, in dem veraltete Starkstromkabel

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