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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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ihnen aber zu viel zu.«
    »Und du ihnen zu wenig.«
    »Wovor habt ihr eigentlich Angst?«, mischte sich Hornblower feixend ein. »Oder wart ihr etwa doch ganz gerne ihre Schoßhündchen, hä? Wollt ihr lieber zurück zu Herrchen?«
    Firebug stand auf und knurrte ihn an: »Jetzt hör mir mal gut zu, du XXL-Freak –«
    »Was willst du denn machen?«, lachte Hornblower. »Deine Freundin auf mich hetzen?«
    »Hört auf damit!«, schrie Jet, so laut sie konnte und schlug mit der Faust auf den Bartresen. »Hier geht’s nicht um … die.« Verfluchte Finsternis. Noch immer konnte sie nicht mal Corp sagen, ohne dass ihr der Kopf zu platzen drohte. »Es geht um die Bürger von New Chicago und um unser Land!«
    »Immer schön eins nach dem anderen«, sagte Steele mit ruhiger Stimme. »Zuallererst müssen wir die Bösewichte aufhalten.«
    »Corp – sind – die – Bösen«, brummte Frostbite ärgerlich. »Hast du das immer noch nicht begriffen?«
    »Nein, es gibt Hunderte von Abtrünnigen da draußen, das sind die Bösen!« Zornig starrte Firebug Frostbite an. »Ich weiß, dass du schon seit einer ganzen Weile nicht mehr als aktiver Held unterwegs warst, Frostbite. Aber selbst, wenn du in Ops festgehangen hast, solltest du imstande sein, dich daran zu erinnern!«
    Eisstückchen prasselten über den Tresen und zersplitterten auf den Stühlen, während Frostbite schrie: »Die haben mein Gehirn aufgeschnitten! Die haben meinen Verstand vergewaltigt! Also erzähl mir hier nichts von wegen erinnern, wer die Guten sind! Wag es ja nicht!«
    »Derek«, sagte Meteorite und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Komm runter, Mann. Ganz ruhig.«
    Er schüttelte ihre Hand ab. »Ich bin ruhig, Sheila. Ich bin wirklich gottverflucht ruhig.«
    »Keine Kraftausdrücke, Derek«, sagte Steele.
    »Ach, leck mich doch, Harriet!«
    Und so kam es dann: Frostbite und Hornblower beharrten darauf, die Anstrengungen darauf zu konzentrieren, Corp-Co zu Fall zu bringen. Steele und Firebug vertraten weiter die Meinung, zuerst müssten die Abtrünnigen und die anderen kriminellen Elemente in New Chicago und anderswo dingfest gemacht werden. Meteorite versuchte alles, damit die anderen aufhörten, sich gegenseitig anzuschreien.
    Und Jet saß die ganze Zeit auf ihrem Barhocker, eine Hand an die Schläfe gepresst, um die Kopfschmerzen zu vertreiben. Der Zwist unter ihnen sechs musste unbedingt aufhören. Falls nicht, wären sie zum Scheitern verurteilt.
    Genauso, wie sie selbst dazu verurteilt war, wahnsinnig zu werden, egal, wie sehr sie auch dagegen ankämpfen mochte.
    Die Schattenstimmen kicherten, und Jet tat so, als würde sie sie nicht hören.

KAPITEL 6
    IRIDIUM
     
     
    Ich bereue nichts. Es steht dem wissenschaftlichen Fortschritt nicht an, um Vergebung zu betteln.
     
    - Matthew Ikarus, Tagebucheintrag vom 20. September 1986
     
     
    Das Blackbird-Gefängnis duckte sich unterhalb einer Schnellstraße, ein lockerer Komplex von meist alten Gebäuden. So alt, dass ihre Fenster immer noch mit Gitterstäben gesichert waren. Seit dem 19. Jahrhundert hatte es an dieser Stelle immer ein Gefängnis gegeben. In der Luft konnte Iridium das Sicherheitsnetz förmlich schmecken, das den Ort umgab, die Laser und die Roboter und die Sperrfallen, die das alte Gelände überzogen wie Pockennarben.
    Sie bekam einen Krampf im Bein und veränderte ihre Haltung. Die ganze Nacht über hatte sie auf einer Strebe der Überführung gesessen und das Gefängnis beobachtet, sich die neuen Abläufe eingeprägt. Hier herrschte das gleiche Chaos wie überall sonst. Die streikenden Wachleute hatten sich vor dem Eingangsgebäude zusammengerottet. Das Gefängnis selbst war komplett abgeriegelt. Ein Gewirr von Nachrichtengleitern blockierte die Zufahrtsstraße.
    Iridium hatte viele Stunden ihres Lebens damit zugebracht, darüber nachzudenken, wie sie in dieses Gefängnis einbrechen könnte.
    Und sie hatte es auch geschafft. Aber etwas anderes war ihr nicht gelungen: jemandem zum Ausbruch zu verhelfen. Und deshalb konnte sie nachts nicht schlafen.
    Ein Müllwagen tuckerte die Zufahrtsstraße entlang und die Rampe zur Rückseite des Gebäudes hinauf. Was auch immer sonst auf der Welt passierte, Abfälle mussten immer noch aus dem Gefängnis gebracht werden.
    Iridium schwang sich von der Strebe und schloss sich der Menge an, die vor dem Gefängnis hin und her wogte. In ihrer unauffälligen schwarzen Kleidung unterschied sie sich kaum von den anderen Gaffern, die sich hier in der

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