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Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht

Titel: Projekt Ikarus 02 - Im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge , Jackie Kessler
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besonders über einen wie Radar …«
    Lester griff bereits nach seinem Kommunikationsgerät und seinem Gürtel. »Du musst mir nicht erzählen, was für eine Katastrophe das wäre.« Er sah seine Tochter an, und in seinen Augen spiegelte sich echte Angst. »Das weiß ich ganz genau, Mädchen. Ich war dabei, als das zum ersten Mal passiert ist.«

ZWISCHENSPIEL
     
     
    Garth ist allein in seiner Wohnung. Er sitzt auf dem Sofa und starrt ins Leere. Fast könnte man denken, er wäre auch ein Opfer der Zombie-Seuche geworden. Aber Garth McFarlane hat sich nicht in einem virtuellen Paradies verloren. Seine Augen hinter den Gläsern der Sonnenbrille glühen.
    Er denkt darüber nach, was der Rettungssanitäter ihm gesagt hat, als er Julie vor zwei Tagen in die Notaufnahme brachte.
    Es ist, als stünden sie unter Drogen.
    Nein, sie hatten nicht plötzlich unter Drogen gestanden. Es war mehr so, als seien sie in Trance.
    Garths Hände ballen sich in seinem Schoß zu Fäusten.
    Jemand hat das getan. Jemand hat seine Frau ins Krankenhaus gebracht, hat das Leben unzähliger Menschen jäh unterbrochen. Wer?
    Garth geht alle bekannten Geistmächtigen durch, die Superschurken geworden sind. Und dann alle geistmächtigen Helden. Die Liste ist erstaunlich lang.
    Er erinnert sich an den Fernsehauftritt von Frank Wurtham vor zwei Tagen. Die Worte des Mannes umschmeicheln Garth wie eine lüsterne Geliebte: Wir können den Kampf gegen diese widernatürlichen Kreaturen nicht den Behörden überlassen.
    Nein, das kann er mit Sicherheit nicht.
    Mit einem unterdrückten Grollen in der Kehle greift Garth sich das Telefon und ruft Terry an. Und diesmal wird er sich nicht mit einem Nein abspeisen lassen.
    Das Latente Netzwerk muss wiederbelebt werden, bevor ganz New Chicago dem Wahnsinn anheimfällt.

Damals
KAPITEL 31
    VICTORIA
     
     
    3224 übertrifft alle Erwartungen. Was 1102 mir gezeigt hat, war nur ein Schatten dessen, wozu dieses Kind in der Lage ist. So wunderbare Dinge zeigt er mir. Selbst die Firma ist zufrieden.
     
    -Matthew Ikarus, Beobachtungsnotizen zu Testobjekt 3224, Alter: 7 Jahre
     
     
    Valerie waren als Kind von niemandem Schlaflieder vorgesungen worden – seit sie fünf Jahre alt war, hatte sie für die Aufnahme in die Schwadron trainiert und war zum Klang einer Lerndatei eingeschlafen, nicht zu Gesang.
    Aber sie versuchte es trotzdem. Oft dachte sie sich einfach etwas aus, während sie umherging, und dann kuschelte sich Callie zufrieden an ihre unzähligen Stofftiere, wenn sie sie zurück in ihr Bettchen legte.
    Als sie gerade eine Decke über ihrer kleinen Tochter ausbreiteten, ging die Tür zum Säuglingssaal zischend auf, und Valerie legte den Zeigefinger auf die Lippen. »Sie ist eben eingeschlafen, Les.«
    Dann erst bemerkte sie, dass Lester sein Kostüm trug und sich auf seinem Gesicht scharfe Linien abzeichneten. »Les«, sagte sie und ging zu ihm hinüber. »Was ist los?«

»Hai ist vor ungefähr vierundzwanzig Stunden aus der Psychiatrie entkommen«, murmelte Lester mit Rücksicht auf das schlafende Baby. Er ergriff Valeries Hände und drückte sie zwischen seinen. »Er ist nach New York gegangen … die sind dort völlig überfordert … es gibt Hunderte Verletzte …« Lester ließ den Kopf hängen. »Ich muss da hin.«
    »Ich komme mit.« Die Worte entschlüpften Valeries Mund, bevor sie überhaupt darüber nachdenken konnte. »Ich werde einen Runner rufen, der sich um Callie kümmert …«
    »Nein«, widersprach Lester. »Val, du kennst ihn doch. Du weißt doch, was mit ihm los ist, seit … seit er den Verstand verloren hat.«
    »Ja, ich weiß«, stimmte Valerie zu. Sie konnte immer noch die Schreie hören von dem Tag, an dem Hai Gibbons ausgetickt war. Bisher wusste immer noch niemand genau, warum eigentlich – Lester war der Meinung, es hätte etwas mit den Comlinks zu tun gehabt, die sie auf Anweisung von Corp tragen mussten. Valerie dachte, nur ganz im Stillen, dass Hai schon immer verrückt gewesen war und bloß aufgehört hatte, es zu verbergen. »Und genau deshalb werde ich dich nicht allein gehen lassen.«
    »Liebes«, sagte er leise. »Du bist immer noch im Mutterschutz. Sie werden es nicht zulassen.«
    Natürlich. Sie. Corp. Die Firma, die es einfach absolut toll fand, eine alleinerziehende Mutter aus ihr zu machen, solange sie in den Augen der Öffentlichkeit Eindruck damit schinden konnte, dass der Held von New Chicago zur Rettung der Massen herbeieilte.
    »Wenn er dir etwas antun

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