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Projekt Sakkara

Titel: Projekt Sakkara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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Gesicht. »Patrick! Oh, es tut mir so leid!«
    »Was ... wieso ... ?«
    »Bleiben Sie stehen, Monsieur Nevreux!« Eine tiefe Stimme hallte durch das Gewölbe. Dann flammten weitere Taschenlampen auf. »Und Sie dort hinten im Gang, kommen Sie heraus! Wir haben Waffen auf Sie gerichtet.«

Kapitel 13
     
    18. April 1941, Nekropole von Sakkara
     
    Wolfgang Morgen ließ seine Leute verteilt und in großem Abstand zu ihm über das Gelände huschen. Sie mochten keine erfahrenen Soldaten sein, aber zumindest gelang es ihnen, sich nahezu lautlos und ungesehen im Dunkeln zu bewegen. Er selbst folgte dem unbekannten Engländer, dem er das erste Mal in den Kellern des Großmeisterpalastes von Rhodos begegnet war und den er seit dem zufälligen Treffen im Ägyptischen Museum verfolgt hatte. Es war ganz sicher, dass der Mann auf derselben Spur war wie er selbst: der Weisheit der Welt, der Macht, Gold herzustellen, und dem Geheimnis des ewigen Lebens. Jedenfalls war es das, was die Tabula Smaragdina seit Jahrtausenden versprach und was Gelehrte und Alchimisten des Altertums und Mittelalters versucht hatten zu erreichen. Alle waren gescheitert, aber er, Wolfgang Morgen, hatte nicht nur die Tabula Smaragdina gefunden, er würde auch den Schatz und die Antwort auf alle Fragen finden.
    Zum wiederholten Male blieb er stehen und verbarg sich im Schutz einer Mauer. Er beobachtete den Engländer, der in einiger Entfernung ebenfalls Halt gemacht hatte und mit seinem Gehilfen etwas besprach. Es war vollkommen dunkel, nicht einmal der Mond schien, und die beiden Gestalten hoben sich kaum vom Hintergrund ab. Morgen war sich sicher, dass man ihn unmöglich sehen konnte, dennoch durfte er es nicht auf eine Entdeckung ankommen lassen, denn die beiden sollten ihn und seine Männer möglichst ahnungslos zum Schatz führen. Also wagte er erst wieder, sich zu bewegen, als die beiden ihren Weg fortsetzten.
    Sie gingen durch unwegsames Gelände und kamen in einen wenig restaurierten Bereich, wo nur vereinzelte Mauerreste aus den Sand- und Gesteinsformationen ragten. Dort verschmolzen die beiden plötzlich in einer dunklen Ecke mit der Umgebung.
    Morgen wartete, ob sie wieder auftauchten, ob sie sich lediglich unter einen Vorsprung knieten und wieder hervorkamen. Doch sie blieben verschwunden, und gerade, als sich Morgen zögerlich nähern wollte, nahm er einen schwachen Lichtschein wahr. Er sah keine Lampe oder Flamme, nur eine durch indirektes Licht beleuchtete Wand, und wenige Lidschläge später war der Schein bereits wieder verschwunden. Sie mussten in ein Gebäude oder eine Höhle getreten sein und sich nun dort mit einer Laterne weiter fortbewegen!
    Morgen beeilte sich, den Anschluss nicht zu verlieren, und lief vorsichtig weiter. Kurz darauf hatte er eine Öffnung erreicht, von der aus eine steinerne Treppe durch einen schmalen Tunnel in die Tiefe führte.
    Sehr gut! Vielleicht waren sie nun auf dem Weg zu einer Schatzkammer oder einem Grab! Morgen hatte bereits vermutet, dass sie sich in irgendwelche Katakomben begeben würden, und seine Männer darauf vorbereitet. Während sie ihm hier draußen auf Sicht folgen konnten, war das in einer Grabanlage mit mehreren Räumen oder weiten Gängen natürlich nicht möglich. Gleichzeitig musste er aber möglichst leise und nah an dem Engländer bleiben und zwar ohne eine Lichtquelle. Es blieb ihm also nichts weiter übrig, als seinen Leuten Spuren zu hinterlassen, denen sie in einigem Abstand nachgehen konnten. Um keine auffälligen Kreidemarkierungen anzubringen, die, falls sie im Kreis liefen, auch dem Engländer auffallen könnten, war es das Einfachste, Spuren aus Sand zu fertigen. Daher trug er einen Beutel mit besonders hellem Sand mit sich, der nun zum Einsatz kommen würde.
    Morgen stieg die Treppe behutsam hinab in die Dunkelheit, während er mit den Armen die Wand links und rechts berührte. Fast wäre er gestolpert, als die Stufen in ebenen Boden übergingen. Aber der Gang führte zunächst weiter geradeaus, und nach einigen Schritten nahm er einen Schimmer wahr, der bald nach rechts hin verschwand. Er ging weiter, bis seine Hände ins Leere fassten. Er hatte eine Kreuzung erreicht. Rechter Hand war nun wieder das fahle Licht zu erkennen, was ihm anzeigte, dass dort, vielleicht nur wenige Kreuzungen entfernt, der Engländer mit seiner Lampe entlanglief.
    Morgen öffnete seinen Sandbeutel und streute eine feine, aber deutlich sichtbare, gebogene Linie, die anzeigte, dass er hier um die Ecke

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