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Projekt Sakkara

Titel: Projekt Sakkara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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Sperrverband der Wehrmacht zur Unterstützung der Italiener nach Libyen geschickt.
    Morgen hatte eine Sondervollmacht von Goebbels erhalten. Er sollte sich dem Sperrverband anschließen und sich bei sich bietender Gelegenheit mit einem kleinen Trupp Soldaten, den man ihm vor Ort zur Verfügung stellen würde, in den Süden des Landes absetzen. Das würde er noch heute mit dem designierten Kommandant des Sperrverbandes, Generalleutnant Erwin Rommel, besprechen, der nur wenige Plätze vor ihm in der Maschine saß und sich mit einem anderen Offizier unterhielt.
    Morgen wollte von Tripolis aus nach Osten vorstoßen, weit unterhalb des Frontverlaufs in Libyen, und dann von Süden in Ägypten eindringen. Als Schweizer Forscher getarnt, würden sie dann versuchen, die Nekropole von Sakkara zu untersuchen.
    Es war ein mehr als waghalsiges Kommando. Und mit einer Vielzahl unkalkulierbarer Risiken behaftet. Aber er hatte es sich selbst vorzuwerfen. Sich und seinem Ehrgeiz.
    Als das Flugzeug mit einem Rumpeln auf der Landebahn aufsetzte, schüttelte Morgen den Gedanken ab. Er würde es schaffen, wie er bisher noch alles geschafft hatte, was er sich vorgenommen hatte.
     
    8. Oktober 2006, Ägyptisches Museum, Kairo
     
    Sie trafen sich in der Cafeteria des Museums.
    »Guten Morgen, Patrick«, grüßte Peter seinen Kollegen. »Ich vermute, Sie hatten eine angenehme Nacht?«
    »Man kann nicht behaupten, dass wir uns gelangweilt hätten. Und Sie?«
    »Nun, ich habe den Abend mit Oliver Guardner, einer ägyptischen Wasserpfeife und äußerst ungewöhnlichem Erdbeertabak verbracht. Zwar habe ich nichts in Erfahrung bringen können, was uns weiterführen würde, aber Oliver Guardner beschwor mich noch einmal, die Untersuchung auf alle Fälle fortzuführen.« Peter setzte sich und stellte den Tee ab, den er sich geholt hatte. »Der Gedanke, dass wir uns von den Vorfällen beeinflussen lassen und das Projekt abbrechen würden, hat ihm offenbar arg zu schaffen gemacht. Er hat mir angeboten, das Entgelt zu verdoppeln.«
    »Was Sie hoffentlich angenommen haben?«
    »An Ihnen ist ein Krämer verloren gegangen, Patrick.«
    »Denken Sie, ich hätte jemals Geld für meine Expeditionen bekommen, wenn es nicht so wäre?« Der Franzose grinste und trank von seinem Kaffee. »Ich hätte es ja nicht für möglich gehalten, aber das Land und die Leute beginnen, mir außerordentlich gut zu gefallen.«
    »Was ganz und gar nichts mit Ihrer neuen Bekanntschaft zu tun hat, vermute ich?«
    »Ich weiß gar nicht, was Sie meinen. Sie denken hoffentlich nicht, dass ich untätig war.«
    »Untätig sicher nicht ... «
    »Ich meinte im Sinne des Projekts.«
    »Nun?«
    »Ich habe einen guten Rat mitgebracht: Melissa meint ebenfalls, dass wir uns noch einmal mit dem Amerikaner, Jason Sowieso, unterhalten sollten. Er war in den letzten Tagen jeden Vormittag hier. Mit etwas Glück kommt er auch heute.«
    »Wozu sollte das gut sein? Sie haben mir selbst erzählt, dass er ein Anhänger von UFO-Theorien und derlei Unfug ist. Wollen Sie sich wirklich immer noch mit ihm unterhalten?«
    »Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher. Vielleicht bringt es wirklich nichts. Aber die Idee hat etwas für sich. Sie predigen doch auch immer, dass sich bestimmte Mysterien oder esoterische Ideen im Laufe von Jahrhunderten fortentwickeln und tatsächlich auf einem wahren Kern beruhen. Wenn wir Jason einfach mal erzählen lassen, quatscht er uns zwar mit allem möglichen Unsinn voll, aber vielleicht finden wir darin das ein oder andere Goldkorn. Schaden kann es sicher nicht, oder?«
    Peter nickte bedächtig. »Nein, das wohl nicht. Das meiste wird man schon mal in irgendeiner pseudowissenschaftlichen Publikation gelesen haben, aber sicher, vielleicht ist ja etwas Interessantes dabei. Und mehr haben Sie nicht?«
    »Erwarten Sie Wunder? Ich bin ja kein Großinquisitor. Außerdem ... Moment mal!«
    Patrick sprang auf und lief durch die Cafeteria. Peter sah ihm überrascht nach. Der Franzose hatte jemanden gesehen. Aber gerade drängte eine Reisegruppe durch die Türen, und Patrick blieb unvermittelt stehen, als die Menschen ihm jede Möglichkeit nahmen, an ihnen vorbeizukommen.
    »Verdammt noch mal!«, hörte er Patrick fluchen. Dann kam er zurück und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. »Es war Stefanie.«
    »Patrick ... «
    »Wenn ich es Ihnen sage! Sie war es. Und sie hat wieder etwas liegen lassen.« Er warf einen dünnen Reiseführer auf den Tisch.
    Peter nahm das Taschenbuch und

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