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Projekt Sakkara

Titel: Projekt Sakkara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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Vergangenheit meines Landes zu tun. Und Sie können mir kein schlechtes Gewissen einreden. Natürlich sind in der Vergangenheit Fehler gemacht worden, aber wo ist das nicht so? Wichtig ist, was wir daraus gemacht haben. Und welches andere Land ist heute noch eine Weltmacht außer Amerika?« Patrick setzte zu einer Antwort an, aber Jason sprach weiter. »Es hat nichts mit Wünschen oder Stolz zu tun. Es gibt Hinweise, die dafür sprechen.«
    »Sie meinen Hinweise, die nahelegen, dass der oder die Begründer Ägyptens aus dem Westen, von jenseits des Atlantiks gekommen sind?«, fragte Peter.
    »Es hat Verbindungen zwischen Ägypten und Amerika gegeben, das ist inzwischen fast sicher. Und diese Vermutungen sind ja auch nicht neu. Bestimmt haben Sie von dem Norweger Thor Heyerdahl und seiner Expedition Ra gehört. Ihm gelang es vor fast vierzig Jahren, mit einem Boot, das nach ägyptischen Vorlagen und ganz aus den in Ägypten verfügbaren Materialen erbaut war, quer über den Atlantik zu segeln.«
    »Was noch lange nicht beweist, dass die Ägypter oder meinetwegen auch die Ur-Amerikaner genauso lebensmüde waren.« Patrick gähnte. »Haben Sie nicht ein paar aktuellere Storys auf Lager?«
    »Sie wollten neulich schon nichts von mir hören«, erwiderte Jason gereizt. »Warum sitzen Sie dann jetzt hier, wenn es Sie nicht interessiert?«
    »Weil es mich interessiert«, sagte Peter und gab seinem Kollegen mit einem Blick zu verstehen, dass er sich zusammenreißen solle. »Gibt es noch andere Hinweise auf eine Kultur vor den Ägyptern? Oder deren ungewöhnliches Wissen?«
    »Es ist zu viel, als dass ich es jetzt alles aufführen könnte. Und aus dem Kopf belegen schon gar nicht. Ich bin schließlich kein Sachbuchautor. Aber zur Amerika-Verbindung lassen Sie mich nur kurz erwähnen, dass die mittelamerikanischen Pyramidenkulturen, die Olmeken, die Azteken und die Mayas natürlich in direkte Verbindung mit den Ägyptern gebracht werden. Die amerikanischen Überlieferungen dokumentierten bärtige Männer, lange vor der Zeit der Wikinger, von denen man inzwischen weiß, dass sie Nordamerika entdeckten. Es gibt bärtige Statuen und Reliefs, und das, obwohl die eingeborenen Völker Mittelamerikas über keine Bärte oder sonstige Körperhaare verfügen, nun, außer dem Kopfhaar natürlich. Beiderseits des Atlantiks hat man Pyramiden gebaut und Tote einbalsamiert, und in den Mumien der Ägypter fanden sich Spuren von Nikotin und Kokain, beides Stoffe, die aus den Tabak- und Kokapflanzen stammen, die aber nur auf dem amerikanischen Kontinent wuchsen. Und derlei Hinweise gibt es unzählige, die, wenn man sie zusammennimmt, ein stimmiges Bild davon zeichnen, dass der Atlantik lange vor Christus bereits überquert wurde.«
    Patrick schmunzelte. »Ihnen ist klar, dass Sie da gerade ein ziemlich großes Fass aufgemacht haben?«
    »Haben Sie davon tatsächlich noch nie etwas gehört? Aber Sie doch sicher, Professor Lavell?«
    »Als Nächstes fangen Sie mit Atlantis an«, setzte Patrick nach.
    »Jetzt ganz bestimmt nicht mehr.«
    »Aber Sie hatten es vor!«
    Peter sah seinen Kollegen eindringlich an. »Patrick, hatten Sie nicht einen Termin mit Melissa? jetzt?«
    Patrick schob seinen Stuhl zurück und stand kopfschüttelnd auf. »Ist ja schon gut, ich verziehe mich. Viel Spaß noch.«
    Als der Franzose gegangen war, wandte sich Peter an Jason. »Ich muss mich für meinen Kollegen entschuldigen, er ist ... Nun, Sie haben ja erlebt, wie er ist.«
    »Ein wenig arrogant. Sie kennen ihn gut? Arbeiten Sie zusammen?«
    Peter überlegte, wie viel er dem Mann erzählen sollte. Sicher war es klug, ihm wenigstens ein paar Brocken vorzuwerfen.
    »Wir arbeiten an einem gemeinsamen Auftrag und sind gerade auf der Suche nach Hinweisen auf ein Artefakt aus der Zeit des Alten Reiches. Es steht möglicherweise mit Imhotep in Verbindung, und daher sind wir an Legenden und Erkenntnissen über diesen Mann und die Rätsel über dessen Herkunft und Weisheit interessiert.«
    »Mit Imhotep, was Sie nicht sagen! Darf man fragen, um was es dabei geht?«
    »Es ist natürlich geheim ... «
    »Natürlich ist es das. Aber ich bin verschwiegen, das können Sie mir glauben. Bei all den Verschwörungen muss man aufpassen, wem man sich anvertraut, und wenn man keinen Ärger haben will, hält man wie ich am besten immer den Mund.«
    Der Mann mochte ja verborgene Talente haben, dachte Peter, aber ausgerechnet Verschwiegenheit gehörte mit Sicherheit nicht dazu. Umso eher

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