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Projekt Wintermond

Projekt Wintermond

Titel: Projekt Wintermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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ein Restrisiko«, räumte Kelso ein. »Bisher war ihnen das Glück hold. Langley dringt in den Flughafen-Computer ein. Sobald sie an Bord sind, bekomme ich Bescheid. Anschließend übernehmen meine Leute in Paris.«
    » Welche Leute in Paris?«
    »Die beiden haben bestimmt eine wichtige Entdeckung gemacht«, erwiderte Kelso. »Warum sonst sollten sie es so eilig haben, nach Hause zu fliegen? Darum habe ich drei Undercover-Agenten aus unserer Niederlassung in Paris beauftragt, am Charles De Gaulle auf sie zu warten und sie bis New York zu beschatten.«
    »Und was tun wir? Hier auf dem Hintern sitzen und auf den nächsten Flug warten?«
    Kelso sah auf die Uhr. »Jennifer und McCaul haben in Paris eine Stunde Aufenthalt, bevor der Flieger nach New York startet. Langley hat uns einen Privatflug nach New York gebucht. Möglicherweise sind wir eher als Jennifer da.«
    »Und dann?«
    »Vielleicht haben Sie Recht, Ryan«, gab Kelso zu. »Es wird höchste Zeit, dieses Theater zu beenden und Jennifer aufzuklären.«

FÜNFTER TEIL

    63
    New York

    Lou Garuda kam um zehn Uhr morgens ins Präsidium der New Yorker Polizei und fuhr mit dem Aufzug in den fünften Stock. Der ergraute, Zigarren rauchende Detective Danny Flynn arbeitete beim Dezernat Organisiertes Verbrechen. Er traf sich mit Garuda in der Eingangshalle und bat ihn in sein Büro. »Setz dich. Was verschafft mir die Ehre? Das ist doch bestimmt kein Freundschaftsbesuch, oder?«
    »Ich brauche Informationen über die Russenmafia. Ich bin im Moment weit vom Schuss, und da dachte ich mir, ich frage am besten einen Experten. Operiert die Russenmafia auch in New York?«
    Flynn nahm eine Tüte Erdnüsse aus seinem Schreibtisch und schob sich eine Hand voll in den Mund. »Wo lebst du eigentlich, Lou?«, sagte er kauend. »Die Russenmafia operiert überall. Verbrechen im ganz großen Stil. Prostitution, Steuerbetrug, Geldwäsche, Drogen – alles, was du dir vorstellen kannst.«
    »Hast du schon mal was vom Moskaja-Klan gehört?«
    Flynn hob die buschigen Brauen. »Warum stellst du mir diese vielen Fragen? Das organisierte Verbrechen ist doch gar nicht dein Arbeitsbereich.«
    »Ich brauche Auskünfte über die Moskajas. Wer sind die Drahtzieher? In welche Operationen sind sie verwickelt und so weiter.«
    Flynn schüttelte den Kopf, warf die Tüte Erdnüsse auf den Schreibtisch und rieb sich die Hände. »Wir geben keine Details an Kollegen außerhalb unseres Dezernats weiter. Es sei denn, sie sind in einen unserer Fälle involviert. Das solltest du eigentlich wissen, Lou.«
    »Es ist vertraulich, Danny. Wir sind doch alte Freunde. Ich gebe dir mein Wort…«
    »Kein Ausnahmen. So sind nun mal die Vorschriften.«
    Flynn stand auf und kratzte sich am Hintern, ehe er sich zu dem Metallschrank umdrehte und nach kurzer Suche eine Akte herauszog. Er legte sie vor Garuda auf den Schreibtisch. »Ich hol mir einen Kaffee und schließ die Tür ab. In zwanzig Minuten bin ich wieder da. Ich hab keine Ahnung, dass du inzwischen in dieser Akte liest. Klar?«
    »Ich bin dir was schuldig, Danny.«
    »Darf ich dich fragen, um was es geht?«
    »Sobald ich es weiß, sag ich es dir.«
    64
    Die Air France 747 durchbrach die grauen Regenwolken über Paris und stieg weiter auf. In einer Höhe von zehntausend Metern begann der achtstündige Flug über den Atlantik. Zum ersten Mal seit achtundvierzig Stunden entspannte sich Jennifer ein wenig. Die einstündige Wartezeit in Paris war ohne Zwischenfälle verlaufen. Es war eine unglaubliche Erleichterung, endlich nicht mehr verfolgt zu werden und in Sicherheit zu sein.
    Zwanzig Minuten nach dem Start begann McCaul zu stöhnen und presste eine Hand auf seinen Arm. »Was ist?«, fragte Jennifer. »Meine Wunde tut weh. Ich muss sie verbinden.«
    »Soll ich Ihnen helfen?«
    »Nicht nötig. Gott sei Dank blutet es nicht. Sie sollten ein bisschen schlafen.«
    Jennifer war mit ihren Kräften am Ende. »Sie haben Recht. Ich werde es versuchen.«
    McCaul stand auf und strich ihr über die Schulter. »Kein Grund zur Sorge, Jennifer. Wir sind in zehntausend Meter Höhe. Hier kann uns nichts passieren.«

    Jennifer schlief fünf Stunden. Als sie erwachte, reckte sie sich. In zwei Stunden sollte die Maschine in New York landen. McCaul saß hellwach neben ihr und trank eine Cola. »Wie haben Sie geschlafen?«
    »Wie ein Murmeltier. Was macht Ihr Arm?«
    »Könnte schlimmer sein. Allerdings sieht es mit unserer Sicherheit doch nicht so rosig aus.«
    »Wie

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