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Projekt Wintermond

Projekt Wintermond

Titel: Projekt Wintermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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haben.«
    Kelso warf einen Blick auf den Führerschein und steckte ihn ein. »Ich lasse das von den Kollegen in Langley überprüfen. Viel wird dabei nicht rauskommen, aber ich wette, wir haben unseren Kurier gefunden.«
    »Sonst noch was?«, fragte Mark Fellows.
    »Ein Dutzend Patronenhülsen im Keller und auf der Treppe. Vier davon stammen aus einer 9mm, die anderen haben Kaliber 7.62. Die Anzahl der Geschosse deutet auf eine Automatik hin.
    Auf dem Küchenboden sind Blutspuren.«
    »Könnten Jennifer und McCaul hier im Haus gewesen sein?«
    »Keine Ahnung. Es gibt keine Hinweise darauf.«
    »Nehmen Sie den BMW unter die Lupe«, befahl Kelso.
    »Überprüfen Sie, ob der Wagen diesem Vogel gehört hat.«
    Mark machte sich schreckliche Sorgen um Jennifer.
    »Wo kann sie sein, Kelso?«
    Kelso schaute auf den blutüberströmten Boden und die Löcher in den Wänden. »Ich kann nicht hellsehen, Ryan. Aber dieses Blutbad hier stimmt mich nicht gerade zuversichtlich.«
    Mark durchquerte den Raum, packte Kelso am Kragen und drückte ihn gegen die Wand. »Warum haben Sie Jennifer nicht von Anfang an die Wahrheit gesagt? Aber nein, Sie mussten Ihr Spielchen mit ihr treiben! Jetzt schwebt sie in Lebensgefahr. Es ist alles Ihre Schuld, Kelso. Alles, Eins verspreche ich Ihnen: Bei der ersten Gelegenheit lasse ich Sie hochgehen. Für das, was Sie getan haben, krieg ich Sie am Arsch. Sie und Ihre verdammte CIA!«
    Kelso erblasste. »Das würde ich Ihnen nicht raten, sonst sitzen Sie bald ganz schön im Dreck.«
    »Ach ja? Das werden wir ja sehen.«
    »Lassen Sie mich los!«
    Mark ließ von Kelso ab und folgte den Blutspuren bis auf den Hof. Dort warf er einen Blick aufs Dach und runzelte die Stirn. Mit nachdenklicher Miene kehrte er in den Keller zurück und ging zur Treppe. Kelso folgte ihm.
    »Was tun Sie da, Ryan?«
    »Ich bete.«
    »Wie bitte?«
    Mark hörte nur mit halbem Ohr hin und rannte die Stufen hinauf.
    »Würden Sie mir erklären, was los ist, Ryan? Hören Sie mir überhaupt zu?«, fragte Kelso, als sie die Küche erreicht hatten.
    »Ich bete.« Mark folgte den Kabeln, die aus der Rückseite des Überwachungsmonitors ragten. Endlich fiel bei Kelso der Groschen. »Draußen ist eine Kamera installiert«, sagte Mark. »Auf dem Dach steht eine zweite. Sie sind so ausgerichtet, dass sie jeden Winkel der Vorder- und Rückseite des Hauses einfangen. Vielleicht wird alles auf Band aufgezeichnet. Mit etwas Glück erfahren wir, was sich hier abgespielt hat. Darum habe ich gebetet.«
    Mark folgte den Kabeln bis zur Rückwand des Geschirrschranks neben der Spüle und riss die Schranktür auf. »Volltreffer.«
    In einem Schrankfach lief ein Videorekorder.

    Genf lag in der Frühlingssonne. Der riesige Springbrunnen im Genfer See, der Jet d’Eau, sprühte hohe Wasserfontänen in die Luft, die in der Sonne funkelten. Straßenbahnen fuhren bimmelnd an Luxusgeschäften, teuren Juwelierläden und eleganten Cafes vorbei.
    Nach den dramatischen Erlebnissen der letzten Tage war der Aufenthalt in einer ganz normalen Stadt für Jennifer eine wahre Wohltat. McCaul fuhr am See entlang und durch die Rue Versonnex. Vor dem wunderschönen Hotel Du Lac, dem teuersten Hotel in Genf, hielt er an.
    »Warum halten Sie hier?«
    McCaul zeigte auf das Reisebüro neben dem Hotel.
    »Wir brauchen Flugtickets. Es ist besser, wenn wir sie uns hier kaufen, statt uns an einem Schalter am Flughafen anzustellen. Dort sollten wir uns nicht allzu lange aufhalten. Sicher ist sicher.«
    »Ich bin froh, wenn ich wieder zu Hause bin.«
    McCaul zählte das Geld in den Brieftaschen, die er den Toten abgenommen hatte. Es waren mehr als fünftausend Dollar. »Das reicht für die Tickets und vielleicht sogar für Plätze in der Business-Class. Drücken Sie die Daumen, dass wir einen Flug in die Staaten bekommen.«
    McCaul betrat das Reisebüro. Eine Viertelstunde später stieg er mit düsterer Miene wieder zu Jennifer in den Wagen.
    »Und?«, fragte sie.
    »Einen Direktflug nach New York gibt es erst wieder morgen. In einer Stunde geht eine Maschine der Air France nach Paris, mit einem Anschlussflug nach New York.«
    McCaul zeigte ihr die Tickets. »Wenn wir uns beeilen, schaffen wir’s.«
    62
    Sie schauten sich die Aufzeichnungen auf der Videokassette an: Es war zu sehen, wie Jennifer und McCaul vor dem Haus hielten und später auf dem schmalen Waldweg hinter dem Gebäude verschwanden. Zwei bewaffnete Killer stiegen aus dem BMW und steuerten auf den Eingang zu. Der

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