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Prophetengift: Roman

Prophetengift: Roman

Titel: Prophetengift: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Nolan
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sie hätten dich fast umgebracht!« Endlich schaute sie Reed an. »Und wer sind Sie?«
    »Kitty, das ist Reed«, stellte Sebastian vor. »Ich hatte dir ja von ihr erzählt. Reed, das ist Kitty.«
    Schweigen.
    Schließlich streckte Reed die Hand aus. »Wie schön, Sie endlich mal kennenzulernen.«
    Kitty schaute ihren Sohn an. »Wahrscheinlich willst du jetzt, dass ich mich bei Chuck bedanke.«
    »Freut mich auch, Sie kennenzulernen«, grummelte Reed.
    »Für was bedanken?«, fragte Sebastian.
    »Mir wurde mitgeteilt, dass er dir das Leben gerettet hat.« Kitty ließ sich auf einem Stuhl nieder. »Er hat dich aus dem Wrack gezogen und über Wasser gehalten, bis Hilfe eintraf.«
    Sebastian warf ihr einen kurzen Blick zu. »Davon hat er mir gar nichts erzählt.«
    »Ich habe auch gehört, dass er dich gerettet hat«, bestätigte Reed und wandte sich dann an Kitty. »Wissen Sie, wie dieses Paar herausgefunden hat, dass Sebastian und Chuck auf dem Boot waren? Niemand wusste, dass sie nach Sausalito wollten, niemand außer mir und Sebastian. Und Ihnen ...«
    »Die Details werden noch untersucht«, erwiderte Kitty, »aber ich werde der Frage nachgehen. Und wo steckt Chuck? Ich muss mich wirklich bei ihm bedanken.« Erneut musterte sie Sebastian und Tränen traten ihr in die Augen. »Ich weiß gar nicht ... ich weiß nicht, wie ich mit mir selbst hätte leben können, wenn ...« Sie zog ein Taschentuch aus der Handtasche und betupfte sich die Augen.
    Plötzlich fiel Sebastian ein, was Mateo gesagt hatte: Übrigens ist deine Mutter diejenige, die das alles ausgelöst hat. Sprich sie doch mal auf Hilda an. »Könntest du bitte mal Tess und Chuck für mich suchen?«, bat er Reed. »Ich muss mit Kitty reden. Allein .«
    Reed stemmte sich aus ihrem Stuhl hoch. »Brauchst du irgendwas aus der Cafeteria?«
    »Nein«, entgegnete Sebastian, »aber Kitty wird vielleicht einen Arzt brauchen.«
    »Wie bitte?«, fragte Reed und warf erst Kitty und dann Sebastian einen neugierigen Blick zu.
    Kitty begann einen gerahmten Druck zu studieren, der an der Wand hing – er zeigte eine Frühlingswiese.
    »Nur etwa zehn Minuten«, sagte Sebastian zu Reed. »Okay?«
    »Klar.«
    Als Reed verschwunden war, schaute Sebastian seine Mutter an. »Erzähl ... mir ... von ... Hilda .«
    Kitty lief rot an. »Chuck hat mit der Presse gesprochen! Dabei hatte er mir versprochen, das nicht zu tun. Er hat sogar einen Geheimhaltungsvertrag unterzeichnet. Und dann hat er seine Geschichte an diese furchtbaren Boulevardblätter verkauft!«
    »Und da hast du diesen Fanatikern mitgeteilt, wo sie uns finden können?«, brüllte Sebastian. » Was hast du dir nur dabei gedacht? «
    »Ich habe doch nicht versucht, ihn umbringen zu lassen«, knurrte Kitty. »Wenn ich das gewollt hätte, dann wäre er nicht
mehr hier, glaub mir. Aber nachdem er beschlossen hatte, unsere Vereinbarung zu ignorieren und sich öffentlich als dein Vater zu outen, fand ich, er könnte ruhig auch mal erleben, wie es ist, gejagt zu werden, wie wir es jeden Tag erleben. Aber ich hatte keine Ahnung, dass diese Kriminellen so weit gehen würden!«
    »Er hat nicht mit der Presse gesprochen, Kitty.«
    »Und woher willst du das bitte wissen? Sag bloß nicht, du glaubst, was er dir erzählt.«
    Sebastian starrte sie an. »Ebenso wie ich weiß, dass du schuldig bist, weiß ich, dass er es nicht ist.«
    Kitty konzentrierte sich auf den Stapel Zeitschriften, der auf dem Tisch neben ihr lag. »Wenn du weiβt , dass er nicht mit der Boulevardpresse gesprochen hat, dann weißt du doch bestimmt auch, wer es getan hat.«
    »Warum fragst du Chuck nicht selbst, wenn er kommt, was in ungefähr drei Minuten der Fall sein dürfte?«
    »Bitte sag ihm nicht, was ich getan habe«, bat Kitty. »Verrat es ihm bitte nicht.«
    »Werde ich nicht. Das wirst du tun.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein!«
    »Kitty, ich habe gelernt, dass sowohl unsere guten als auch unsere bösen Taten für immer bleiben. Nur dass das Gute, das wir tun, nichts weiter von uns erfordert, denn wenn man etwas Gutes tut, ist es gut. Aber unsere bösen Taten erfordern Wiedergutmachung, sonst hängen sie uns nach, bis die Schuld beglichen ist.«
    »Besten Dank für die Predigt«, entgegnete Kitty. »Es freut mich, dass du schon wieder so gut in Form bist.«
    »Hast du irgendwas von dem gehört, was ich gesagt habe?«
    »Schon gut. Ich werde Chuck sagen, wie leid mir die Rolle tut, die ich bei der ganzen Sache gespielt habe – aber er hat

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