Prophetengift: Roman
spürte eine Wärme in ihrem Körper, die heißer wurde, als sie einander küssten, und sie spürte, dass dieses Feuer von seinem Körper in ihren überstrahlte.
Sie löste ihren Mund von seinem. »Was ist das?«
»Was denn?«
»Dieses ... dieses Gefühl von Hitze! Ich habe so etwas noch nie erlebt.«
»Ungefähr so wie die Sitzheizung in meinem Auto?« Er legte ihr die Hand auf den Bauch, dicht unterhalb ihrer Brüste. »Genau hier?«
»Ja.«
»Das kommt von mir. Aber wir können es jetzt beide fühlen, weil wir keine Angst mehr haben.«
»Versteh ich nicht.«
»Hier.« Er schloss sie in die Arme und drückte sie fest an sich. Liebe, dachte er. Liebe.
Reeds Mund näherte sich seinem.
Als sie wieder in der Curcio-Suite waren, legte er Reed sanft aufs Bett, und ihre Zungen tanzten. Dann löste sich sein Mund von ihrem, und seine Lippen glitten sanft über ihr Ohr, ihren Hals und ihre Schulter, während er ihre Bluse aufknöpfte. Als sie entblößt war, zog er sein Hemd aus und legte sich auf sie, ließ die Hitze ihrer seidigen Haut seine Flamme voll entfachen. Ihr Atem beschleunigte sich, als seine Zunge ihre prallen nackten Brüste küsste und gelegentlich an den harten Spitzen knabberte. Reed stieß ein lustvolles Stöhnen aus und ließ ihre Hand in seine Hose gleiten.
Sebastian knöpfte seine Jeans auf, und ihre Hand fand den heißen Schaft, der so viel wärmer war als der Rest seines Körpers. Er seufzte auf. Seine Hand glitt an ihrem Rock hoch und fand ihr Höschen; seine Fingerspitzen entdeckten Feuchtigkeit. Sofort stöhnte Reed – lauter, als sie vorgehabt hatte – und Sebastian kicherte. »Bist du sicher, dass du bereit bist?«
Reed schaute zu ihm hoch und ihre Blicke trafen sich in dem schummrigen Licht. »Also, das ist eine blöde Frage.«
Sebastian half ihr, ihre Sachen auszuziehen, und dann, als er aus seinen Jeans geglitten war, stand er vor ihr, seine Nacktheit
beschattet und schimmernd im Mondlicht wie eine erotische Skulptur. Dann duckte er sich und legte sich auf sie.
Anfangs war Reed besorgt, denn sie wusste, sie war noch nicht ganz bereit für eine Vereinigung, besonders nachdem sie gespürt hatte, wie groß er war; es war Monate her, seit sie mit einem Mann zusammen gewesen war, und sie hatte noch nie mit jemandem geschlafen, der so heroisch gebaut war wie Sebastian. Aber bald fühlte sie voller Entzücken, dass er ihre Brüste, ihren straffen Bauch und endlich die exquisite Öffnung zwischen ihren Beinen küsste.
Ein Hitzeschub überkam sie und sie wölbte sich ihm entgegen. Aber sie fragte sich: Würde er weiter versuchen ihr Lust zu bereiten, oder würde er sich um die eigene Befriedigung kümmern, sobald der Höflichkeit Genüge getan war?
Er beantwortete diese stumme Frage mit seinem Stöhnen, als er seine Zunge tiefer gleiten ließ und sie dann wieder herauszog, um Reed wieder und wieder zu reizen. Und als sie glückselig sah, wie sein Rücken und seine Schultern lustvoll zuckten, kam ihr der Gedanke, dass er, wenn er beim Essen Libbys Schmerzen empfunden hatte, jetzt vielleicht auch Reeds Lust spürte.
Bei dem Gedanken wäre sie fast zum Höhepunkt gekommen. OH!
Sebastian zog sich plötzlich von ihr zurück. »Ich muss aufhören«, sagte er atemlos. Seine grünen Augen schimmerten wie von Feuer erleuchtete Smaragde in der Dunkelheit. »Ich muss aufhören, sonst komm ich.«
Statt einer Antwort küsste Reed ihn, spürte den scharfen Geschmack von sich selbst auf seinen Lippen und seiner Zunge und führte ihn in sich hinein. Und als er langsam in sie hineinglitt, spürte sie, dass sie sich weiter öffnete als je zuvor, als würde ein göttlicher Phallus, angefeuchtet von ihrer eigenen Essenz, in sie eindringen.
Als seine Länge ihre Grenze erreicht hatte, begann Sebastian
sich zurückzuziehen. Dann stieß er. Und zog sich zurück – wieder und immer wieder.
Und dann geschah etwas höchst Sonderbares. Zwar hatte Reed es genossen, Sebastian anzuschauen, doch seine Augen waren den größten Teil ihres Liebesaktes hindurch geschlossen gewesen. Doch in dem Moment, in dem dieser Gedanke sich in ihrem Kopf formulierte, öffneten sich Sebastians Augen und der Blick, den sie tauschten, war ein reiner, blendender Ausdruck von Liebe wie ein Sternregen. Und Sebastian erkannte, dass er vor diesem Augenblick noch nie eine Frau wirklich körperlich geliebt hatte, während Reed erkannte, dass sie und Sebastian auf irgendeine unerklärliche Weise füreinander geboren worden waren.
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