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Prophetengift: Roman

Prophetengift: Roman

Titel: Prophetengift: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Nolan
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Paparazzi abzuschütteln, holte Sebastian Chuck kurz nach Tagesanbruch an der Bushaltestelle vor Norm’s Coffeeshop am La Cienega Boulevard südlich der Melrose Avenue ab. Zur gleichen Zeit postete Kitty als »Hilda« im Penthouse eine neue Nachricht und bestätigte, dass Chuck und Sebastian auf dem Weg nach »Saucaleeto« seien, um sich auf einem Boot – der Lil’s Bastard  – zu verstecken.
    Sie tat das natürlich in dem Wissen, dass nur Chuck an Bord dieses Bootes sein würde, denn ihr Sohn wollte ihm ja den Porsche Cayenne für die Fahrt nach Norden leihen, um sich dann später mit ihr und Larry im Restaurant zu treffen.
    Allerdings wusste Kitty nicht, dass Chuck nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis seinen Führerschein noch nicht erneuert hatte, da er ja kein Auto mehr besaß.
    So entdeckte Sebastian, kurz nachdem Chuck zu ihm in den Wagen gestiegen war, dass er seinen Vater doch selbst nach Sausalito würde fahren müssen ... was ihn nicht weiter störte, weil er sonst keine Pläne für den Rest des Morgens und den Nachmittag hatte und er wusste, dass er rechtzeitig zu dem Essen in Mastro’s Steakhouse mit Kitty und dem Anwalt zurück sein würde.

    Nachdem sie Hildas Nachricht gelesen hatte, weckte Amber ihren Mann auf und begann damit, seinen Kater zu kurieren. Zwar befanden sie sich immer noch in Oakland und damit nur etwa eine Stunde Fahrt vom Yachthafen entfernt, aber sie wusste, es würde einige Zeit dauern, bis Dyson die Übelkeit und die Kopfschmerzen so weit überwunden hatte, dass er bei dem starken Verkehr der gemeinsamen Fahrt über die Brücke nach Sausalito gewachsen sein würde.

    Kurz vor dreizehn Uhr erreichten Chuck und Sebastian – nachdem sie einige Male gehalten hatten, um zu tanken, etwas zu trinken, einen Burger zu essen und auf die Toilette zu gehen – den Yachthafen von Sausalito.
    Da Chuck nur wenig in seine Plastiktüten gepackt hatte, dauerte es nicht lange, bis er sich häuslich eingerichtet hatte. Dann brachte Sebastian fast eine Stunde damit zu, ihm die Instrumente auf dem Fahrstand, die Technik und die Lichterführung des Bootes zu erklären. Dann endlich – es war fast zwei Uhr nachmittags – war es höchste Zeit für ihn, die lange Fahrt nach Hause anzutreten.
    »Ich bitte dich nur ungern darum«, sagte Chuck, der verfolgt hatte, wie Sebastian seine Schlüssel und die Sonnenbrille einsammelte, »aber würde es dir was ausmachen, mir noch kurz zu helfen, das Ding aufs Wasser rauszusteuern? Ich würde einfach gern zusehen, weißt du, wie du ein bisschen damit rumfährst, nur damit ich weiß, wie es gemacht wird. Aber nur wenn das okay für dich ist.«
    Sebastian warf einen Blick auf die Uhr und schnitt eine Grimasse. »Ich sollte mich eigentlich auf den Weg machen.«
    »Willst du nicht lieber über Nacht bleiben und morgen zurückfahren?«, fragte Chuck. »An deiner Stelle wäre ich echt
müde nach der ganzen Fahrerei, und ich will nicht, dass du vor lauter Müdigkeit auf der Rückfahrt am Steuer einschläfst oder so.«
    Sebastian dachte über den Vorschlag nach. »Ich könnte schon ein bisschen Rast gebrauchen, aber Kitty bringt mich um, wenn ich den Termin mit unserem Anwalt heute Abend verpasse.«
    »Glaubst du nicht, es wäre ihr wichtiger, dass dir nichts passiert?«
    Sebastian lachte. »Da kennst du Kitty schlecht.«
    »Wann musst du dort sein?«
    Erneut schaute Sebastian auf die Uhr. »So gegen acht, glaube ich. Zum Abendessen.«
    »Das würdest du wahrscheinlich sowieso nicht mehr schaffen«, erklärte Chuck unverblümt. »Aber wenn du los musst, versteh ich das. Aber es wäre toll, wenn du mir noch kurz zeigen könntest, wie das neue Telefon funktioniert, das deine Mutter für mich besorgt hat.«
    Sebastian lächelte ihn an. »Du willst doch nur nicht, dass ich schon fahre, oder?«
    Chuck lachte. »Du mit deinen übersinnlichen Fähigkeiten durchschaust mich mühelos, was?«
    »Dass du nicht alleine auf diesem Ding bleiben willst, würde wohl jeder verstehen. Du tust Kitty und mir einen großen Gefallen, indem du vorübergehend von der Bildfläche verschwindest – da ist es ja wohl das Mindeste, dass wir dafür sorgen, dass du dich dabei einigermaßen wohlfühlst.«
    »Du bleibst also?«
    »Gleich morgen früh muss ich los, aber ja, klar. Ich übernachte auf dem Boot, es gibt mehr als genug Platz für zwei.«
    »Und du zeigst mir doch, wie man dieses Telefon benutzt, oder? Ich muss meine Bewährungshelferin anrufen und ihr sagen, wo ich

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