Prosecco um Mitternacht
beim Anblick seines nackten Körpers. Er hatte genau die richtige Menge Muskeln, war dabei jedoch schlank und gut gebaut, sodass es ihr den Atem raubte. Seine Haut war goldbraun vom Schwimmen im Pool. Dieser Mann und sie waren in so vieler Hinsicht verschieden, dass sie sich manchmal fragte, wie es möglich war, dass sie zusammengekommen waren. Er trainierte, sie lag in der Sonne. Er war schrecklich diszipliniert und zielstrebig, während sie sich bisher durchs Leben hatte treiben lassen, wobei ihr mal Gutes, mal Schlechtes widerfuhr – meistens auch noch unverhofft –, worüber sie dann grübelte.
Sie waren so verschieden … Doch in diesem Augenblick waren sie eins.
Sie schlang ihm ihre Beine um die Hüften und stöhnte auf, als er mit der Spitze seines aufgerichteten Gliedes ihren intimsten Punkt berührte. Dann wich er ein Stück zurück, um sich ein Kondom überzustreifen, das er aus der Gesäßtasche seiner Hose genommen hatte. Fasziniert beobachtete Renae ihn dabei und rutschte näher an den Rand der Arbeitsfläche, damit er leichter in sie eindringen konnte.
Behutsam drängte Will sich zwischen ihre Beine und hielt inne. Renae wollte ihn aus lauter Ungeduld antreiben, doch noch ehe sie es tun konnte, drang er ein bisschen in sie ein, nur um sich gleich darauf wieder zurückzuziehen. Jetzt stöhnte sie doch laut. Das war zu wenig … und zu schnell.
Brennende Ungeduld quälte sie, und ihre hilflose Lage machte sie verrückt. Wären sie im Bett gewesen, hätte sie ihn kurzerhand auf die Matratze geworfen und sich rittlings auf ihn gesetzt.
Erneut glitt er in sie hinein, aber wieder füllte er sie nicht ganz aus. Renae versuchte, ihn jetzt anzutreiben, doch er packte ihre Hüften, hielt sie fest und zog sich wieder zurück.
Renae keuchte. Sie sehnte sich so sehr danach, ihn ganz tief in sich zu spüren, dass sie am ganzen Körper zitterte, überwältigt vor Verlangen. Sie gab sich ihm völlig hin, er sollte mit ihr tun, was ihm gefiel.
Verzweifelt sah sie ihm ins Gesicht. Seine Miene verriet Entschlossenheit, als er erneut in sie eindrang, zweifellos mit der Absicht, sein Spielchen fortzusetzen. Doch diesmal schien auch er überwältigt zu werden von purer Lust, denn statt sich zurückzuziehen, glitt er so tief es ging in sie hinein.
Einen Moment lang hatte Renae Angst, überhaupt nicht mehr Atem holen oder sich rühren zu können. Dann begann Will sich in einem langsamen Tempo zu bewegen, das er allmählich steigerte und mit dem er sie zu neuen Höhen der Lust trug. Die kühle Arbeitsfläche unter ihr war nicht länger hart. Die Küche selbst existierte nicht mehr. Es gab nur noch diesen Augenblick und diesen Mann. Und irgendwo tief in ihrem Innern wusste sie, dass das alles war, was sie wirklich brauchte.
Sie stand kurz vor ihrem nächsten Gipfel und schloss verzückt die Augen. Will schien es zu registrieren, denn er steigerte sein Tempo behutsam jedes Mal ein bisschen mehr. Renae bäumte sich auf und klammerte sich an seine Schultern, während sie sich diesen einzigartigen, überwältigenden Empfindungen überließ.
Durch den sinnlichen Nebel ihres eigenen Höhepunkts hörte sie Will stöhnen und spürte, wie sein Körper sich in Ekstase verkrampfte.
Kurz darauf hielten sie sich atemlos in den Armen. Schweiß glänzte auf ihren Körpern, und das Eis schmolz neben ihnen auf der Arbeitsfläche. Renae sah Will an, als würde sie ihn tatsächlich kein bisschen kennen.
Das Telefon klingelte schrill, was sie an jenen Anruf vor einigen Tagen erinnerte, der nicht nur den Augenblick zerstört, sondern sie und Will für eine Weile auseinandergebracht hatte. Würde das schon wieder passieren?
Will wollte sich nicht um das klingelnde Telefon kümmern, wollte sich nicht von Renaes warmem Körper lösen. Er wollte dem Gefühl auf den Grund gehen, das von ihm Besitz ergriffen hatte, seit er losgelassen und sich geöffnet hatte.
Er betrachtete ihr Gesicht. Wenn er sie vor diesem Abend angesehen hatte, dann hatte er eine sexy Frau gesehen, mit der er unbedingt schlafen wollte. Aber jetzt …
Das Telefon klingelte unaufhörlich weiter.
“Ich glaube, ich gehe lieber ran.”
Renae wich seinem Blick aus, als er sich von ihr löste. Mit zwei Schritten war er bei dem Apparat im Esszimmer. “Sexton.”
“Will? Sind Sie es?”
Er versuchte die weibliche Stimme zu erkennen, aber es gelang ihm nicht. “Ja, ich bin es.”
Ein Seufzen war zu hören, dann: “Gut. Hier spricht Tabitha, Renaes Mitbewohnerin aus
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