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Prosecco um Mitternacht

Prosecco um Mitternacht

Titel: Prosecco um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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gerechnet hast?”
    Tabitha seufzte. “Vielleicht, weil du normalerweise erst nach neun nach Hause kommst.”
    “Vielleicht ist das aber auch alles so eingefädelt, seit Nina hier eingezogen ist”, konterte Renae und dachte an ihre verschwundenen Notizen, ihr sabotiertes Handy, ihre fehlenden Kleider. Sie empfand eine so tiefe Enttäuschung, dass sie lediglich mit den Schultern zucken konnte. “Weißt du was? Ich habe keine Lust mehr, mich damit auseinanderzusetzen. Ich werde ein paar Sachen zusammenpacken und den Rest abholen, sobald ich eine Wohnung gefunden habe.”
    Tabitha machte ein fassungsloses Gesicht, während Nina aussah, als würde sie gleich vor Freude in die Luft springen.
    “Aber damit wir uns nicht in die Quere kommen, wäre es sicher besser, du würdest mir jetzt einen Schlüssel geben. Sobald ich alles abgeholt habe, bekommst du ihn zurück”, wandte Renae sich an Tabitha, die daraufhin Nina ansah.
    “Was ist? Ich hatte keine Zeit, einen weiteren Schlüssel anfertigen zu lassen.”
    Renae warf Tabitha einen langen enttäuschten Blick zu. “Das habe ich mir gedacht.”
    Als sie aufstand, um ihre Sachen aus ihrem Zimmer zusammenzusuchen, hörte sie den Beginn eines Streits in der Küche. Wenigstens würde sie diesmal nicht draußen im Treppenflur sitzen, während die beiden unglückseligen Liebenden mal wieder aufeinander losgingen.
    “Es tut mir wirklich leid, dass du tatsächlich Ernst gemacht hast.” Lucky legte das Kissen und die Decke, die Renae letzte Nacht benutzt hatte, auf die Couch und setzte sich neben sie.
    Renae konnte nur nicken. Sie war nicht nur benommen von den Ereignissen dieses Tages, sondern geradezu überwältigt von dem, was in den letzten zwölf Tagen passiert war. Will, Tabitha, Nina, Ginger.
    Lucky lehnte sich leicht an sie, zog sich jedoch sofort wieder zurück. “Das war ein ziemliches Auf und Ab in letzter Zeit, was?”
    Renae war die zögerliche Annäherung ihrer Freundin nicht entgangen. Sie sah Lucky lächelnd an und legte den Arm um sie. “Ich danke dem Himmel, dass es dich gibt.”
    Zuerst schien Lucky nicht recht zu wissen, wie sie darauf reagieren sollte. Dann lachte sie und lehnte sich an Renae. “Du weißt, dass du hier immer eine Couch zum Schlafen findest.”
    “Ich falle dir nicht zur Last?”
    Luckys Augen funkelten. “Um ehrlich zu sein, ich schlafe heute bei Colin. Das heißt, falls du mich entbehren kannst.”
    Renae war so gerührt vor Dankbarkeit, dass sie kaum ein Wort herausbrachte. “Danke.”
    “Du brauchst mir nicht zu danken, Renae. Ich helfe dir gern.” Sie hielt ihr den Schlüssel hin.
    Renae nahm ihn langsam und betrachtete ihn nachdenklich.
    “Es ist schon seltsam, welche Wege das Leben so geht, was?”, meinte sie leise und sah zur gegenüberliegenden Wand der alten Wohnung mit den hohen Räumen und original Holzfußböden. “Es ist wie beim Baseball. Wenn man glaubt, man hat alles ganz gut im Griff, zack, wirft das Leben dir einen Ball zu, den du unmöglich treffen kannst.”
    “Wem sagst du das.” Lucky machte es sich noch ein bisschen bequemer. “Hast du etwas dagegen, wenn ich dir einen Rat gebe?”
    Renae sah sie an. “Ich bitte dich darum.”
    Lucky räusperte sich. “Es gibt immer mehrere Würfe, und anders als beim Baseball darfst du im Leben so oft nach dem Ball schlagen, wie du kannst. Und irgendwann triffst du ihn auch.”
    Renae lächelte. “Das hast du schön gesagt.”
    Lucky zuckte mit den Schultern. “Zwar habe ich andere Worte benutzt, aber im Wesentlichen ist es derselbe Ratschlag, den ich vor nicht allzu langer Zeit von einer sehr weisen Frau erhalten habe. Ein Rat, der mir in einer der schwersten Zeit meines Lebens geholfen hat.”
    Heiße Tränen stiegen Renae in die Augen, und sie drückte Lucky an sich. Denn sie wusste auch ohne eine weitere Erklärung ihrer Freundin, dass die weise Frau, auf die Lucky anspielte, sie, Renae, war.

18. KAPITEL
    A m folgenden Tag marschierte Will in seinem Apartment auf und ab – wieder einmal. Doch diesmal aus einem völlig anderen Grund als beim letzten Mal. Er sah auf seine Uhr. Halb eins. Renae würde bei der Arbeit sein …
    Er rieb sich die Stirn und begriff, dass er nicht einmal wusste, wo sie arbeitete. Als er sich noch erotischen Fantasien von ihr und ihrer Mitbewohnerin hingegeben hatte, hatte er sich wegen ihres sexy Bauchtanzkostüms vorgestellt, dass sie in irgendeinem verruchten Laden arbeitete.
    Wie kam es, dass er sie während der ganzen Zeit, in

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