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Prost Mathilda - von Wolke sieben ab in den Vollrausch

Prost Mathilda - von Wolke sieben ab in den Vollrausch

Titel: Prost Mathilda - von Wolke sieben ab in den Vollrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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bremsen. Mehr blamieren ging sowieso nicht mehr, da war sie sich ganz sicher.
    „Tom, mir ist klar, dass du nicht ewig mit mir auf dieser Bank hocken und rumknutschen möchtest. Ich bin zwar noch, na ja, du weißt schon, was ich bin, aber deswegen bin ich ja nicht blöd. Und außerdem habe ich auch schon darüber nachgedacht ...“
    Das war Mathildas Stimme. Aber die Worte kamen direkt aus ihrem Bauch. Ihren Verstand hatte sie völlig ausgeschaltet. Tom war mit einem Schritt vor ihr und legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen.
    „Schluss jetzt, Süße. Genug geredet.“ Dann zog er sie an sich und küsste sie.
    Irgendwann merkte ich, dass unser Sohn sich veränderte. Er kam unpünktlich nach Hause, er schaute mir bei Gesprächen nicht mehr in die Augen, er vernachlässigte seine Aufgaben. An den Wochenenden kam er regelmäßig betrunken nach Hause. Es gab deswegen laufend Reibereien zwischen meinem Mann und ihm, später auch zwischen meinem Mann und mir. Unser Sohn zog sich immer weiter zurück. Bald trank er auch unter der Woche und blieb der Schule fern. An „guten“ Tagen saßen wir in der Küche zusammen und sprachen ganz offen mit ihm über unsere Befürchtungen und Ängste. Er hörte zu, erwiderte aber nichts. Ich merkte bald, wir kamen nicht mehr an ihn heran. Schließlich suchten wir gemeinsam eine Suchtberatung in unserer Stadt auf. Dort lernten er und auch wir, mit seiner Sucht umzugehen. Nach einer Entgiftung und stationären Therapie geht es ihm heute wieder besser. Er ist erwachsen geworden. Aber er bleibt sein Leben lang Alkoholiker. Als Grund für seine Trinkerei hat er übrigens damals „Liebeskummer“ und „mangelndes Selbstbewusstsein“ angegeben. Seine Freundin hatte sich von ihm getrennt (sie waren damals 15 Jahre alt) und damit war er einfach nicht fertig geworden
.
    Josefine, 46 Jahre

Er liebt mich nicht ...
    Drei Tage später war alles vorbei.
    Eine kurze SMS holte Mathilda von Wolke sieben direkt auf den harten Boden der Realität hinunter.
    Mathilda! Das mit uns haut einfach nicht mehr hin. Es tut mir wirklich leid, aber es funktioniert nicht. Sei nicht traurig. Wir sehen uns. Tom
.
    Mathilda war wie gelähmt. Unfähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.
    Zuerst war sie sich sicher, dass einer von Toms Kumpels sich einen bescheuerten Scherz erlaubt hatte. Immer wieder wählte sie Toms Handynummer. Aber er nahm einfach nicht ab. Auf ihre drängenden SMS antwortete er nicht. Außerdem hatte Tom den Zeitpunkt für seine Nachricht
gut
gewählt. Freitagnachmittag. Bis sie ihn in der Schule zu Gesicht bekommen würde, lagen zwei quälend lange Tage und drei noch schlimmere Nächte vor ihr.
    Bei Tom zu Hause waren sie nie gewesen, weil Mathilda sich einfach nicht getraut hatte. Und auch jetzt konnte sie sich nicht dazu überwinden.
    Am Samstagabend hielt sie es nicht länger aus und ging in den Park. Vielleicht wartete er auf
ihrer
Bank. Oder er war mit seiner Clique dort. Sicher war alles nur ein riesengroßes Missverständnis und sie mussten einfach nur miteinander reden und alles würde wieder gut sein.
    Aber im Park war niemand. Weder Tom noch seine Clique.
    Nur
ihre
Bank.
    Am Sonntagmorgen war Mathilda sicher, den Grund für Toms Schlussmachen zu kennen.
    Ihre Reaktion – ihre total dämliche Reaktion auf seinen
Geburtstagswunsch
. Dabei war sie doch bereit, ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Inzwischen kam sie sich doch selbst total blöd vor. Schließlich hatte sie von Anfang an gewusst, dass Tom fast achtzehn Jahre alt war und garantiert keine Lust hatte auf stundenlanges Händchenhalten und Küsschengeben. Aber das wollte sie doch auch nicht. Mathilda wollte auch mehr. Das war doch alles kein Problem. Kein Grund, um Schluss zu machen. Sie musste es ihm nur sagen und dann würde alles wieder gut sein.
    Mathilda war geradezu berauscht von dieser einfachen Lösung. In diesem Moment klingelte es. Mathilda hätte sich nicht gewundert, wenn Tom vor der Tür gestanden und sie um Verzeihung gebeten hätte, so sehr war sie von ihrer Erklärung für Toms Rückzug überzeugt.
    Aber es war ihr Dad.
    „Hallo, Schatz.“ Er beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
    „Ich wollte zu deiner Mutter. Ist sie da?“
    Mathilda hatte Mühe, sich zu konzentrieren. Die letzten zwei Nächte waren nahezu schlaflos für sie gewesen.
    „Sie schläft, glaube ich, noch“, sagte sie und fühlte sich plötzlich selbst unglaublich müde.
    „Du siehst müde aus, Kleine. Lernst du

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