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P.S. Ich liebe Dich

P.S. Ich liebe Dich

Titel: P.S. Ich liebe Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Hand, drückte Holly rasch das Küsschen auf die Wange und verschwand dann so schnell, als hätte sie eine ansteckende Krankheit. Ärgerlich versuchte Holly, den Kloß in ihrem Hals hinunterzuschlucken. Der Kerl war sehr unhöflich gewesen.
    Seine Frau Helen lächelte Holly schüchtern zu, kam aber nicht zu ihr herüber. Kein Wunder. Offenbar war es schon zu umständlich für sie gewesen, sich nach Gerrys Tod zehn Minuten ins Auto zu setzen und Holly zu besuchen, wie sollte man da erwarten, dass Helen jetzt zehn Schritte machte und sie begrüßte. Also ignorierte Holly die beiden und wandte sich ihren wirklichen Freunden zu, denen, die sie im letzten Jahr unterstützt hatten.
    Gerade lachte sie über eine von Sharons Geschichten, als ihr jemand auf die Schulter tippte. Sie drehte sich um und sah Helen mit traurigem Gesicht vor sich stehen.
    »Hallo Helen«, sagte sie fröhlich.
    »Wie geht es dir denn?«, fragte Helen leise und berührte Hollys Arm.
    »Oh, mir geht’s gut«, nickte Holly. »Du solltest dir Sharons Geschichte anhören, die ist sehr lustig«, lächelte sie und wandte sich wieder Sharon zu.
    Helen ließ ihre Hand auf Hollys Arm liegen und tippte sie ein paar Minuten später wieder auf die Schulter.
    »Ich meine, wie geht es dir, seit Gerry … «
    Holly gab Sharons Geschichte widerwillig auf.
    »Du meinst, seit Gerry tot ist?« Holly hatte durchaus Verständnis dafür, dass jemand sich in einer solchen Situation unbehaglich fühlte – das war ihr selbst oft genug passiert –, aber wenn man das Thema selbst anschnitt, sollte man doch wenigstens erwachsen genug sein, die Dinge beim Namen zu nennen.
    Doch Helen schien regelrecht zusammenzuzucken, als Holly das Wort aussprach. »Nun ja, so wollte ich es nicht sagen … «
    »Schon in Ordnung, Helen, ich habe akzeptiert, dass er tot ist.«
    »Wirklich?`«
    »Aber ja«, bestätigte Holly stirnrunzelnd.
    »Es ist nur, dass ich dich schon so lange nicht mehr gesehen habe, und da habe ich mir Sorgen gemacht … «
    Holly lachte. »Helen, ich wohne immer noch im gleichen Haus, direkt um die Ecke von dir, meine Telefonnummer ist die gleiche wie früher, meine Handynummer ebenfalls. Wenn du dir jemals wieder Sorgen um mich machst, bin ich sehr leicht zu finden.«
    »O ja, ich wollte nur nicht aufdringlich erscheinen … « Sie verstummte, als wäre das eine gute Erklärung dafür, warum sie seit der Beerdigung kein einziges Mal mit Holly Kontakt aufgenommen hatte.
    »Freunde sind nicht aufdringlich, Helen«, entgegnete Holly in höflichem Ton, aber sie hoffte trotzdem, dass Helen verstand, wie sie es meinte.
    Helen errötete, und Holly wandte sich ab, um Sharon zu antworten, die sie gerade angesprochen hatte.
    »Halt mir einen Platz neben dir frei, ja? Ich muss dringend aufs Klo«, sagte Sharon und trat von einem Fuß auf den anderen.
    »Schon wieder?«, platzte Denise heraus. »Du warst doch erst vor fünf Minuten!«
    »Tja, das passiert eben, wenn einem ein sieben Monate altes Baby auf die Blase drückt«, erklärte Sharon, ehe sie zur Toilette watschelte.
    »Aber es ist doch eigentlich gar nicht sieben Monate alt, oder?«, fragte Denise und legte die Stirn nachdenklich in Falten. »Theoretisch ist es minus sieben Monate alt, denn sonst wäre ein Baby bei der Geburt schon neun Monate und man müsste schon drei Monate danach seinen ersten Geburtstag feiern.«
    Holly sah sie kichernd an. »Denise, was machst du dir denn für Gedanken?«
    Denise drehte sich von ihr weg und fragte Tom: »Aber ich hab doch Recht, oder?«
    »Ja, Liebste«, antwortete er und lächelte sie an.
    »Feigling«, neckte Holly ihn.
    In diesem Moment ertönte der Essensgong, und die Menge strömte in den Speisesaal. Holly nahm Platz und hängte ihre neue Handtasche an den Stuhl neben sich, um ihn für Sharon zu reservieren. Aber Helen ignorierte sie.
    »Tut mir Leid, Helen, aber Sharon hat mich gebeten, ihr den Platz frei zu halten«, erklärte Holly geduldig.
    Aber Helen winkte ab. »Ach, Sharon wird das bestimmt nicht stören«, meinte sie und ließ sich auf den Stuhl plumpsen, wobei sie auch noch den Henkel von Hollys Handtasche zerknautschte. In diesem Augenblick kam Sharon zurück und schob schmollend die Oberlippe vor, als sie sah, dass ihr Platz besetzt war. Holly machte eine entschuldigende Geste und deutete auf Helen. Sharon verdrehte die Augen und tat so, als steckte sie sich den Finger in den Hals. Holly kicherte.
    »Na, du bist ja ganz gut gelaunt«, bemerkte Jamie zu

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