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P.S. Ich liebe Dich

P.S. Ich liebe Dich

Titel: P.S. Ich liebe Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Leute, in der Luft lag ein feiner Duft nach Sonnenmilch. Teeniegruppen saßen mit Ghettoblastern auf dem Grasstreifen und hörten lautstark die neuesten Hits. Die Klänge und Gerüche riefen in Holly angenehme Kindheitserinnerungen wach.
    Sie klingelte, aber auch nach dem vierten Mal öffnete niemand. Aber es musste jemand da sein, denn im oberen Stockwerk standen die Schlafzimmerfenster offen. Wenn ihre Eltern nicht zu Hause waren, ließen sie nie ein Fenster offen, vor allem, wenn so viele Strandbesucher durch die Gegend wanderten. Also ging Holly über den Rasen und drückte das Gesicht an die Scheibe des Wohnzimmerfensters, um zu sehen, ob es irgendwelche Lebenszeichen gab. Gerade wollte sie aufgeben, als sie plötzlich hörte, wie Declan und Ciara sich anbrüllten.
    »Ciara, mach endlich die verdammte Tür auf!«
    »Nein, hab ich gesagt. Ich habe zu tun!«, schrie sie zurück.
    »Ich auch!«
    Holly klingelte noch einmal.
    »Declan!« Ein Schrei, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    »Geh doch selber, du faule Sau!«
    »Das sagt ja der Richtige!«
    Holly nahm ihr Handy und wählte die Nummer ihrer Eltern.
    »Ciara, geh ans Telefon!«
    »Nein!«
    »Verdammt noch mal«, schimpfte Holly vor sich hin und versuchte es mit Declans Nummer.
    »Ja?«
    »Declan, mach die Tür auf, oder ich trete sie ein«, knurrte Holly.
    »Oh, tut mir Leid, Holly, ich dachte, Ciara hätte längst aufgemacht«, log er.
    In Boxershorts kam er zur Tür, und Holly stürmte hinein. »Was ist denn hier los? Ich hoffe nur, ihr beiden veranstaltet nicht jedes Mal so ein Theater, wenn es klingelt.«
    Declan zuckte die Schultern. »Mum und Dad sind nicht da«, verkündete er und machte sich auf den Weg nach oben.
    »Hey, wo willst du hin?«
    »Wieder ins Bett.«
    »Nein, du bleibst hier«, sagte Holly bestimmt. »Setz dich hin, dann können wir uns mal über ›Girls and the City‹ unterhalten.«
    »Warum denn ausgerechnet jetzt?«, ächzte Declan. »Ich bin wirklich total müde.« Zum Beweis rieb er sich mit den Fäusten die Augen.
    »Setz dich!«, wiederholte Holly nur und zeigte auf die Couch.
    Ächzend befolgte er ihren Befehl, streckte sich aber in voller Länge aus, sodass für Holly kein Platz mehr blieb. Genervt zog sie sich den Lieblingssessel ihres Vaters heran.
    »Ich fühl mich schon wie beim Seelenklempner«, lachte Declan, verschränkte die Arme unter dem Kopf und starrte zu ihr empor.
    »Gut so, dann kann ich dir auch gleich eine Gehirnwäsche verpassen.«
    Declan zuckte zusammen. »Ach Holly, müssen wir uns denn wirklich deswegen streiten?«
    »Komm schon, Declan«, fuhr sie in etwas sanfterem Ton fort. »Ich bin deine Schwester, ich will nicht an dir rumnörgeln. Ich möchte nur wissen, warum du uns nicht vorher gesagt hast, dass du uns filmst.«
    »Ich hab euch doch gesagt, dass ich filme«, verteidigte er sich.
    »Ja, für eine Doku übers Dubliner Nachtleben!«
    »Es ging doch auch ums Nachtleben«, lachte Declan.
    »Oh, du hältst dich wohl für superschlau«, fauchte Holly und er hörte auf zu lachen.
    »Also Declan«, sagte sie dann etwas ruhiger, »meinst du nicht, dass ich momentan genug durchmache? Ich verstehe einfach nicht, warum du mich nicht vorher gefragt hast!«
    Declan richtete sich auf, wurde ernst und klang zur Abwechslung mal wie ein Erwachsener. »Ich weiß, Holly, ich weiß, dass du eine schreckliche Zeit hinter dir hast, aber ich dachte, der Film würde dir Spaß machen. Ich wollte eigentlich wirklich nur den Club filmen. Aber als ich angefangen hab, das Material zu schneiden, fanden es alle so komisch, dass ich was draus machen musste. Holly, ihr wart einfach zum Schreien!« Er lachte wieder.
    »Okay, aber es hätte ja wohl nicht gleich ins Fernsehen gemusst, oder?«
    »Ich wusste nicht, dass das zum Preis gehört, ehrlich«, beteuerte er mit großen Augen. »Keiner wusste das, nicht mal die Dozenten!«
    »Na gut, okay«, räumte Holly ein und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare.
    »Ich hab wirklich gedacht, es würde dir gefallen«, lächelte er. »Ich hab sogar Ciara gefragt, und die meinte auch, dass du es witzig finden würdest. Tut mir Leid, wenn ich dich geärgert habe«, fügte er leise hinzu.
    Holly nickte. Anscheinend hatte ihr Bruder wirklich die besten Absichten gehabt. Aber was hatte er da gerade gesagt? Sie setzte sich aufrecht in den Sessel. »Declan, hast du gerade gesagt, dass Ciara es gewusst hat?«
    Declan erstarrte und suchte verzweifelt nach einer Ausrede. Schließlich

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