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P.S. Ich liebe Dich

P.S. Ich liebe Dich

Titel: P.S. Ich liebe Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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ihren Muskeln wichen, und ein paar Stunden später fühlte sie sich wie befreit.
    Am Abend vermieden sie erfolgreich Cindys Barbie-Brigade und genossen das Abendessen in einem der vielen netten Restaurants an der belebten Straße ganz in der Nähe ihres Feriendomizils.
    »Ich glaub’s einfach nicht. Es ist erst zehn und wir sind schon auf dem Heimweg«, sagte Denise, während sie die Augen sehnsüchtig über diverse Lokale schweifen ließ.
    Straßencafés, Bars und Straßen waren voller Menschen, Musik drang aus fast jedem Gebäude. Holly konnte fast spüren, wie der Boden unter ihren Füßen vibrierte. Gelächter und Gläserklirren aus allen Richtungen. Neonschilder, die blinkten und blitzten und sich gegenseitig auszustechen versuchten. Sonnengebräunte junge Menschen saßen in Gruppen um die Tische im Freien, schlenderten selbstbewusst durch die Straßen; überall roch es nach Sonnencreme. Auf einmal fühlte Holly sich richtig alt.
    »Wir könnten schon auf ein paar Drinks in eine Bar gehen«, meinte sie, während sie sich etwas unsicher die jungen Leute anschauten, die ausgelassen auf der Straße tanzten.
    Denise blieb stehen und betrachtete prüfend die Bars.
    »Na, schöne Frau?« Schon war ein sehr attraktiver junger Mann vor ihr stehen geblieben und ließ lächelnd seine Zähne blitzen. Er sprach mit britischem Akzent. »Wie wär’s mit einem Cocktail?«
    Denise schaute ihn an. Sharon und Holly tauschten viel sagende Blicke. Doch Denise richtete sich auf und sagte: »Nein danke, ich habe einen Freund«, verkündete sie erhobenen Hauptes. »Kommt, Leute!«, rief sie Holly und Sharon zu und spazierte weiter in Richtung Hotel.
    Verblüfft standen die beiden auf der Straße. Nicht zu fassen! Sie mussten rennen, um Denise einzuholen.
    »Was glotzt ihr denn so?«, grinste sie.
    »Wir staunen über dich«, antwortete Sharon wahrheitsgemäß. »Was ist aus unserer männermordenden Freundin geworden?«
    »Na ja«, meinte Denise, streckte die Hände in die Luft und lächelte. »Ich hab mir gedacht, vielleicht ist es ja doch nicht so toll, ewig Single zu bleiben.«
    Holly senkte die Augen und kickte einen Stein vor sich her. Sie war der gleichen Meinung.
    »Freut mich für dich, Denise«, meinte Sharon, schlang ihr den Arm um die Taille und drückte sie an sich.
    Eine Weile schwiegen sie; Holly lauschte der immer leiser werdenden Musik, bis schließlich nur noch das Pulsieren der Bässe zu hören war.
    »Auf der Straße da unten kam ich mir eben unglaublich alt vor!«, sagte Sharon auf einmal.
    »Ich auch!« Denise machte große Augen. »Seit wann dürfen denn solche Kids überhaupt so spät alleine rumlaufen?«
    Sharon lachte. »Die anderen werden nicht jünger, Denise, wir werden älter.«
    Diese Möglichkeit musste Denise sich erst eine Weile durch den Kopf gehen lassen. »Na ja, aber wir sind ja wirklich noch nicht alt. Wenn wir Lust haben, können wir immer noch die Nächte durchmachen, wir sind einfach nur … wir sind einfach nur ein bisschen müde. O Gott, ich klinge ja tatsächlich wie eine alte Oma.« Denise plapperte noch eine Weile vor sich hin, aber Sharon hörte ihr nicht mehr richtig zu, weil sie damit beschäftigt war, Holly zu beobachten, die mit gesenktem Kopf dahintrottete und immer noch den Stein vor sich herkickte.
    »Holly, ist alles in Ordnung?«, erkundigte sie sich besorgt.
    »Ich hab nur nachgedacht«, antwortete Holly leise, ohne den Kopf zu heben.
    »Worüber denn?«, fragte Sharon behutsam.
    Ruckartig hob Holly den Kopf. »Über Gerry.« Jetzt sah sie ihre Freundinnen an. »Ich habe an Gerry gedacht.«
    »Komm, wir gehen ein bisschen an den Strand«, schlug Denise vor. Sie schlüpften aus den Schuhen und ließen ihre Füße im kühlen Sand versinken.
    Der Himmel war klar und schwarz, und eine Million kleiner Sterne funkelten; es war, als hätte jemand Glitzersteinchen in den Himmel geworfen, die sich in einem großen schwarzen Netz verfangen hatten. Der Vollmond hing niedrig über dem Horizont, und in seinem Licht konnte man erkennen, wo Himmel und Meer zusammentrafen. Die Freundinnen setzten sich ans Ufer. In sanftem Rhythmus schwappten die Wellen an den Strand. Die Luft war warm, aber eine kühle Brise wehte Holly durch die Haare. Sie schloss die Augen und holte tief Atem.
    »Dafür hat er dich hierher geschickt, weißt du«, sagte Sharon, als sie sah, wie ihre Freundin sich entspannte. Holly ließ die Augen geschlossen und lächelte.
    »Du sprichst nie von ihm, Holly«, stellte Denise

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