P.S. Ich liebe Dich
nicht ein bisschen von deiner Firma«, lenkte sie dann schnell ab.
Ihr Mann beugte sich vor. »Es ist bloß eine ganz kleine Firma«, wiegelte er ab, biss ein Stückchen von seinem Brötchen ab und kaute langsam, während alle darauf warteten, dass er endlich schluckte und weitersprach.
»Klein, aber sehr erfolgreich«, setzte seine Frau für ihn hinzu.
»Wir stellen Windschutzscheiben her«, erklärte er, als er seinen Bissen bewältigt hatte.
»Das ist ja sehr interessant«, meinte Daniel trocken, aber niemand außer Holly schien zu bemerken, wie frech das war.
»Und was machst du, Dermot?«, wandte sich die Frau nun an Daniel.
»Tut mir Leid, aber mein Name ist Daniel. Ich habe einen Pub.«
»Soso«, nickte sie und sah schnell weg. »Das Wetter ist ja mal wieder echt scheußlich«, wechselte sie dann flott das Thema und blickte erwartungsvoll in die Runde.
Alle nahmen ihre Gespräche wieder auf, und Daniel fragte Holly: »Wie war denn dein Urlaub?«
»Oh, es war toll«, antwortete sie und lächelte. »Wir haben uns so richtig entspannt, nichts Aufregendes.«
»Genau was du brauchst«, lächelte er. »Aber ich hab auch schon von eurer Katastrophe gehört.«
Holly verdrehte die Augen. »Von Denise, stimmt’s?«
Er nickte und lachte.
»Sie hat bestimmt übertrieben.«
»Eigentlich nicht. Sie hat nur gesagt, ihr wart von einem Rudel Haie umringt und musstet mit dem Hubschrauber gerettet werden.«
»Das hat sie nicht gesagt!«
»Nein, nein«, lachte er. »Aber ihr müsst ja interessante Gesprächsthemen gehabt haben, wenn ihr nicht mal gemerkt habt, wie ihr aufs offene Meer raustreibt.«
Holly wurde rot, als ihr einfiel, dass sie ausgerechnet über ihn geredet hatten.
»Hört mal alle her«, rief Denise in diesem Moment. »Wahrscheinlich fragt ihr euch schon, warum wir, Tom und ich, euch alle heute Abend eingeladen haben.«
»Die Untertreibung des Jahres«, murmelte Daniel. Holly kicherte.
»Wir haben nämlich etwas bekannt zu geben«, verkündete Denise, sah sich um und lächelte in die Runde. Holly sperrte die Augen auf.
»Tom und ich werden heiraten!«, rief sie dann, und Holly schlug sich vor Überraschung die Hand vor den Mund. Damit hatte sie überhaupt nicht gerechnet.
»O Denise!«, stieß sie hervor, sprang auf und umarmte ihre Freundin. »Das ist ja eine wundervolle Neuigkeit. Herzlichen Glückwunsch!«
Sie sah Daniel an, der kreidebleich geworden war.
Eine Flasche Sekt wurde geöffnet, und alle hoben die Gläser, während Jemima und Jim oder Samantha und Sam oder wie sie nun alle hießen einen Toast ausbrachten.
»Moment! Moment!«, hielt Denise sie in letzter Sekunde auf. »Hast du keinen Sekt abgekriegt, Sharon?«
Alle schauten Sharon an, die ein Glas Orangensaft in der Hand hielt.
»Hier, bitte«, sagte Tom und goss Sekt für sie ein.
»Nein, nein danke! Ich möchte keinen«, sagte sie.
»Warum denn nicht?« Denise klang etwas ungehalten.
John und Sharon sahen einander an. »Na ja, ich wollte eigentlich nichts sagen, weil es ja Denises und Toms Abend ist … na ja … «
» … ich bin schwanger! John und ich bekommen ein Baby!«
Johns Augen wurden feucht, und Holly erstarrte. Das kam genauso unerwartet! Mit Tränen in den Augen ging sie zu Sharon und John, um ihnen zu gratulieren, dann setzte sie sich wieder und atmete ein paar Mal tief durch. Sie war überwältigt.
»Dann trinken wir jetzt auf Toms und Denises Verlobung und auf Sharons und Johns Baby!«
Alle Gläser klirrten. Als das Essen serviert wurde, schmeckte Holly kaum etwas davon.
»Sollen wir unseren Termin lieber auf elf vorverlegen?«, fragte Daniel leise, und Holly nickte.
Nach dem Essen entschuldigten sie sich, und von den anderen gab sich keiner wirklich Mühe, sie zum Bleiben zu überreden.
»Was bekommst du von mir?«, erkundigte sich Holly bei Denise.
»Ach, mach dir doch deswegen keine Gedanken!«, winkte sie ab.
»Sei nicht albern.«
Die Frau neben ihr nahm sich die Speisekarte vor und fing an zu rechnen.
»Das läuft auf ungefähr dreißig Euro pro Person raus, inklusive Getränke.«
Holly schluckte und starrte auf den Zwanziger in ihrer Hand.
In diesem Moment zog Daniel sie vom Stuhl hoch. »Komm, Holly, wir gehen.«
Sie wollte eine Entschuldigung stammeln, dass sie nicht so viel Geld dabei hatte, aber als sie die Hand öffnete, steckte noch ein Zehner darin.
Dankbar lächelte sie Daniel an, sie zahlten und machten sich dann gemeinsam auf den Weg zum Auto.
Schweigend saßen sie
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