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P.S. Ich liebe Dich

P.S. Ich liebe Dich

Titel: P.S. Ich liebe Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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nebeneinander, jeder in seine eigenen Gedanken versunken. Holly hätte sich gern für ihre Freunde gefreut, aber sie konnte einfach das Gefühl nicht abschütteln, dass sie im Stich gelassen worden war. Bei allen entwickelte sich das Leben prächtig, nur bei ihr nicht.
    Vor ihrem Haus hielt Daniel an. »Möchtest du auf einen Tee oder einen Kaffee reinkommen?« Holly rechnete fest damit, dass er ablehnen würde, und war beinahe schockiert, als er den Gurt löste und ihr Angebot dankend annahm. Sie mochte Daniel, er war nett und fürsorglich, aber eigentlich wäre sie jetzt lieber alleine gewesen.
    »Das war ein Abend, was?«, meinte er, während er sich auf der Couch niederließ und einen Schluck Kaffee nahm. Auch Holly konnte nur ungläubig den Kopf schütteln.
    »Ich kenne diese beiden Frauen praktisch mein ganzes Leben lang, aber darauf wäre ich absolut nicht gekommen.«
    »Na ja, falls du dich dann besser fühlst – ich kenne Tom auch schon seit Jahren, und er hat kein Sterbenswörtchen davon erwähnt.«
    »Obwohl Sharon schon auf Lanzarote keinen Alkohol getrunken hat … « Holly hatte überhaupt nicht gehört, was Daniel gesagt hatte. »Und einmal hat sie sich morgens übergeben, aber da hat sie behauptet, sie wäre seekrank … «
    »Seekrank?«, wiederholte Daniel verwundert.
    »Na, du weißt schon – nach unserer Matratzen-Katastrophe.«
    »Ach so.«
    Aber diesmal lachten sie nicht.
    »Schon komisch«, meinte er und lehnte sich gemütlich zurück. O nein, dachte Holly, jetzt werde ich ihn nicht mehr los. »Meine Freunde haben mir immer prophezeit, dass Laura und ich als Erste heiraten würden«, fuhr er fort. »Aber ich hätte nie gedacht, dass Laura vor mir heiraten würde.«
    »Sie will heiraten?«, fragte Holly.
    Daniel nickte und sah weg. »Er war mit mir befreundet«, fügte er dann mit einem bitteren Lachen hinzu.
    »Jetzt wohl nicht mehr.«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Das tut mir Leid«, sagte sie, und es kam von Herzen.
    »Na ja, jeder hat sein Päckchen zu tragen. Das weißt du besser als alle anderen.«
    »Hmm.«
    »Aber irgendwann hat man auch wieder Glück.«
    »Meinst du?«
    »Ich hoffe es jedenfalls.«
    Eine Weile schwiegen sie beide, und Holly sah auf die Uhr. Es war fünf nach zwölf. Sie musste Daniel irgendwie loswerden, damit sie endlich ihren Umschlag aufmachen konnte.
    Er schien ihre Gedanken gelesen zu haben. »Wie geht’s denn mit den Briefen aus dem Jenseits?«
    Holly stellte ihren Kaffeebecher auf den Tisch. »Heute Nacht darf ich wieder einen aufmachen. Also … « Sie sah ihn an.
    »Oh, klar!« Er hatte sofort begriffen und stellte rasch seinen Becher weg. »Dann lasse ich dich jetzt lieber mal allein.«
    Holly biss sich schuldbewusst auf die Unterlippe, weil sie ihn praktisch hinausgeworfen hatte, aber sie war auch froh, dass er endlich ging.
    »Tausend Dank fürs Mitnehmen, Daniel«, sagte sie, während sie ihn zur Tür begleitete.
    »Gern geschehen«, antwortete er, nahm seine Jacke vom Treppengeländer und ging zur Tür. Zum Abschied umarmten sie sich kurz.
    »Bis bald«, sagte sie und während sie ihm nachsah, wie er durch den Regen zu seinem Auto eilte, kam sie sich gemein vor. Sie winkte ihm zu, und ihr schlechtes Gewissen legte sich sofort, als sie die Tür hinter ihm zugemacht hatte. »Also los, Gerry«, sagte sie, rannte in die Küche und nahm den Umschlag vom Tisch. »Was hast du dir denn diesen Monat für mich ausgedacht?«

Vierundzwanzig
    Holly hielt den kleinen Umschlag fest in der Hand und sah hinauf zur Wanduhr über dem Küchentisch. Es war jetzt Viertel nach zwölf. Normalerweise hätten Sharon und Denise um diese Zeit schon angerufen, um zu erfahren, was in dem Umschlag gewesen war. Aber anscheinend waren Verlobung beziehungsweise Schwangerschaft jetzt wichtiger als Neuigkeiten von Gerry. Holly schalt sich, dass sie so verbittert war, denn sie wollte sich doch für ihre Freundinnen freuen und hätte eigentlich im Restaurant auch gern weiter mit ihnen gefeiert, wie die Holly von früher es getan hätte. Aber die heutige konnte sich kaum ein Lächeln für sie abringen.
    Sie war eifersüchtig auf ihre Freundinnen, auf ihr Glück. Sie war wütend, weil sie ihr Leben einfach ohne sie weiterlebten. Sie fühlte sich einsam, wenn sie allein war, aber sie fühlte sich auch allein, wenn sie unter Freunden war – sie hätte sich selbst in einem Raum mit tausend Menschen so gefühlt. Aber am schlimmsten war es hier in diesem Haus, wenn sie durch die leeren Zimmer

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