P.S. Ich liebe Dich
Brille wieder auf. »Haben Sie denn überhaupt Erfahrungen im Medienbereich?«
Mit dem »überhaupt« spielte er wahrscheinlich auf ihren Lebenslauf an, in dem keinerlei Anzeichen dafür zu entdecken waren.
»Doch, ein bisschen Erfahrung habe ich schon«, antwortete sie und kehrte auf die unpersönliche Schiene zurück. »Ich hatte eine Stelle bei einem Immobilienmakler, wo ich dafür zuständig war, mit Zeitungen und anderen Medien für neue Objekte zu verhandeln. Ich kenne also sozusagen das andere Ende von dem, was hier verlangt wird, und weiß, wie man mit den Firmen umgeht, die Anzeigen platzieren wollen.«
»Aha. Aber haben Sie schon einmal bei einer Zeitschrift oder einer Zeitung oder dergleichen gearbeitet?«
Holly nickte langsam und durchforschte ihr Hirn. »Das nicht, aber ich war in einer anderen Firma für den wöchentlichen Newsletter verantwortlich … « plapperte sie los. Jetzt griff sie nach jedem Strohhalm, egal, wie erbärmlich er auch sein mochte.
Mr.Feeney war zu höflich, um sie zu unterbrechen, und so kaute Holly jeden Job durch, den sie jemals gehabt hatte, und bauschte alles mächtig auf, was auch nur ansatzweise mit Werbung oder Medien zu tun hatte. Schließlich ging ihr ihre eigene Stimme so auf die Nerven, dass sie verstummte und nervös die Hände auf dem Schoß verschränkte. Sie war nicht qualifiziert für diesen Job, das wusste sie. Aber andererseits wusste sie auch, dass sie ihn bewältigen konnte.
Mr.Feeney nahm die Brille ab. »Verstehe. Nun Holly, ich sehe, dass Sie viel Erfahrung auf verschiedenen Gebieten haben, aber mir fällt auf, dass sie nie länger als neun Monate bei einem Ihrer Jobs geblieben sind … «
»Ich habe nach einer Arbeitsstelle gesucht, die mich wirklich ausfüllt«, antwortete Holly, und jetzt war ihr Selbstvertrauen endgültig dahin.
»Woher weiß ich dann, dass Sie mich nicht nach ein paar Monaten sitzen lassen?« Er lächelte, aber Holly war klar, dass er die Frage sehr ernst meinte.
»Weil das jetzt der richtige Job für mich ist«, erklärte sie ebenso ernst. Sie holte tief Luft, weil sie spürte, wie ihr die Felle davonschwammen, aber sie hatte trotzdem nicht vor, klein beizugeben. »Mr.Feeney«, sagte sie und rutschte auf die Stuhlkante. »Ich kann sehr hart arbeiten. Wenn mich etwas begeistert, gebe ich hundertfünfzig Prozent. Ich kann mich in viele Gebiete einarbeiten und eigne mir umgehend an, was nötig ist, damit ich für mich, für Sie und die Firma das Beste geben kann. Wenn Sie mir Ihr Vertrauen schenken, dann lasse ich Sie nicht im Stich, das verspreche ich Ihnen.« Sie konnte sich gerade noch zurückhalten, sonst wäre sie vor ihm auf die Knie gefallen und hätte um den verdammten Job gebettelt.
Als ihr das klar wurde, lief sie puterrot an.
»Nun, ich denke, das war ein gutes Schlusswort«, meinte Mr.Feeney lächelnd, stand auf und streckte Holly die Hand hin. »Danke sehr, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch genommen haben. Sie werden bald von uns hören.«
Holly bedankte sich, nahm ihre Tasche und spürte seinen Blick im Rücken, während sie zur Tür ging. Im letzten Moment drehte sie sich noch einmal um. »Mr.Feeney, ich sorge gleich dafür, dass Ihre Sekretärin Ihnen eine Kanne heißen Tee bringt. Das wird Ihnen bestimmt gut tun.« Lächelnd schloss sie die Tür hinter sich und hörte noch, wie er schallend zu lachen anfing. Die freundliche Sekretärin hob die Augenbrauen, als Holly an ihrem Tisch vorbeiging, während die übrigen Jobanwärterinnen sich an ihren Mappen festhielten und sich fragten, was Holly gesagt hatte, das ihren Gesprächspartner so zum Lachen gebracht hatte. Aber Holly ging weiter, hinaus an die frische Luft.
Auf dem Rückweg zum Auto bekam sie plötzlich solches Magenknurren, dass sie beschloss, Ciara bei der Arbeit zu besuchen und einen Happen zu essen; Hogan’s war gleich um die Ecke. Im Pub wimmelte es von Geschäftsleuten, die hier zu Mittag aßen und zum Teil sogar heimlich ein paar Pints kippten, ehe sie ins Büro zurückgingen. Holly machte es sich an einem kleinen Ecktisch gemütlich.
»Entschuldigung«, rief sie laut und schnippte mit den Fingern. »Ich hätte gern bestellt.«
Von den Nachbartischen musterte man sie missbilligend, aber sie ließ sich nicht beirren und schnippte munter weiter. »He, Bedienung!«, rief sie noch einmal.
Mit wütendem Gesicht wirbelte Ciara herum, aber ihre Miene veränderte sich sofort, als sie ihre Schwester sah, die sie angrinste. »Herrgott noch
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