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Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Titel: Psalms of Isaak 01. Sündenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Scholes
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das Weinglas fallen, das er in seiner Hand vergessen hatte. Es zerbrach auf dem Boden. Er spürte, wie sein Magen rebellierte, und schloss die Augen, um ihm Einhalt zu gebieten.
    Der gerissene alte Totengräber und seine androfranzinischen Gesetze, dachte er.
    Ich hätte ihn erkennen müssen.
    Dann brüllte Sethbert nach seinem Pferd und dem Schwert.

Kapitel 23
    Rudolfo
    Rudolfo erreichte den alten Mann als Erster, nachdem er tief über den Sattel gebeugt durch das verödete Gelände galoppiert war. Hinter ihm magifizierten sich seine Späher und rannten; ihre Pferde schickten sie mit einem Pfiff zum Lager zurück.
    Der alte Mann sah Rudolfo an, und ihre Blicke trafen sich. Rudolfo erkannte Zorn und Verzweiflung in jenen blauen Augen, kalt wie Wintersterne und scharf wie mondbeschienene Klingen. Die Kraft dieses starren Blickes genügte, um ihn brummen und sein Pferd anhalten zu lassen. Er stieß einen Pfiff aus, und seine Männer, die schon verblassten, als die Magifizienten sie erfassten und das Licht um sie herum krümmten, verteilten sich, um Stellung rund um den alten Mann zu beziehen.
    Rudolfo sah einen Jungen neben dem alten Mann stehen. Der Enkel, wurde ihm klar. Gregoric hatte ihm von dem Jungen erzählt und sogar auf ihn gezeigt, als er das Lager der Sümpfler begleitet von dem Mädchen verließ, das sich später als der echte Sumpfkönig herausgestellt hatte.
    Er glitt aus dem Sattel und landete federnd auf den Füßen. Er trat näher, eine Hand am Griff seines schlanken Schwertes. Der alte Mann hörte auf zu sprechen, als Rudolfo sich langsam vor ihm hinkniete. »Ihr behauptet, Petronus zu sein«, sagte Rudolfo flüsternd. »Was für einen Beweis habt Ihr dafür?«
    Als Petronus antwortete, hörte Rudolfo eine Stimme wie das Rauschen großer Wassermassen. »Ich habe Euch mit Eurem Vater bei meinem Begräbnis beobachtet, Rudolfo. Ihr habt einen roten Turban getragen und nicht geweint.«
    Rudolfo nickte. »Es ist, wie Ihr sagt.«
    Petronus neigte den Kopf.
    Rudolfo zog sein Schwert und legte es dem alten Mann zu Füßen. Dann küsste er seinen Ring.
    Petronus nickte ernst. Er sah in die Ferne jenseits der Stadt und Rudolfos Blick folgte dem seinen. Eine Reihe von Pferden näherte sich aus dem Norden, dem Süden und dem Westen. Rudolfo nahm sein Schwert auf und erhob sich.
    Petronus räusperte sich. »König Rudolfo von den Neun Häusern der Neun Wälder hat seine Streunende Armee meiner Sache verschrieben und mir als dem Heiligen Oberhaupt des Androfranzinerordens seine Treue geschworen. In Abwesenheit der Grauen Garde hält er Wacht über das Licht.« Er hielt inne. »Ihr, die Ihr gegen Rudolfo Krieg führt, führt Krieg gegen das Licht.«
    Rudolfo nickte und pfiff seinen Männern zu. Sie traten näher heran und bildeten einen Ring um den Papst, nachdem sie das Gelände überprüft hatten. Hinter ihnen, das wusste Rudolfo, würde die Armee des Sumpfkönigs nicht weit sein. Als sie die Bekanntmachung vernommen hatten, waren er und die Königin – Winters – aus dem Zelt gelaufen und hatten Befehle gebrüllt. Ihr Schatten, Hanric, hatte die dritte Warnstufe ausgerufen und ihre Soldaten – Männer wie Frauen – hatten sich versammelt. Rudolfo war als Erster mit seinen Zigeunerspähern hinausgeritten, aber sie hatten vereinbart, dass die Armee des Sumpfkönigs ihnen folgen würde.
    Rudolfo beobachtete die aufsteigenden Aschewolken nördlich, westlich und südlich seines Standortes. Der Schatten des Sumpfkönigs traf als Nächster ein, dicht gefolgt von der Königin von Pylos.
    Sie ließ ihr helles Pferd in Trab fallen und glitt aus dem Sattel. Der silberne Bogen auf ihrem Rücken glänzte im wässrigen Nachmittagslicht. »Ich bin für das Licht«, sagte sie und funkelte Rudolfo an.
    Sie hatte gehofft, die Erste zu sein, erkannte er. Um ihre Treue anzubieten und die Gunst und die Finanzen des Papstes zu gewinnen. Pylos war ein kleiner Staat mit einer überstrapazierten Wirtschaft.
    Rudolfo lächelte. »Königin Meirov«, sagte er. »Ihr strahlt förmlich.«
    Sie neigte den Kopf, aber ihr Gesicht blieb eine kalte Maske. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber, als ein lautes Brüllen immer näher kam.
    Rudolfo hatte keine Mühe, Sethberts erhobene Stimme herauszuhören, und er wandte sich nach Süden, um die Ankunft des dicken Aufsehers zu beobachten. Sethbert war ohne seine Rüstung nach Norden geritten, stattdessen hatte er sich gegen die Kälte in einen dicken Pelzmantel gewickelt und

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