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Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Psalms of Isaak 01. Sündenfall

Titel: Psalms of Isaak 01. Sündenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Scholes
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Minute zu retten. »Das Delta wird sich davon wahrscheinlich nie mehr ganz erholen«, sagte er mit leiser Stimme.
    Lysias schluckte. »Das sehe ich genauso, Fürst Tam. Aber wir müssen retten, so viel wir können. Diese ganze Angelegenheit ist eine große Tragödie gewesen.«
    Vlad Li Tam dachte an die Kinder, die er bis zu diesem Zeitpunkt verloren hatte. Vor Kurzem erst den Sohn, der sich im entrolusischen Lager geopfert hatte, und die Tochter, die nicht mehr mit ihm sprach. Und zuvor andere, an die er im Augenblick nicht denken wollte. »Es ist unglücklich verlaufen«, stimmte er zu.
    Lysias zog einen Beutel unter seinem Talar hervor und reichte ihn dem Fürsten. »Wir haben Bedingungen aufgeschrieben und …«
    Vlad Li Tam winkte ab. »Verbrennt sie, Lysias. Es wird keine festgeschriebenen Bedingungen geben.« Er blickte zu seinem Diener, der mit einem in Tuch eingeschlagenen Gegenstand und einem Blatt Pergament an den Tisch trat. Er legte Lysias das Pergament in die Hände und packte den Metallgegenstand aus. Er war etwa so lang wie sein Unterarm, eine Metallröhre, die reich verziert und in den hölzernen Schaft einer Armbrust eingelassen war. »Das gehört Resolut«, sagte er. »Es ist eine mächtige Waffe.«
    Lysias blickte von der Mitteilung auf, die er las. »Und dieser Brief?«
    Vlad Li Tam lächelte. »Er stimmt mit Resoluts Handschrift überein. Jeder Gelehrte, der etwas anderes behaupten könnte, ist lange tot.«
    Lysias’ Blick schweifte zu der Waffe, dann kehrte er zu dem Pergament zurück. »Und Ihr denkt, dass sie das glauben werden?«
    Vlad Li Tam nippte an seinem Getränk, genoss das Brennen, während es seine Kehle hinunterfloss. »Das werden sie. Die Gerüchte verbreiten sich immer weiter. Sethbert hat es mit der Diskretion, was seine Rolle bei alldem anbetrifft, von Anfang an nicht so genau genommen.«
    Lysias’ Mund verhärtete sich. »Er hat behauptet, dass er im Recht wäre. Er hat behauptet, er hätte Beweise, dass die Androfranziner planten, den Bannspruch wiederherzustellen und uns damit zu knechten.«
    »Bittet ihn darum«, sagte Vlad Li Tam langsam, »diese Beweise beizubringen, und es wird ihm schwer fallen, das zu tun.« Darum hatte sich sein achtzehnter Sohn für ihn gekümmert. »Sobald sich die Nachricht über diese neuerliche Tragödie verbreitet, erwartet einen neuen päpstlichen Erlass. Sagt Erlund, dass dies das letzte Angebot sein wird und er nur diese Bedingungen annehmen und die Forderung nach Sethberts Festnahme stellen muss.« Er beugte sich vor, und seine Augenbrauen zogen sich in dem schwach erleuchteten Raum zusammen. »Und wenn er vorhat, seinen Onkel auf irgendeine Weise zu schützen, sagt ihm, dass das, was hier angeboten wird, eine Gnade ist. Der Stiefel sitzt fest im Genick des Deltas. Nur ein Ruck und es ist gebrochen.«
    Lysias nickte. »Ich werde Eure Nachricht übermitteln.«
    Vlad Li Tam erhob sich. »Sehr gut, ich denke, unsere Arbeit hier ist beendet. Die Briefe mit der Gutschrift werden in aller Stille eintreffen, sobald Sethbert in Gewahrsam ist.«
    Lysias beugte den Kopf. »Ich danke Euch, Fürst Tam.«
    Vlad Li Tam erwiderte die Verbeugung, gab aber Acht, den Kopf nicht weiter zu neigen, als angemessen war. Nachdem der General gegangen war, setzte er sich wieder und trank aus.
    In spätestens sieben Tagen würde einer der beiden Päpste tot sein. Sobald die Benannten Lande Einzelheiten der Nachricht hörten, die Resolut hinterlassen würde, würde niemand mehr bezweifeln, dass Sethbert die Stadt Windwir und ihren Androfranzinerorden vernichtet hatte. Resoluts kummervolles Geständnis würde seine Scham darüber offenlegen, dass er Sethbert von dem Bannspruch berichtet hatte, und von der Schuld sprechen, die seitdem an ihm genagt hatte, bis er es nicht länger hatte ertragen können, damit zu leben. Es würde von Konten beim Hause Li Tam sprechen, die gerade jetzt sorgsam angelegt und aufgefüllt wurden, und einen anklagenden Finger auf jenen Mann richten, dessen Paranoia und Ehrgeiz die Welt beinahe das Licht des Wissens gekostet hätten, und auf einen Vetter, der als sein Marionettenpapst bereit gewesen war, um des Profits willen das Wenige zu verschachern, was vom Licht übrig war.
    Anschließend würde Sethbert alle seine Anhänger verlieren, und dem Krieg wäre die Grundlage genommen.
    Dem Aufseher würde man seine Ländereien und Titel entziehen, ihm nur noch die Flucht lassen. Und das war so viel, wie Vlad Li Tam für den Augenblick tun würde.

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