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Psychopath

Psychopath

Titel: Psychopath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Ablow
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wie es Wrens verdiente. Clevenger borgte sich eine Idee von Dr. LeShan vom Venango Regional. »Ich dachte, er könnte vielleicht den Mann behandelt haben, den wir suchen. Aber es sieht jetzt doch nicht so aus, als ob sich ihre Wege gekreuzt hätten.«
    »Sie meinen, den Highwaykiller?«, sagte die Frau.
    »Ja, stimmt.«
    »Tun Sie mir einen Gefallen. Wenn Sie die Bestie schnappen, schneiden Sie ihm die Kehle durch, bevor er die Chance hat, noch mehr von dem Quatsch zu verbreiten, den er in der Times schreibt. All dieser Mist über Mitgefühl, wo er losgeht und Leute umbringt. Ich bin Großmutter, Herrgott noch mal, aber ich würde ihm liebend gern eigenhändig seinen verdammten Kopf abschneiden. Wollen wir doch mal sehen, wie viel von diesem Psychogeschwafel dann noch aus seinem Mund kommt.«
    »Für den Job würden sicher eine Menge Leute Schlange stehen«, sagte Clevenger. Genügend Leute, um die Todesstrafe in einundvierzig Staaten am Leben zu erhalten, dachte er bei sich.
    »Geben Sie auf sich Acht, Doc. Und viel Glück. Gott sei mit Ihnen.«
    »Ja, also danke noch mal.« Ihm sank der Mut. Er steckte in einer Sackgasse.
    Er rief Andersons Handynummer an und erreichte ihn in seinem Auto vor dem Rock Springs Medical Center, wo er darauf wartete, dass McCormick wieder herauskam. »Ich ziehe hier nur Nieten«, sagte er. »Hattest du an deiner Front Erfolg?«
    »Ich hab die Liste von Murph bekommen«, sagte Anderson. »Ich hab fünf Agenturen angerufen. Nichts. Zwei haben sich geweigert, mit mir zu reden. Keine der anderen drei hat einen Arzt in die Gegenden vermittelt, wo dieser Kerl gemordet hat.« Er machte eine kurze Pause. »Ich weiß nicht. Vielleicht trennt er strikt zwischen Beruf und Vergnügen.«
    Dieses Klischee ließ Clevenger plötzlich ein Licht aufgehen: Nach einer Übereinstimmung zwischen den Arbeitseinsätzen des Mörders und den Fundorten der Leichen zu suchen, war gänzlich falsch. Es widersprach dem Täterprofil, das Clevenger zusammen mit dem FBI erstellt hatte – ein Mann, der anderen sehr nah kommen musste, der tötete, wenn er nicht auf andere Art Intimität erfahren konnte.
    »Bist du noch dran?«, fragte Anderson.
    »Du hast absolut Recht«, sagte Clevenger.
    »Selbstverständlich hab ich das. Womit?«
    »Er mordet nicht bei der Arbeit. Das braucht er nicht«, erklärte Clevenger. »Seinen Patienten nahe zu kommen, stillt seinen Durst nach intensiven menschlichen Beziehungen. Die Leute entblößen vor ihm ihre Seelen. Er mordet zwischen seinen Arbeitseinsätzen. Dann fühlt er sich am stärksten isoliert und allein. Dann hat er nichts, um sich von seinem eigenen Schmerz abzulenken. Und jenes Kindheitstrauma, das er zu verdrängen versucht, droht, sich gewaltsam einen Weg in sein Bewusstsein zu bahnen.«
    »Aber dein Brief hat ihn möglicherweise aus dem Rhythmus gebracht. Vielleicht haben diesmal, in Wyoming, die Patienten nicht genügt.«
    Clevenger war bei der gleichen Überlegung angelangt. Der Ort, wo der Mörder am ehesten »bei der Arbeit« zugeschlagen haben könnte, war Bitter Creek. In wachsender Auflösung befindlich und außerstande, sich durch seine Arbeit zu beruhigen, könnte er die Kontrolle über sich verloren haben. Und wenn diese Vermutungen zutrafen, konnte er nicht fliehen. Er konnte nicht riskieren, Verdacht auf sich zu lenken. Er musste den äußeren Schein wahren, die ein, zwei Monate seines Vertrags ableisten, als ob nichts passiert sei. Whitney McCormick hatte mit ihrem Instinkt in dieser Hinsicht genau richtig gelegen. »Es ist möglich«, pflichtete Clevenger bei. »Es ist noch immer eine gewagte Hypothese, aber er könnte ganz in der Nähe sein.«
    »Ich ruf alle Krankenhäuser an und werd mich nicht abwimmeln lassen, bis sie mir sagen, ob sie einen Vertretungspsychiater für sich arbeiten haben.«
    »Das könnten sogar die Telefonzentralen wissen. Wenn nicht, lass dich direkt zur geschlossenen Abteilung durchstellen.«
    In diesem Moment sah Anderson McCormick aus dem Krankenhaus kommen und mit eiligen Schritten zu ihrem Mietwagen gehen. »Whitney hat ihre Visite beendet«, vermeldete er Clevenger. »Heil und gesund. Sie war jetzt schon zum zweiten Mal hier – am Rock Springs Medical Center –, aber sie ist nicht lange geblieben.«
    »Ich bezweifle, dass sie nach einem Vertretungsarzt gesucht hat«, bemerkte Clevenger.
    »Ich werd noch mal überall nachfragen, wo sie gewesen ist.«
    »Das habe ich auch nicht anders erwartet.«
    Clevenger legte auf und wählte

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