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Psychopath

Psychopath

Titel: Psychopath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Ablow
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Crime Apprehension Program, das die landesweite Suche nach vergleichbaren Tötungsdelikten ermöglicht; Bob White und John Silverstein von unserem Criminal Investigative Analysis Program, kurz CIAP, eine Datenbank für Fallanalysen; Dr. Whitney McCormick, unsere leitende forensische Psychiaterin; und Ken Hiramatsu, unser leitender Pathologe.«
    Clevengers Blick blieb an Whitney McCormick hängen, während Hiramatsu vorgestellt wurde. Sie war nicht älter als fünfunddreißig, schlank und sehr hübsch, mit langem, glattem blondem Haar und tiefbraunen Augen. Sie wirkte völlig gelassen, ungeheuer selbstbewusst, doch die Art, wie sie ihren Kopf hielt, und die Art, wie sie Clevenger ansah, ja selbst ihr zartrosa Lippenstift ließen erahnen, dass sie ihre Weiblichkeit nicht aufgegeben hatte, dass die angeborenen Sensibilitäten und Intuitionen ihres Geschlechts die medizinische und die FBI-Ausbildung und all die Schrecken, die Teil ihrer Arbeit waren, überlebt hatten. Das war eine beachtliche Leistung. Selbst als er sich zwang, den Blick zu Hiramatsu weiterwandern zu lassen, blieb McCormicks Gesicht in seinen Gedanken haften. So empfänglich war er für weibliche Schönheit. Beinahe hilflos. Seine Verpflichtung, Billy ein Vater zu sein, hatte das letzte Jahr über weitestgehend dafür gesorgt, Frauen aus seinem Schlafzimmer zu verbannen, doch sie hatte dieFrauen nicht aus seinen Gedanken verbannen können. »Nett, Sie alle kennen zu lernen«, sagte Clevenger und sah jeden Einzelnen am Tisch an, bevor er seinen Blick für einen Moment zu McCormick zurückkehren ließ.
    »Warum fangen wir nicht mit einem Überblick an, Bob?«, schlug Kane Warner vor.
    Bob White, ein ernster, fast düsterer Mann um die vierzig, sah zu der beleuchteten Landkarte an der Wand. »Zuerst die Fakten, von denen ich annehme, dass Sie sie bereits kennen, Dr. Clevenger: dreizehn Leichen. Acht Männer. Fünf Frauen. Jede in einem Umkreis von zehn Metern neben einem Highway gefunden, in einem flachen Grab verscharrt oder einfach auf dem Boden abgelegt. Es wurde kein Versuch gemacht, die Identität zu verbergen.« Er stand auf, öffnete einen Aktenordner und zog einen Stapel Fotos heraus. Er breitete sie auf dem Konferenztisch aus und begann, die Städte aufzulisten, wo die Opfer gefunden worden waren. »Calhoun, Alabama; Patterson, Idaho; Bellevue, Iowa; Brownsville, Kentucky; Northfield, Maine ...«
    Clevenger betrachtete die Bilder der Gräueltaten. Dreizehn Leichen, Gliedmaßen, die aus der Erde ragten, aus Laub, aus Schnee, während andere Körper einfach ausgestreckt auf dem Boden lagen. Dreizehn Opfer. Er fühlte ihr grenzenloses Entsetzen, die grausame Erkenntnis, dass sie ihres Lebens beraubt wurden, dass sie starben, ohne sich von den Menschen, die sie liebten, verabschieden zu können, ein Bedauern oder ein letztes Dankeschön aussprechen zu können.
    »Alle waren vollständig bekleidet, einige lagen auf dem Rücken, andere auf dem Bauch«, fuhr White fort. »Kein erkennbares Muster in Bezug auf Alter, Rasse oder Geschlecht. Keine Übereinstimmungen in Bezug darauf, wo sie herkamen oder wohin sie unterwegs waren. In allen Fällen war die Kehle durchschnitten, doch mit verschiedenen Tatwerkzeugen.Einige Wunden sind mit einer kurzen Klinge zugefügt worden, wie von einem Teppichmesser, andere stammen von einer langen Klinge, wie von einem Taschenmesser oder einem Steakmesser.« Er hielt kurz inne. »Der Täter scheint nicht methodisch vorzugehen. Augenscheinlich gibt es keine große Planung. Er tötet spontan. Es spielt keine Rolle, wer die Opfer sind. Und er reist nicht quer durchs Land von Küste zu Küste, denn die Chronologie der Morde verortet ihn im Norden, im Süden, im Westen, im Osten, ohne jegliches erkennbare Schema.« Er deutete mit einem Nicken auf das Foto, das am weitesten entfernt zu Clevengers Rechten lag. »Es kann ein alter Mann sein.« Er deutete mit einem Nicken auf das Foto, das am weitesten entfernt zu Clevengers Linker lag. »Oder ein sechzehnjähriger Junge. Es kann jeden treffen, schwarz oder weiß, jung oder ...«
    Clevenger sah von dem Mann zu dem Jungen, und sein Blick blieb an der Leiche des Sechzehnjährigen hängen, der ausgestreckt auf blutigem Schnee lag, in einer dicken Daunenjacke, Jeans und grünen Wildleder-Basketballstiefeln von Nike. So kann es enden, ging es Clevenger durch den Sinn. Selbst für jemandes geliebten sechzehnjährigen Sohn. Selbst für jemanden wie Billy oder für jedes andere Kind, das

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