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Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Titel: Puerta Oscura - 01 - Totenreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lozano Garbala
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Krankenwagen ist schon unterwegs.«
    ***
    Daphne stieß laute Flüche aus. Pascals Handy hatte noch immer keine Funkverbindung, und sie musste ihn dringend finden, um ihn über ihre beunruhigenden Vorahnungen hinsichtlich Michelle zu unterrichten. Vielleicht war es noch nicht zu spät, um Schlimmeres zu verhindern.
    Daphne lief schon eine ganze Weile durch das Zentrum von Paris und suchte nach Pascal. Es war auch spät für sie, wenn sie die Gefahr bedachte, in der sie selbst sich befand. Die Nacht war zu ihrem Feind geworden.
    Ihre Intuition führte sie zu einer Schule. Trotz der späten Stunde waren die Türen wegen der Abendkurse offen. Daphne schlüpfte hinein, und kaum hatte sie die Eingangshalle betreten, durchströmte ihren Geist eine heftige Bilderflut, die sie am Weitergehen hinderte. Fast blind schaffte sie es bis zu einer Toilette, wo sie sich einschloss, um sich von den Visionen zu erholen. Hätte sie nicht schon davon gewusst – es wäre nicht mehr nötig gewesen, dass ihr jemand erzählte, wo der Lehrer Henri Delaveau getötet worden war.
    Sobald sie sich ein wenig erholt hatte, öffnete Daphne die Toilettentür einen Spalt weit und spähte auf den Flur. Was sollte sie als Nächstes tun? Wie dem Mädchen Michelle auf die Spur kommen?
    Sie trat auf den Flur und ging ihn mit der größtmöglichen Selbstverständlichkeit entlang, bis sie an eine Ecke kam, die zurück zur Halle führte. Dort beobachtete sie eine an sich harmlose Situation: Ein Mann, der ein Lehrer zu sein schien, durchquerte eilig das Foyer und schälte sich währenddessen aus einem dunklen Mantel.
    Daphne spürte auf einmal Kälte auf der Brust. Zuerst begriff sie nicht … doch dann fiel ihr der Talisman ein, den sie um den Hals trug, und ein Schauer überlief sie. Sie holte das Amulett hervor: Es hatte eine eisige Temperatur angenommen. Das Böse war ganz in der Nähe.
    Daphne blickte wieder zur Eingangshalle. Der Lehrer war plötzlich stehen geblieben und drehte jetzt langsam den Kopf in ihre Richtung. Hinter ihm befand sich ein großer Spiegel, und da sah sie es: Der Spiegel war leer.

19
    ZU Hause angekommen, erzählte Pascal dem Freund von seinem Besuch im Reich der Toten. Diesmal hing dieser geradezu an seinen Lippen.
    »Beim ersten Besuch ist meine Uhr stehen geblieben; beim zweiten haben sich die Zeiger dann in der Geschwindigkeit jener Welt gedreht. Wie lange habe ich gebraucht?«, wollte Pascal wissen.
    »Um die vierzig Minuten. Also musst du so ungefähr fünfundzwanzig Minuten in der Truhe gewesen sein.«
    »Ja, ich schätze, dass ich ungefähr drei Stunden im Jenseits war. Die Zeit vergeht dort schneller, ich nehme an, weil die Zeitspannen dort riesig sind. Es ist eben … eine andere Dimension, aber sie existiert im gleichen Raum wie unsere, verstehst du?«
    »Jaja, wie im Film. Hör mal …« Dominique hielt einen Moment inne, »hast du … hast du meine Großmutter gesehen?«
    »Nein. Ich war nicht einmal an ihrem Grab. Ich habe ein paar Toten von der Sache berichtet, und sie übergaben mir den Brief.«
    »Irre.«
    »Du hast Glück gehabt«, gestand Pascal. »Wenn deine Großmutter nicht auf dem Montparnasse begraben worden wäre, hätte ich dir den Brief nicht bringen können.«
    »Warum? Sind denn im Tod nicht alle gleich?«
    »Ja, aber sie bilden so etwas wie unabhängige Gemeinschaften auf den einzelnen Friedhöfen, die über den Leuchtpfad miteinander verbunden sind.«
    »Und dazwischen herrscht Dunkelheit!«, fügte Dominique hinzu. »Coole Sache. Ich stelle mir das Ganze irgendwie als ein Computerspiel vor. Damit könnten wir uns eine goldene Nase verdienen.«
    Pascal fiel ein, dass er seinem Freund noch gar nicht erzählt hatte, was sich in der Dunkelheit verbarg. Fast musste er lachen.
    »Du und dein Computer, das ist eine stabile Liebesbeziehung«, sagte er und lachte nun wirklich.
    »Das ist kein Scherz, wir machen das.«
    »Wenn du meinst.«
    Einen Augenblick lang schwieg Dominique. Er musste über so viele Dinge nachdenken und sie erst einmal verdauen.
    »Ich glaube, dass alles so geplant war«, behauptete er dann. »Dass du auf den Dachboden gehen solltest, die Truhe finden und so weiter …«
    »Erzähl keinen Blödsinn, ich wollte ja nicht einmal auf die Party«, wandte Pascal ein.
    »Erinnerst du dich denn nicht daran, was die Wahrsagerin gesagt hat? Das mit deiner Reise. Und diese Karte, die sie uns gezeigt hat … das war der Tod! Das passt alles zusammen!«
    »Das war alles purer Zufall,

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