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Puna - Toedliche Spurensuche

Puna - Toedliche Spurensuche

Titel: Puna - Toedliche Spurensuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Scholze
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verbeulte Kühlerhaube am Taxi herunter. Ihr Fahrer wendete und fuhr die gleiche Strecke zurück. Am Busterminal angekommen, beugte er sich zu Nathan herüber, öffnete die Tür und sagte: »Finito«. Beide stiegen sie aus und nahmen ihr Gepäck.
    »Was soll das jetzt ?« , fragte Anja. »Wenn der glaubt, ich bezahle ihm auch nur einen Boliviano, hat er sich aber getäuscht». Nathan lud das Gepäck aus dem Kofferraum und schloss gerade die Klappe, als der Fahrer auch schon wieder Gas gab.
    »Hast du das verstanden, Nathan ?«
    »Nein. Aber weißt Du, was der vorher genommen hat ?«
    »Der sah aber gar nicht aus, als ob der betrunken war«, erwiderte Anja.
    »Drogen! Ich spreche nicht von Alkohol«.
    Entsetzt blickte Anja in Nathans Gesicht.
    »Schau nicht so verwundert. Die haben hier die gleichen Probleme wie andern Orts auch. Der Weg von hier in Richtung der Kokafelder ist nicht mehr weit ...«
    Anja wurde unwohl. Unterdessen unternahm Nathan einen weiteren Versuch, ein Taxi zu ergattern. Der Taxifahrer schaltete das Radio aus, nachdem sie eingestiegen waren. Aber er schien das Hotel nicht zu kennen. Er hielt mehrmals unterwegs, um Kollegen und Passanten zu fragen. Schließlich fuhren sie immer im Quadrat. Anja hatte die Nase voll. Als sie zum dritten Mal an ein und demselben Hotel vorbeifuhren, rief sie, der Taxifahrer möge halten. Sie würde das Hotel nehmen. Verwundert sah sie der Taxifahrer an.
    »Wieso sagen Sie mir dann den falschen Namen vom Hotel ?« , fragte er ärgerlich.
    »Das haben wir gar nicht«, rechtfertigte sich Anja. »Ich habe nur die Nase voll, immer im Kreis zu fahren«. Nathan stieg mit ihr aus. Der Taxifahrer nannte seinen Preis. Nathan verhandelte mit ihm. Er war nicht bereit, die Sucherei mitzubezahlen. Es kam zu einer hitzigen Debatte. Schließlich schnappte sich der Fahrer durchnässt das Geld, stieg ein und fuhr schnell weiter.
    »Allmählich habe ich die Schnauze voll«, sagte Anja.
    »Ich habe für heute auch genug. Aber du musst ruhig bleiben. Sonst geht hier gar nichts«.
    Sie nahmen sich zwei Zimmer. Anja war kaputt. Sie schloss ihr Mobiltelefon an die Stromversorgung und legte sich für einen Moment aufs Bett.
    Gegen 4 Uhr wachte sie auf. Irgendetwas blinkte blau an der Decke. Sie griff zu ihrem Telefon. Ein verpasster Anruf. Ferdinand Lochner. Das musste gewesen sein, als sie mit dem ersten Taxifahrer unterwegs waren. Sie hatte nichts gehört. So legte Sie das Telefon zur Seite, zog sich aus und ging endgültig ins Bett. Einen Augenblick hörte sie noch zu, wie der Regen gegen die Fenster hämmerte, bevor sie wieder eingeschlafen war.

13. Kapitel

»Wie weit sind sie, Frau Koswig ?« Die Verbindung nach Deutschland war nicht sehr gut.
    »Ich hatte bis gestern Probleme mit meinem Gepäck. Bin noch gestern Abend in Cochabamba eingetroffen. Ich habe mittlerweile eine Spur. Mehr nicht. Ich arbeite daran«.
    »Sie wissen, dass die Zeit drängt ...«
    »Wir sind hier nicht in Deutschland, was das Reisen betrifft. Hätte ich von Zuhause aus recherchiert, würde es wahrscheinlich noch länger dauern - alleine die Wartezeit ...«
    »Sie müssen sich nicht rechtfertigen. Ich vertraue Ihnen ja. Aber es ist für mich von hier aus nicht einfach, da ich völlig außen vor bin«.
    »Soviel ich herausbekommen habe, werde ich wohl nach Süden fahren müssen. Aber will ich noch nach Sucre, um meine Recherchen abzuschließen .«
    »Ich habe eine schlechte Nachricht«, sagte Ferdinand Lochner zögernd.
    »Ich weiß nicht, ob ich noch mehr davon haben möchte«, erwiderte Anja.
    »Es scheint so zu sein, dass unser Maulwurf die Information herausgegeben hat, dass Sie in Bolivien sind. Markus Auris ist darauf gestoßen. Sie müssen mit allem rechnen ...«
    »Was das betrifft: Ich habe bereits eine anonyme Drohung bekommen ...«
    »Und?«
    »Und ... was?«
    »Haben Sie irgendetwas unternommen ?«
    »Was soll ich machen? Wenn ich die Polizei einschalte, weiß ich nicht, ob das etwas bringt. Es kostet Zeit und zusätzlich Nerven. Ich kann nichts machen .«
    »Seien Sie bloß vorsichtig«, sagte Ferdinand Lochner. »Ich wünsche Ihnen und uns viel Glück und Erfolg«.
    »Danke«, erwiderte Anja und beendete mit einem Tastendruck das Gespräch.
    In Cochabamba war es warm geworden. Nach dem Mittagessen ging sie zur Plaza de 14. Septiembre, um mit Ferdinand Lochner zu telefonieren. Sie blieb sitzen und betrachtete ein wenig die Menschen und die Umgebung. Etliche Bäume, darunter auch Palmen spendeten

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