Puna - Toedliche Spurensuche
Busbegleiter ging zum Bus zurück und unterhielt sich mit dem Fahrer. Anja las kleine Steinchen auf, die in Griffweite lagen, und warf sie den Hang hinab. Allmählich merkte sie an ihren Haaren, dass die Sonne unbemerkt herausgekommen war und zu stechen begann. Sie ging zum Bus zurück und bat ihren Nebenmann, ihr ihren Sonnenhut zu reichen. Als sie wieder aus dem Bus stieg, deutete Manuel auf Rauchsäulen, die hinter der nächsten Kurve auftauchten. »Ich wette, das ist der Bagger«, rief er. Und wenig später kam ein gelber Radbagger um die Kurve.
Der Busfahrer stieg nun ebenfalls aus dem Bus aus und ging mit seinem Busbegleiter dem Baggerfahrer entgegen. Anja sah die Drei diskutieren. Der Baggerfahrer stieg wieder in sein Arbeitsgefährt ein und rollte langsam auf die ersten Felsbrocken zu. Unterdessen ging Manuel auf Anja zu und erzählte ihr, dass es im weiteren Verlauf ebenfalls Steinschlag gegeben hätte. Die Straße solle beschädigt sein. Aber man könne passieren. »Zur Not müssen sie alle wieder ein Stück laufen«, endete er seinen Bericht. Derweil schob der Bagger den ersten Felsbrocken über die Kante und ließ ihn den Hang hinab trudeln. Zielstrebig arbeitete sich der Bagger durch die Felsen. Als nur noch zwei auf der Straße lagen, gab der Busfahrer mit seiner Hupe das Signal für die Fahrgäste, das es in Kürze wieder weiter geht. Allmählich füllte sich der Bus. Schließlich wurde die Vordertür geschlossen. Der Motor wurde gestartet. Der letzte Felsbrocken verschwand über die Kante.
Der Baggerfahrer drehte seinen orangefarbenen Aufbau in die Fahrtrichtung und begann langsam mit der Rückfahrt. Der Bus folgte mit etwas Abstand. Die Straße war sehr schmal und ließ weder ein Ausweichen noch ein Überholen zu. Die Zeit, die sie hinter der Baumaschine verbrachten, zog sich in die Länge. Gleichzeitig empfand Anja aber durchaus etwas Positives darin, dass im Falle eines Falles der Bagger vorhanden war, um zur Hilfe zu eilen. Anja hatte aufgegeben, auf die Uhr zu starren. Die Zeit verstrich quälend langsam und sie wusste, dass jeder Blick auf die Armbanduhr dieses Gefühl nur verstärken würde.
»Markus, ich denke, wir bekommen es mit der Überwachung der fünf Rechner durch. Ich habe mit dem Betriebsrat, Nikolas Gerlach, gesprochen. Der akzeptiert es, wenn wir die Überwachung wirklich nur auf diese fünf Plätze beschränken. Herr Gerlach ist übermorgen wieder im Haus und will dann mit Frau Rütting sprechen ...«.
»Das läuft nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe ...«, unterbrach Markus Auris am Telefon Ferdinand Lochner.
»Wieso denn das ...?«
»Weil zu viele Leute involviert werden. Wir wissen aber nicht, ob irgendjemand davon unser Maulwurf ist ...«
»Herr Gerlach ist integer und loyal. Für ihn lege ich meine Hand ins Feuer. Du glaubst doch nicht, dass Frau Rütting Informationen an die Konkurrenz weitergibt. Wir haben schließlich durch sie den Hinweis auf die Dokumente bekommen«, erklärte Ferdinand Lochner.
»Und, was beweist das? Kannst du mit absoluter Sicherheit sagen, dass sie wirklich nur für eine Seite arbeitet ?«
»Wer kann so etwas schon ausschließen. Aber ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Was sollte sie für ein Motiv haben ?«
»Da gibt es in der Regel viele Möglichkeiten: finanzielle Probleme, Beziehungsprobleme, übertriebener Ehrgeiz bei scheinbar blockierter Karriere, ideologische Hintergründe. Was weiß ich«, sagte Markus Auris.
»Ich fürchte, dass wir aber nicht umhin kommen, sie in die Sache einzuweihen ...«
»Dann müssen wir versuchen, ihre Integrität vorab auf die Probe zu stellen«
»Und wie willst du das hinbekommen ?« , fragte Ferdinand Lochner.
»Das weiß ich auch noch nicht. Wir werden es unmöglich in der Kürze der Zeit schaffen, die Überwachung aufzubauen, ohne dass wir Verdacht erregen«.
»Die Überwachung ist noch nicht durch. Wenn herauskommt, dass wir vor Zustimmung durch den Betriebsrat eine Überwachung durchgeführt haben, schlägt das so hohe Wellen, das wir das ganze vergessen können«.
»Ich muss mir etwas überlegen. Hole Frau Rütting heute um 15 Uhr zu Dir in den Besprechungsraum. Ich werde dazukommen. Sag ihr von mir aus, dass es um die bevorstehenden Patentrechtsfragen geht. Irgend so etwas ...«
»Ich verstehe nicht«, erwiderte Ferdinand Lochner.
»Angenommen, sie wäre der Maulwurf, dann müssen wir sie in Zugzwang setzen. Ist sie es nicht, wird das keine Konsequenzen haben. Wenn sie es ist,
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