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Puna - Toedliche Spurensuche

Puna - Toedliche Spurensuche

Titel: Puna - Toedliche Spurensuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Scholze
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Landes entsteht, ohne das unser Land selber davon etwas abbekommt, wirst du über kurz oder lang Probleme bekommen. Lass uns das aber nicht mehr heute diskutieren. Ich bin mittlerweile zu müde«.
    Sie fuhren noch ein Stück, bevor sie das Auto vor einem Hotel abstellte. Sie nahmen sich ein Doppelzimmer und transportierten ihr Gepäck hinauf. Haydee zauberte noch einige Empanadas aus einem Kunststoffbeutel - von Yolanda, wie sie sagte.

17. Kapitel

»Bist du vorangekommen ?« , fragte Ferdinand Lochner.
    »Es ist mühsam. Die E-Mails, die Frau Rütting mit der falschen Identität verschickt hat, sind eigentlich unauffällig. Auffällig ist nur, dass sie alle einen Anhang haben«, erwiderte Markus Auris.
    »Und was enthalten die Anhänge ?«
    »Bilder. Einfach nur Bilder. Von Mücken, von Säulendiagrammen, von ... allem Möglichen eben«.
    »Das kann doch nicht wahr sein. Dann haben wir sie vollkommen zu unrecht beschuldigt ?«
    »Nicht unbedingt. Pass einmal auf .«
    Markus schrieb einen Text auf ein Blatt Papier:
    ‚ Sieben unter chinin-haltigen Erfrischungsgetränken ernteten recht flott ohne lange Gespräche richtig Erfolg. In chinin-haltigen Bananensäften erfolgt eine neue Dosierung. Ein Tausendstel niedrig-aromatisierte Melange erfährt sicher täuschend echte Handelsprodukte. Teilnahme für ein Selektions-Treffen .‘
    »Was soll das denn? ... Was soll das? Mir wäre es lieb, wenn wir uns erst einmal mit unserem Problem beschäftigen würden«
    »Aber, das tue ich doch .«
    »Indem du irgendetwas über Erfrischungssäfte zusammenschreibst ?«
    »Ja. Aber die Erfrischungssäfte sind mir vollkommen egal. Ich hätte bestimmt auch einen schöneren Text geschrieben, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte«.
    »Und was soll das dann ?«
    »Der Text, den ich da mühsam zusammengeschustert habe, enthält eine Nachricht !«
    »Wie ...? Das ist mir gar nicht aufgefallen .«
    »Das soll es ja auch nicht. Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, wäre Dir noch nicht einmal aufgefallen, dass der Text sehr holprig ist. Und damit wäre der Text auch nicht verdächtig. Er wirkt eher telegrammartig. Das ist als solches nicht schlimm. Ohne einen bestimmten Verdacht, würdest du nicht auf die Idee kommen, nach mehr zu suchen - oder ?«
    »Ja und was steckt jetzt in dem Text drin ?«
    »Die Nachricht: ‚Suche erfolgreich beendet. Name steht fest‘ .«
    Lochner starrte noch einmal auf den Text.
    »Ich kann Dir immer noch nicht folgen ...«
    »Dann betrachte nur den ersten Buchstaben eines jeden Wortes. Mehr nicht. Der Rest ist nur Träger der Nachricht. Siehst du es jetzt ?«
    »Tatsächlich. Du hast recht «.
    »Das ist ein altes Verfahren. Es nennt sich Steganographie. Das Grundprinzip besteht darin, Nachrichten zu verstecken. Schon der Grieche Histiaius soll einem Sklaven den Kopf rasiert haben, um ihm eine Nachricht draufzutätowieren. Als das Haar nachgewachsen war, schickte er ihn zu seinem Neffen mit dem Auftrag, er solle dem Sklaven die Haare entfernen. Als der wider eine Glatze hatte, konnte er die Nachricht lesen .«
    »Ich dachte immer, Nachrichten würden verschlüsselt, wenn man vermeiden will, dass jemand den Inhalt herausbekommt«, gab Ferdinand Lochner zurück.
    »Das ist zweifellos korrekt. Aber eine verschlüsselte Datei enthält Zahlen- und Buchstabensalat. Das macht hellhörig. Wer so etwas sieht und ein wenig Ahnung hat, wird sofort an Verschlüsselung denken. Je nach Zusammenhang ist das mehr oder weniger verdächtig. Wenn aber niemand ahnt, dass eine Nachricht verschickt wird - weil sie in eine Bild-, Musik- oder Textdatei eingepasst ist, dann wird auch niemand gewarnt. Und wenn man eine Nachricht verschlüsselt und danach den Buchstaben- und Zahlensalat woanders einbaut, wird das ganze noch besser«, erläuterte Markus.
    Ferdinand Lochner nickte.
    »Das macht es aber auch so schwer, den Nachweis zu bringen, dass eine Datei tatsächlich als Träger für eine Nachricht dient. Für den Absender ergibt sich so etwas wie glaubhafte Abstreitbarkeit . Solange man ihm nicht das Gegenteil nachweisen kann, ist es schwer, zum Beispiel Wirtschaftsspionage nachzuweisen .« , erklärte Markus Auris
    »Und wie stehen für uns die Chancen ?«
    »Ich glaube, besser als ich noch vor einer Stunde angenommen habe. Frau Rütting war Juristin und hat sich - glücklicherweise - nicht so sehr mit Computern und mit computergestützter Stenographie beschäftigt. Wir brauchen nur noch mehr Zeit«.

    »Anja, wir werden heute einen kleinen

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