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Punktlandung in Sachen Liebe (German Edition)

Punktlandung in Sachen Liebe (German Edition)

Titel: Punktlandung in Sachen Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer E. Smith
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Mathe und Chemie und während des Mittagessens in der Cafeteria mitgeschleift hatte. Und als dort eine Horde Footballer eine alberne Version von »Happy Birthday« für Lucas Heyward gesungen hatte, den glücklosen Kicker des Teams, musste sie am Ende der Darbietung erstaunt feststellen, dass sie die Brezel in ihrer Hand zu kleinen Krümeln zerdrückt hatte.
    Sie braucht keine Bilder, um zu wissen, dass sie nicht mehr Teil seines Lebens ist.
    Doch ihr Vater bemerkt sie als Erster, und Hadley hat sich zwar auf alle möglichen Reaktionen eingestellt – Ärger über ihr Abhauen, Genervtheit über ihre Verspätung, Erleichterung über ihre Unversehrtheit – aber nicht auf das hier: dass etwas hinter seinen Augen bloßgelegt wird, als er sie sieht, dass in seinem Blick Erkennen liegt, und eine Entschuldigung.
    Und in genau diesem Augenblick wünscht sie sich, alles wäre anders. Nicht so, wie sie es sich seit Monaten wünscht, kein verbitterter, verbiesterter Wunsch, sondern ein Wunsch aus ganzem Herzen. Hadley hatte nicht geahnt, dass man jemanden vermissen kann, der bloß ein paar Meter entfernt ist, aber so ist es: Sie vermisst Dad so sehr, dass es sie beinahe umhaut. Denn plötzlich kommt ihr alles so ungeheuer sinnlos vor, die ganze Zeit, die sie darauf verschwendet hat, ihn aus ihrem Leben zu stoßen. Als sie ihn jetzt anschaut, muss sie an Olivers Vater denken, wie viel schlimmere Arten es gibt, jemanden zu verlieren, viel endgültiger, viel einschneidender.
    Sie öffnet den Mund, um etwas zu sagen, aber noch ehe sie die Worte formen kann, kommt Charlotte ihr zuvor.
    »Du bist da!«, ruft sie. »Wir haben uns Sorgen gemacht.«
    Im Nachbarzimmer zerbricht ein Glas, und Hadley zuckt zusammen. Das ganze Wohnzimmer schaut sie jetzt an, und das Blumenmuster an der Wand scheint viel zu nah.
    »Hast du ein bisschen die Stadt erkundet?«, fragt Charlotte mit so echtem, enthusiastischem Interesse, dass es Hadley noch einmal schier das Herz zerreißt. »War’s schön?«
    Hadley schaut wieder zu Dad und es ist wohl ihr Gesichtsausdruck, der ihn dazu bringt, sich von Charlottes Stuhllehne zu erheben.
    »Alles okay, Kleines?«, fragt er, den Kopf zur Seite geneigt.
    Sie will eigentlich nur den Kopf schütteln, höchstens noch die Achseln zucken. Doch zu Hadleys Überraschung steigt ihr ein Schluchzen in die Kehle, schwappt über sie wie eine Welle. Sie spürt, wie ihr die Gesichtszüge entgleiten, und die ersten Tränen brennen hinter den Augen.
    Es ist nicht wegen Charlotte oder der anderen Leute im Zimmer, und diesmal auch gar nicht wegen ihres Vaters. Sondern wegen des Tages, der hinter ihr liegt, wegen des ganzen seltsamen, überraschenden Tages. Noch nie ist ihr eine Zeitspanne so unendlich vorgekommen. Und obwohl sie weiß, dass es nur eine Reihe von Minuten war, alle aneinandergeschnürt wie Popcorn am Weihnachtsbaum, wird ihr plötzlich bewusst, wie leicht aus Minuten Stunden werden, wie leicht aus Monaten Jahre hätten werden können, wie nah sie daran war, etwas so Wichtiges an die gnadenlos verstreichende Zeit zu verlieren.
    »Hadley?«, fragt ihr Vater, stellt sein Glas ab und macht einen Schritt auf sie zu. »Was ist passiert?«
    Jetzt weint sie richtig. Sie lehnt am Türrahmen, und als die erste Träne fällt, denkt sie albernerweise an Violet, die einen weiteren Schaden zu beheben haben wird, wenn man sie für den Empfang herrichtet.
    »Hey«, sagt Dad, als er bei ihr ist, und legt ihr eine starke Hand auf die Schulter.
    »Es tut mir leid«, sagt sie. »Es war einfach ein sehr langer Tag.«
    »Das stimmt«, sagt er, und sie kann beinahe sehen, wie ihm der Einfall kommt, wie das Licht hinter seinen Augen angeht. »Das stimmt«, sagt er noch einmal. »Zeit, den Elefanten zu befragen.«

15
    11:47
    EASTERN STANDARD TIME
    16:47
    GREENWICH MEAN TIME
    Selbst wenn Dad noch bei ihnen in Connecticut lebte, selbst wenn Hadley ihm noch jeden Morgen im Schlafanzug gegenübersäße und ihm vorm Schlafengehen über den Flur Gute Nacht wünschte, selbst dann wäre das hier eindeutig Moms Job. Bei ihr zu sitzen, während sie sich wegen eines Jungen ausheult, das ist absolut und ausdrücklich Moms Terrain.
    Doch jetzt sitzt sie hier mit Dad, im Augenblick die beste und einzige Option, und die ganze Geschichte sprudelt aus ihr heraus wie ein lang gehütetes Geheimnis. Er hat sich einen Stuhl neben das Bett gezogen und hockt verkehrt herum darauf, die Arme auf die Rückenlehne gestützt, und Hadley ist sehr dankbar, dass er

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