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Punktlandung in Sachen Liebe (German Edition)

Punktlandung in Sachen Liebe (German Edition)

Titel: Punktlandung in Sachen Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer E. Smith
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der Hand.
    »Countdown dreißig Minuten«, verkündet sie und schwenkt das Handgelenk mit der Armbanduhr. Hinter ihr lehnt sich Charlotte, die von Brautjungfern umstellt ist, aus ihrem dick gepolsterten Sessel.
    »Nein, nein, lasst euch Zeit«, ruft sie ihnen zu. »Ohne uns können sie ja kaum anfangen.«
    Dad schaut Hadley an und gibt ihr beim Aufstehen einen leichten Klaps auf die Schulter. »Ich glaube, wir haben hier sowieso alles geklärt«, sagt er, und als Hadley aufsteht und ihm folgt, betrachtet sie sich kurz im Spiegel – die verquollenen Augen und den ganzen Rest.
    »Ich glaube, ich brauche eine kleine –«
    »Ganz meine Meinung«, sagt Violet und nimmt sie am Arm. Sie gibt den anderen Frauen ein Zeichen, und alle stellen ihre Gläser weg und huschen ins Bad. Als sich alle um den Spiegel gedrängt und irgendein Werkzeug zur Hand genommen haben – Bürste oder Kamm, Wimperntusche oder Lockenstab – beginnt Violet mit dem Verhör.
    »Also, weshalb die Tränen vorhin?«
    Hadley würde gern den Kopf schütteln, aber sie wagt keine Bewegung; zu viele Menschen zupfen und tupfen an ihr herum. »Es war nichts«, sagt sie steif, während Whitney mit ausgefahrenem Lippenstift vor ihrem Mund wartet.
    »Wegen deinem Vater?«
    »Nein.«
    »Muss aber hart sein«, sagt Hillary. »Zu sehen, wie er wieder heiratet.«
    »Klar«, sagt Violet vom Boden, wo sie sich nach irgendetwas bückt. »Aber das waren keine Familientränen.«
    Whitney fährt mit den Fingern durch Hadleys Haar. »Was für welche dann?«
    »Das waren Jungentränen«, sagt Violet lächelnd.
    Jocelyn versucht den Fleck auf Hadleys Kleid mit einer rätselhaften Mixtur aus Wasser und Weißwein zu entfernen. »Großartig«, sagt sie. »Erzähl uns alles.«
    Hadley merkt, wie sie heftig errötet. »Nein, es ist überhaupt nichts in der Richtung«, sagt sie. »Das schwöre ich.«
    Sie werfen sich vielsagende Blicke zu, und Hillary lacht. »Und wer ist der Glückliche?«
    »Niemand«, sagt Hadley. »Ehrlich.«
    »Ich glaube dir kein Wort«, sagt Violet und beugt sich vor, so dass ihr Gesicht im Spiegel auf gleicher Höhe mit Hadleys zu sehen ist. »Aber eins will ich dir sagen: Wenn wir hier mit dir fertig sind und dieser Bengel sich dir heute Abend noch mal bis auf drei Meter nähert, dann ist es um ihn geschehen.«
    »Keine Sorge«, seufzt Hadley. »Das wird er nicht.«
    Sie brauchen nur zwanzig Minuten, um das zweite Wunder des Tages zu vollbringen, und als sie fertig ist, fühlt Hadley sich wie ein ganz anderer Mensch als das Mädchen, das vor einer Stunde von der Trauerfeier zurückgehumpelt ist. Die anderen Brautjungfern bleiben im Bad und kümmern sich um ihre eigenen Outfits, und als Hadley durch die Tür tritt, findet sie zu ihrer Überraschung nur noch Dad und Charlotte in der Suite vor. Die anderen sind alle in ihre eigenen Zimmer gegangen, um sich für die Feier herzurichten.
    »Wow«, sagt Charlotte und lässt den Finger kreisen. Hadley tut ihr den Gefallen und dreht sich einmal herum. Dad klatscht ein paar Mal in die Hände.
    »Du siehst toll aus«, sagt er, und Hadley lächelt Charlotte an, die im Hochzeitskleid vor ihr steht, mit einem glitzernden Ring am Finger.
    » Du siehst toll aus«, sagt sie zu ihr, denn es stimmt.
    »Ja, ich bin aber auch nicht seit gestern unterwegs«, sagt Charlotte. »Du musst doch total groggy sein.«
    Bei diesem Wort, das sie so an Oliver erinnert, fühlt Hadley einen Stich in der Brust. Monatelang hat sie sich über Charlottes Akzent aufgeregt, doch jetzt hört sich ihr Englisch auf einmal gar nicht mehr so schlimm an. Sie könnte sich direkt daran gewöhnen.
    »Ich bin auch groggy«, sagt sie mit müdem Lächeln. »Aber es war die Reise wert.«
    Charlottes Augen leuchten auf. »Das freut mich zu hören. Hoffentlich ist es nur die erste von vielen Reisen. Andrew hat mir gerade erzählt, dass du uns vielleicht bald besuchen kommst?«
    »Ach«, sagt Hadley, »ich weiß nicht –«
    »Du musst «, sagt Charlotte und geht zurück ins Wohnzimmer, schnappt sich den Laptop, den sie wie ein Tablett mit Häppchen auf der Hand trägt, wischt ein paar Servietten und Untersetzer von der Bar, um Platz zu schaffen. »Wir würden dich so gern bei uns beherbergen. Und wir haben gerade umgebaut. Ich habe vorhin allen die Fotos gezeigt.«
    »Schatz, jetzt ist, glaube ich, nicht mehr –«, will Dad widersprechen, aber Charlotte unterbricht ihn.
    »Ach, das dauert bloß ein paar Minuten.« Sie lächelt Hadley an. Sie stehen

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