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Puppen

Puppen

Titel: Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Niall Wilson
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Flüstern. Voks Bewußtsein gehörte zu den stärksten, die zurückblieben, und Tuvok begriff: Er sollte das Fundament sein, die Basis für die Zukunft und einen neuen Zyklus.
    Als das letzte Wesen durch die Wolken geglitten war, senkte Tuvok den Blick und sah zu den Resten der Siedlung. Er wich nicht sofort von Ban zurück. Der große Urrythaner zitterte noch immer, blieb zunächst im Zauber des Geschehens
    gefangen. Tuvok fürchtete, daß er das Gleichgewicht verlor und fiel, wenn er ihn nicht mehr stützte. Schließlich bewegte sich Ban, wie jemand, der aus einem tiefen, angenehmen Schlaf erwacht.
    Die Sehnsucht existierte nach wie vor, schien in der Luft um sie herum fast greifbar zu sein. Es war keineswegs ein störendes Empfinden. Zwar waren die Ahnen aufgestiegen und überließen ihre Nachkommen sich selbst, aber dadurch
    gerieten die zurückgebliebenen Urrythaner nicht in
    Verzweiflung. Statt dessen gab ihnen die neue Situation Kraft und Hoffnung. Sie hatten einen unmißverständlichen Beweis dafür bekommen, daß ihr zehntausend Jahre alter Glaube richtig war. Die Wurzeln ihrer Überzeugungen reichten jetzt tiefer als jemals zuvor.
    »Sie müssen Ihre Häuser wiederaufbauen«, stellte Tuvok fest und brach damit das Schweigen.
    »Wir errichten neue Gebäude, an einem anderen Ort«,
    erwiderte Ban. »Diese Ruinen sollen zurückbleiben, um an das Erwachen zu erinnern. Dadurch zeigen wir, daß wir den neuen Anfang der Ahnen teilen, indem wir selbst von vorn
    beginnen.«
    »Ban…«
    Vok war wieder auf die Knie gesunken, als der emotionale Strom nachließ. Er kippte jetzt zur Seite, und Ban sprang vor, um zu verhindern, daß der Älteste vom Altar fiel.
    »Es wird Zeit«, sagte Vok ruhig. »Bringen Sie die anderen hierher und lassen Sie das Ritual für mich stattfinden. Ich habe den Langen Schlaf länger hinausgeschoben, als es eigentlich der Fall sein sollte, und jetzt ruft er mich.«
    »Es werden sofort alle notwendigen Vorbereitungen
    getroffen«, versprach Ban. »Ich sorge dafür, daß man frische Blumen sammelt. Wir bringen hier alles in Ordnung, und dann kann die Zeremonie stattfinden. Sie sind der erste Älteste, für den nach dem letzten Erwachen der Lange Schlaf beginnt. Wir folgen Ihnen, wenn die Zeit für uns kommt. Eines Tages fliegen wir ebenfalls durch die Wolken und sehen jene wieder, die heute aufstiegen.«
    »Ich habe ein langes Leben hinter mir«, sagte Vok leise, und er lächelte unbeschwert. »Jetzt kann ich mich auf einen neuen Anfang freuen. Ich habe etwas gesehen, von dem meine Eltern und die Eltern meiner Eltern nur träumen konnten, von denen sie abends am Lagerfeuer sprachen. Das Schicksal erlaubte es mir, am Wunder des Erwachens teilzuhaben.«
    Langsam wandte er sich Tuvok zu und griff nach seiner
    Hand. »Das habe ich Ihnen zu verdanken, und ich werde es nie vergessen. Jetzt schlafe ich, und wenn ich erwache, hat Ihre Seele den Ort im Jenseits erreicht, der ihr bestimmt ist. Nach meinem Aufsteigen werde ich versuchen, zu Ihnen zu gelangen, um Ihnen zu danken. Wenn mein Volk das nächste Erwachen erlebt, teilt es die Erinnerungen an Sie, und vielleicht kann Ihre Seele dann bei uns sein.«
    »Sie sind mir gegenüber zu nichts verpflichtet«, betonte Tuvok. »Ich habe auch an Ihren Erfahrungen teilgenommen –
    ich konnte mein Selbst nicht vor dem Strom aus Bildern und Reminiszenzen abschirmen. So unlogisch es auch erscheinen mag: Ich glaube, ich stehe in Ihrer Schuld.«
    »Wir sehen uns wieder, Tuvok vom Raumschiff Voyager.«
    Mit diesen letzten Worten sank Vok auf den steinernen Altar und schloß endgültig die Augen. Ban und Tuvok beobachteten ihn eine Zeitlang, und dann ließ der Vulkanier die Hand des Ältesten los, legte sie ihm behutsam auf die schmale Brust.
    In der Ferne hörte er das Triebwerk eines Shuttles, und damit ging für Tuvok die von Gefühlen bestimmte Phase zu Ende.
    Die Voyager wartete auf ihn, mit all ihren Problemen und Schwierigkeiten. Er mußte seine Verantwortung dem Schiff gegenüber wahrnehmen, wandte sich ab und schritt in
    Richtung Tor. Paris landete jenseits davon.
    »Warten Sie!« rief Ban ihm nach.
    Tuvok drehte sich um und wölbte eine Braue. »Ja?«
    »Bitte…«, sagte Ban. »Wenn Sie und Ihre Gefährten noch immer Vorräte benötigen, wenn ich Ihnen irgendwie helfen und dadurch wiedergutmachen kann/was Sie aufgrund meiner Fehler erleiden mußten…«
    »Ich weise den Captain auf Ihr Angebot hin«, erwiderte Tuvok.
    »Dann ist alles gut.« Ein

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