Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Puppenbraut

Puppenbraut

Titel: Puppenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May Brooke Aweley
Vom Netzwerk:
Sprache wieder. Der Pharmazeut zeigte ihnen den Schrank. Die Zeit war nun reif, die Spurensicherung anzufordern. Vielleicht würden sie doch einen brauchbaren Abdruck finden? Scott bezweifelte allerdings eine Nachlässigkeit in diesem Fall, im Angesicht der Tatsache, dass der Mörder post mortem sehr sorgfältig mit seinen Opfern umgegangen war. Falls er der gesuchte Mann war, würden sie mit der Spurensicherung vermutlich in eine Sackgasse laufen.

    „Ich sehe hier keine Einbruchsspuren, Scott!“, flüsterte Angel, obwohl der Apotheker nicht in ihrer unmittelbaren Nähe stand. „Was sagst du?“

    „So auf den ersten Blick sehe ich auch nichts. Dieser Schrank ist aber nicht besonders schwer aufzubrechen, ohne offensichtliche Spuren zu hinterlassen. Ziemlich einfache Konstruktion. Schau mal!“

    In der Tat war das Schloss nicht eines der sichersten. Angel wandte sich wieder an den Pharmazeuten. „Haben Sie etwas Auffälliges bemerkt, vielleicht, dass ein Schloss nicht schließt oder sonst etwas?“

    „Nein. Unsere Apotheke ist ziemlich gut gegen Diebstahl gesichert. Es gäbe nur die Möglichkeit, während der Arbeitszeit an diesen Schrank zu kommen. Doch es würde irgendjemandem auffallen, weil wir aus Sicherheitsgründen im Zwei-Mann-System arbeiten. Ich könnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand sich während der Arbeitszeit unbemerkt Zugang verschafft haben könnte. Und unsere Tür besitzt ein spezielles Sicherheitsschloss. Es ist praktisch unmöglich, einzubrechen, ohne dass ich davon erfahre!“

    „Ich brauche die Namen aller Ihrer Mitarbeiter, die bis auf einen Abstand von 2 Metern an den Schrank herankommen könnten. Bitte denken Sie gründlich nach! Die Spurensicherung dürfte demnächst eintreffen. Wir brauchen die Namen allerdings sofort!“ Scott wurde plötzlich sachlich, was ein Indiz dafür war, dass er einen geringen Zusammenhang zwischen dem Einbruch und dem “Dolly-Lover” vermutete.

    Während der leitende Pharmazeut an seinem Schreibtisch im Büro sitzend akribisch genau die Namen seiner Mitarbeiter notierte, schaute sich Angel um. Seans kleiner Raum war vollgestopft mit Akten und Papieren, die scheinbar keiner Ordnung folgten. Zumindest keiner für sie nachvollziehbaren.

    Angel Davis war ein äußerst penibler Mensch, ein Pedant geradezu. Unordnung brachte sie aus dem Konzept. Für sie musste alles einen Platz haben. Die Handlungsweise von chaotischen Menschen verstand sie, soweit es einem Profil entsprach. Sich in diese Chaoten hineinversetzen konnte sie dagegen nicht.

    Mit genügend Zeit hätten sie nach tröstenden Worten für Sean Dunkin gesucht. Immerhin war es gerade nicht gut um seine Stellung als leitender Pharmazeut bestellt. Erst recht nicht, wenn weitere Menschen durch seine Nachlässigkeit zu Schaden kommen würden. Während sie sich die zahlreichen Bücher genauer anschaute, verspürte sie erneut ein lästiges Jucken in der Nase. Scheinbar meldete sich ihre Stauballergie. Offenbar hatte sich seit Jahren keine einzige Putzfrau in diesen Raum hinein getraut.

    „Sagen Sie, werden die Räume der Apotheke auch gereinigt?“, fragte sie überrascht, dass ihr die Idee nicht schon früher eingefallen war.

    „Selbstverständlich haben wir Reinigungspersonal!“, antwortete Sean gereizt über diese Art von Fragen, deren Antworten für Apotheken wohl zur Selbstverständlichkeiten gehören sollten. „Diesen Raum lasse ich allerdings nur während meiner Anwesenheit reinigen, damit mir keiner meine Unterlagen durcheinanderbringen kann. Für den Ladenbereich haben wir eine Handvoll vertrauter Mitarbeiter, die von mir persönlich sorgfältig geprüft wurden. Jeder von denen muss einen Wohnaufenthalt angeben. Bei den Reinigungskräften wird sogar die Adresse durch den Teamleader zwischendurch überprüft. Es ist eine Vorschrift, seit… “

    „Könnten Sie bitte auch diese Namen notieren?“ Angels Stimme klang mehr nach einer Feststellung als einer Frage.

    Wortlos griff Sean Dunkin zu einem dicken Ordner und suchte die Namen aus, während Angel eine ihr altbekannte Nummer der FBI-Zentrale wählte.

    *****

    Müde rieb sich Josh McMelma seine Augen. Der fehlende Schlaf und die Überstunden, die er zurzeit am Computer leistete, forderten ihren Tribut. Die Buchstaben tanzten förmlich auf dem Bildschirm. ‘Zeit für ein kleines Päuschen’, dachte er, streckte sich aus und ging ans Fenster. Während sein PC mit dem Einspeisen aller bekannten Informationen zu

Weitere Kostenlose Bücher