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Puppenbraut

Puppenbraut

Titel: Puppenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May Brooke Aweley
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mehr hasste als diese Aufgabe! Er gab sich diesmal einen Ruck und zupfte sogar die Decke zurecht. Als ob es etwas ausmachen würde! Aber egal, die Cops waren ihm sicher bereits auf den Fersen, wenn sein Freund mal wieder etwas angestellt hatte.

    Mit seinem Doppelleben abschließend, sah er sich nochmal im Garten um, bevor er eiligen Schrittes ins Wohnungsinnere trat. Im Eingangsbereich lag seine Tasche, in der er seine letzten Habseligkeiten verstaut hatte. Nun war es an der Zeit, einen letzten Besuch abzustatten.

    „So soll nun der erste Tag von meinem restlichen Leben aussehen!“, murmelte er selbstzufrieden. Daisy kläffte wie verrückt, als er sie in sein Auto sperrte. Die Hündin mochte das Fahren nicht besonders, doch es war nicht der richtige Zeitpunkt, auf ihre Abneigungen Rücksicht zu nehmen.

    Wie gut, dass die Tasche und der Hund die letzte Verbindung zu seiner bisherigen Bleibe darstellten. Alles andere hatte er bereits erledigt! Nun würde es kein Problem sein, mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Oliver zog sich seine Sportschuhe an und verließ zum letzten Mal das Haus, ohne sich nochmal umzudrehen.

    Die spürbare Anspannung der winzigen Kreatur, an der sein Herz so sehr hing, verbreitete sich im Auto wie Rauch in einem brennenden Schuppen. Mit monotoner Stimme versuchte er, Daisy zu beruhigen. „Fein, alles fein, Mausi. Wir sind gleich da! Fein, ganz fein!“

    Erst, als sie in den dem Hund bekannten Wald eingebogen waren, fing das kleine Schwänzchen zu wedeln an. Die Dackeldame fühlte sich wieder sichtlich wohl.

    „Du musst dich noch gedulden, Daisy! Bin gleich wieder da! Ich bringe noch die restlichen Sachen rein. Für ein paar Tage wird es unser gemeinsames Zuhause sein. Ich denke, unser Besuch ist bereits eingetroffen!“

    Fröhlich durch die Zähne pfeifend, machte er sich auf den Weg zur Hütte. Durch Daisys unzufriedenes Kläffen begleitet, verstaute er seine Tasche in der Hütte und schloss sie selbstzufrieden ab. Das sollten die ersten Schritte in seinem neuen, ehrlichen Leben sein!

    „Bei Fuß!“, instruierte er den Hund, der ohnehin nicht besonders gut auf ihn hörte. Der Wald war voller Gerüche, die einen Jagdhund fortwährend lockten. Die Natur forderte ihren Tribut.

    Fluchend griff Oliver Bradley nach der Leine, die noch an Daisys Halsband befestigt war und hörbar auf dem Weg scheuerte. Der Hund wurde abrupt gebremst. Die sonst so lustige Szene erboste Oliver.

    „AUS!“, schnauzte er seine Hündin an. „Wir haben keine Zeit für Quatsch!“

    Diesmal befestigte er die Leine an seinem Gürtel, sodass sie ihnen beiden genug Bewegungsfreiheit zum Laufen bot. Nach ein paar Dehnübungen zog er die Schnürsenkel seiner Laufschuhe etwas enger zusammen und fing zu joggen an. Daisy fügte sich seinem Schritttempo mit Leichtigkeit an.

    Für gewöhnlich würde man Oliver Bradley, dem drahtigen Rentner, so viel Kraft und Ausdauer nicht unbedingt zutrauen. Die brauchte er aber, um seinem Doppelleben nachzugehen. Daher begleitete ihn sein treuer Hund jeden frühen Morgen in den Wald, um gegen Mittag die Luft des Boerum Parks mit Kindern genießen zu können. Nur heute war es anders. Heute würden sie mit seinem Besucher in der Waldhütte übernachten.

    Im gleichmäßigen Rhythmus schnaufend, näherte er sich der verabredete Stelle am Ufer. Der See glänzte so wunderschön in der Mittagssonne, dass er sie förmlich zum Baden einlud. Fast konnte man vergessen, dass der Herbst längst Einzug gehalten hatte und das Wasser aufgrund der Kühle sicherlich nicht mehr zum Schwimmen geeignet war.

    Noch einige Minuten trippelte Oliver Bradley auf der Stelle herum, um seinen Körper auf die halbwegs annehmbare Betriebstemperatur zu bringen, bis er sich auf dem grünbewachsenen Boden hinsetzte. Trotz seiner körperlichen Fitness fiel es ihm mit zunehmendem Alter immer schwerer, in den Ruhezustand zurück zu finden. Sein Kopf war voller Ideen, wie er den Tag verbringen wollte.

    „Tach!“ Die Stimme wirkte plötzlich so fremd an diesem Ort. Wie sich die Akustik änderte, wenn um die Menschen plötzlich die Stille des Waldes und nicht der Lärm der Stadt herrschten!

    „Hi“, antwortete Oliver Bradley, während sich Dexter Gardener zu ihm auf den Boden gesellte. Der Rentner fuhr fort: „Die Cops suchen schon eifrig nach dir! Irgendwie ist es rausgekommen, dass du diese Journalistin als letzter gesehen hast. Dein Kiosk wurde bestimmt auch ordentlich durchwühlt...“

    „Shit!

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