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Puppenfluch

Puppenfluch

Titel: Puppenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ewa Christina; Sjögren Johansson
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hat Mama zu Hause vergessen. Ich dachte, sie braucht ihn vielleicht?«
    »Das ist ja sehr nett von dir, Aron, aber Elena ist nicht hier.«
    Aron sah sie verwirrt an.
    »Aber sie hat gesagt, dass sie hierherkommen wollte«, sagte er zögerlich.
    »Ach ja? Nun, wie ich bereits sagte, ist es eine Weile her, dass wir sie zuletzt gesehen haben. Aber falls sie doch noch kommen sollte, richte ich ihr gerne aus, dass du hier gewesen bist.«
    Sie war schon im Begriff, die Tür wieder zuzumachen, als Aron schnell den Fuß dazwischenschob.
    »Was soll das?«, fragte Gretchen misstrauisch.
    »Sie kommt nicht mehr oft?«, fragte Aron.
    »Oft, oft ... es ist lange her. Jetzt nimm den Fuß weg, es wird kalt im Gewächshaus.«
    Aron blieb auf der Treppe stehen und betrachtete die Tür, die Gretchen mit einem energischen Knall zugeschlagen hatte. Seine Mutter hatte doch gesagt, dass sie zum Gewächshaus musste? Wo sollte sie denn sonst sein, wenn nicht hier? Auf der anderen Seite hatte er eigentlich keine Ahnung, womit sie sich in ihrer Freizeit beschäftigte. Mit anderen Worten, dann, wenn sie nicht gerade Mama war, Essen kochte, im Garten arbeitete oder ihrem Halbtagsjob nachging. Traf seine Mutter einen anderen Mann? Er wusste nicht, woher der Gedanke so plötzlich gekommen war, aber je länger er darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher kam es ihm vor. Wann hatte sein Vater zuletzt etwas Nettes zu Elena gesagt? Meistens warf er mit Anweisungen um sich, wütete und bestimmte. Vielleicht war es ihr schließlich zu viel geworden?
    Aron schob die Hände in die Taschen. Er wollte weg vom Gewächshaus. Es war eine dumme Idee gewesen herzukommen und jetzt wollte er nur nach Hause. Auf Elena warten. Und sie fragen, wo sie gewesen war. Aber dann wurde ihm bewusst, dass das vermutlich ohnehin nichts bringen würde, und erbeschloss, trotzdem bei Alex vorbeizuschauen, auch wenn ihm eigentlich überhaupt nicht danach war. Viel lieber hätte er mit Siri gesprochen. Sie hätte ihn verstanden.
    Alexander wohnte auf der anderen Seite des Kanals und der schnellste Weg dorthin führte über die Fußgängerbrücke.
    Gedankenverloren trat Aron gegen jeden Stein, der ihm vor die Füße kam. Ein Stück weiter vorne sah er einen kleinen Hund, der hin und her tänzelte und abwechselnd bellte und jaulte. Ein Mann hockte auf dem Boden und war mit irgendetwas beschäftigt, das vor ihm lag.
    Aron ging langsamer.
    Als er näher kam, bemerkte ihn der Hund und kam auf ihn zugerannt. Es war ein struppiger Mischling, der einen freundlichen Eindruck machte. Aron streichelte ihm über den Kopf.
    »Hallo, Hund.«
    Der Hundebesitzer hob den Blick und stand so hastig auf, wie er konnte.
    »Hallo, du da! Hast du ein Handy dabei?«
    »Ja, schon ...«
    »Ruf einen Krankenwagen!«
    »Einen Krankenwagen?«
    Vor dem Mann lag etwas, das aussah wie ein Kleiderbündel. Gespannt versuchte Aron, mehr zu erkennen, während er sein Handy aus der Tasche zog. Lagda ein Mensch? Er machte ein paar schnelle Schritte nach vorne, um besser sehen zu können.
    »Jetzt ruf schon an!«, fauchte der Mann und nickte in Richtung des Handys. »Sie ist total unterkühlt. Hier geht es um Leben und Tod!«
    Aron beugte sich nach vorne. Die Kleider waren nass und unpersönlich, aber der gestreifte Schal kam ihm beklemmend vertraut vor. Er wusste, dass er weich war und ein bisschen kitzelte und er hatte ihn gerade eben noch gesehen, als Siri das Haus verlassen hatte.
    »Siri!«
    Weiß wie Papier, die Lippen zusammengepresst und die Augen geschlossen lag sie erschreckend leblos da.
    Aron beugte sich über sie. Er schaffte es kaum, sich zu rühren. Es kam ihm vor, als beobachte er alles von außen. Er hörte die Stimme des Mannes, der ihn wieder aufforderte, endlich einen Krankenwagen zu rufen, und er begriff, dass er es tun musste, aber sein Körper gehorchte ihm nicht.
    Ist sie tot? Ist sie tot? Ist sie ... echote es wieder und wieder in seinem Kopf.
    Nun versetzte der Mann ihm einen harten Stoß. »Ruf an!«, brüllte er.
    Dann fiel er wieder auf die Knie und versuchte, Siri irgendwie warm zu reiben, während Aron mit zitternden Fingern den Notruf wählte. Es gelang ihm nicht,die kleinen Tasten zu treffen, zweimal verwählte er sich, bis er es endlich geschafft hatte.
    »Einen Krankenwagen!«, schrie er ins Telefon. »Ich brauche einen Krankenwagen zur Fußgängerbrücke am Kanal. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber Sie müssen kommen!«
    Er sank neben Siri auf die Knie.
    »Siri, ich bin es,

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