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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Seit er am Computer saß, trug er eine Nickelbrille auf der Nase, in deren Gläsern sich der Monitor spiegelte. Seine Augen waren also nicht zu erkennen. »Sagt mir nichts«, brummte er schließlich.
    »Wonach klingt es denn Ihrer Ansicht nach?«
    »Scheint sich um ein einfaches Rollenspiel zu handeln. Quizmaster stellt den Mitspielern Fragen oder Aufgaben. Möglich, das s dutzende von Mitspielern an dem Spiel beteiligt sind - können aber auch nur ganz wenige sein.«
    »Sie meinen ganze Teams?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Schwer zu sagen. Und die Adresse der Website?«
    »Keine Ahnung.«
    Er sah sie an. »Sie wissen aber echt verdammt wenig.«
    »Stimmt«, räumte sie ein.
    Er seufzte. »Und - handelt es sich um einen gravierenden Fall?«
    »Eine junge Frau, die vermisst wird. Sie hat an dem Spiel teilgenommen.«
    »Aber Sie wissen nicht, ob das eine was mit dem anderen zu tun hat?«
    »Richtig.«
    Er legte seine gefalteten Hände auf den Bauch. »Ich hör mich mal um«, sagte er dann. »Mal sehen, ob wir diesen Quizmaster für Sie auskundschaften können.«
    »Danke«, sagte sie. »Auch wenn ich nur wüsste, worum es in dem Spiel geht...«
    Er nickte bloß, und Siobhan musste an ihren Dialog mit Quizmaster denken. Auf ihre Frage nach Hellbank hatte er bloß erwidert: Dazu müssten Sie sich auf das Spiel einlassen.
    Sie wusste, dass sie lediglich wertvolle Zeit verlieren würde, wenn sie einen Laptop anforderte. Und bis der dann wieder ans Internet angeschlossen war... Also schaute sie auf dem Rückweg zum Revier noch kurz in einem Computerladen vorbei.
    »Das billigste Gerät, das wir zurzeit im Angebot haben, kostet neunhundert Pfund«, erklärte die Verkäuferin.
    Siobhan war über diesen Preis einigermaßen überrascht. »Und wann könnte ich damit online sein?«
    Die Verkäuferin zuckte mit den Achseln. »Hängt von Ihrem Provider ab«, sagte sie.
    Siobhan bedankte sich und verließ das Geschäft. Im Notfall konnte sie natürlich auf Philippa Balfours Computer zurückgreifen, doch das wollte sie aus mehreren Gründen tunlichst vermeiden. Doch dann fiel ihr plötzlich etwas ein, und sie kramte ihr Handy hervor. »Grant? Hier spricht Siobhan. Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten...« Den Laptop hatte sich Detective Grant Hood aus demselben Grund zugelegt wie den Mini-Disc-Player, das DVD-Gerät und die Digitalkamera. Er wollte Eindruck schinden - dazu waren solche Sachen schließlich da. Wann immer er mit einem neuen Spielzeug auf dem Revier aufkreuzte, war ihm -beziehungsweise seiner Neuerwerbung - für fünf oder zehn Minuten die allgemeine Aufmerksamkeit sicher. Doch eines musste man Grant lassen: Er lieh seine High-Tech-Geräte stets bereitwillig an jeden aus, der danach fragte. Schließlich hatte er selbst kaum Verwendung für die Sachen oder war ihrer meist schon nach wenigen Wochen überdrüssig. Möglich, dass er nie über die Lektüre der Handbücher hinauskam: das der Digitalkamera war jedenfalls wesentlich klotziger gewesen als das Gerät selbst.
    Also war Grant, nachdem Siobhan ihm ihr Anliegen unterbreitet hatte, bereitwillig noch einmal nach Hause gefahren und nach einer Weile mit dem Laptop zurückgekehrt. Siobhan hatte ihm bereits erklärt, dass sie den Computer hauptsächlich für den Austausch von E-Mails verwenden wollte.
    »Steht zu Ihren Diensten«, hatte Grant erwidert.
    »Und dann brauche ich noch Ihre E-Mail-Adresse und Ihr Kennwort.«
    »Aber das heißt ja, dass Sie meine E-Mails einsehen können«, wurde ihm plötzlich klar.
    »Und wie viele E-Mails bekommen Sie pro Woche so, Grant?«
    »Einige«, entgegnete er patzig.
    »Keine Sorge... Die bewahr ich für Sie auf... Außerdem verspreche ich Ihnen, nicht darin herumzuschnüffeln.«
    »Und dann wäre da noch mein Honorar«, sagte Grant.
    Sie sah ihn verwundert an. »Ihr Honorar?«
    »Ja, das müssen wir noch aushandeln.« Er verzog das Gesicht zu einem breiten Grinsen.
    Sie stand mit verschränkten Armen da. »Und woran hatten Sie so gedacht?«
    »Kann ich noch nicht genau sagen«, erwiderte er. »Ich muss noch mal überlegen.«
    Siobhan ließ sich wieder an ihrem Schreibtisch nieder. Ein Verbindungskabel, mit dem sie den Laptop an ihr Handy anschließen konnte, hatte sie ebenfalls bereits besorgt. Trotzdem überprüfte sie zunächst, ob auf Philippas Computer in der Zwischenzeit neue E-Mails eingegangen waren. Nein, keine Nachricht: nichts Neues von Quizmaster. Dann startete sie Grants Laptop, ging online und schickte eine kurze

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