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Purzelbaum

Purzelbaum

Titel: Purzelbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Selma Stephenson
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gezackte gelbrote Feuerschweife die zum Bildrand hin immer dunkler werden, bis sie in einem dunkelroten bis schwarzen Rand vergehen. »Gefällt es dir?«, fragt Andi. »Ja sehr. Es hat eine starke Energie.« Er strahlt. »Es ist von mir. Ich nenne es das Höllentor.« »Das ist wirklich von dir? Wow! Nicht schlecht.« Ich bin ehrlich begeistert. »Malst du öfters?« »Meistens in den Sommermonaten. Fast alle Bilder im Haus sind von mir. Aber ich muss zugeben, dass sich manche Bilder in den Zimmern stark ähneln. Oft probiere ich etwas aus, und versuche es nochmal, wenn es mir nicht so gelingt wie ich es gerne hätte.« Ich lasse meinen Blick wandern. An der dem Fernseher gegenüberliegenden Wand steht eine funktionelle Küche im Kleinstformat. Man kann sie so verschließen, dass sie wie ein Schrank aussieht und nicht stört. »Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?«, fragt Andi als er den Kühlschrank öffnet. »Nur ein Glas Wasser bitte.« Er nimmt eine Flasche stilles Mineralwasser aus dem Kühlschrank und schenkt mir ein Glas davon ein.
    »Möchtest du das Schlafzimmer sehen?« Ich muss schmunzeln. »Hast du denn keine Briefmarkensammlung? Dann müsstest du nicht mit der Tür ins Haus fallen.« »Na gut, dann zeige ich dir ein lauschiges Plätzchen für deinen Koffer. Außerdem musst du deine Zahnbürste ja auch noch wo unterbringen.« Er führt mich in das Schlafzimmer. Auch hier ist der gleiche Bodenbelag. Ein helles, modernes Holzbett steht gegenüber der Türe an der Wand, seitlich vom Bett, zwei kleine Nachttische in gleicher Farbe, mit Glasplatten oben auf. Auf einem der Nachttische liegen ein dicker Schmöker und eine Brille. »Du trägst eine Brille?« »Aber nur weil ich zu kurze Arme habe. Sollten die mal wachsen, dann lasse ich die Lesebrille wieder weg.« Ich nehme das Buch, das auf dem Nachtkästchen liegt und halte es soweit es geht von mir entfernt. Dabei tue so als ob ich den Titel nur schwer entziffern könnte. »Dich kann ich übrigens recht gut sehen.« Er droht übertrieben mit dem Zeigefinger.
    Rechts vom Bett führt eine Schiebtüre in einen kleinen begehbaren Schrank, der früher mal das Vorzimmer dieser Einheit gewesen sein dürfte. Gleich daneben befindet sich das kleine Bad. Es ist größer als meines, allerdings nicht viel. Immerhin ist zwischen der offenen Dusche und dem Waschbecken ein Abstand, und man könnte sich sogar zu zweit darin aufhalten.
    Meinen Koffer hat er in der Zwischenzeit am Boden im Schlafzimmer abgelegt. »Es tut mir leid, aber ich hab in meinem kleinen Appartement leider keinen Platz für deine Klamotten. Ist es ok für dich, wenn du einfach aus dem Koffer lebst?« »Für mich ist das kein Problem, ich habe es im Hotelzimmer letztes Wochenende schließlich auch nicht anders gemacht.«
    Mittlerweile ist es bereits Abend geworden, und ich habe den ganzen Tag noch nichts gegessen. Andi schlägt vor, dass wir gleich rauf gehen und im hauseigenen Restaurant essen. Eine Idee dir mir sehr gut gefällt. Wir ziehen unsere Schuhe an und gehen zur Treppe. Das Restaurant ist im Erdgeschoß, nur eine Etage höher, daher gehen wir zu Fuß. Durch eine Türe gelangen wir vom Treppenhaus in eine ziemlich große Lobby. An der modern gestalteten Rezeption sprechen gerade ein paar Urlauber mit einer schlanken, jungen Dame mit langen blonden Haaren. Sie tippt dabei nebenher auf einen Touchscreen. Gegenüber der Rezeption steht eine sehr gemütlich aussehende, große Ledergarnitur. Der Eingang zum Restaurant ist dahinter, etwas näher zum Lift, neben dem wir gerade herausgekommen sind. Auf der anderen Seite der Lobby steht über einer Türe Downstairs – Bar.
    Andi nimmt mich bei der Hand und führt mich in das Restaurant. Dort werden wir von den Angestellten freundlich begrüßt. Wie oft er hier wohl schon mit einer Frau an der Hand herein gekommen ist?
    Im gesamten Restaurant ist das Licht gedämpft. Auf den Tischen stehen Leuchter mit langen schmalen Kerzen, die für das Ambiente eines Candle Light Dinners sorgen. Wir gehen zu einem Tisch, der in einer kleinen Nische im hinteren Bereich des Restaurants liegt. Auch die Einrichtung hier ist eher modern gehalten. Bis jetzt finde ich das ganze Hotel sehr gelungen. Es wirkt modern ohne etwas von dem Charme einzubüßen, der ein Gästehaus in der Bergregion ausmacht.
    Der Tisch ist mit einem fliederfarbenen Tischtuch bedeckt, die Servietten farblich perfekt passend in einem dunklen Lila. In der Mitte des Tisches steht ein kleines

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