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Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen

Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen

Titel: Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
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noch wich
er ihren Schlägen aus.
    In diesem schrecklichen Moment
stellte er für sie Krieg, Qual, Schmerz und Hunger dar, versinnbildlichte die
Schreie der verwundeten Kinder auf den Schlachtfeldern und die ganze
Ungerechtigkeit und Brutalität der Kriege, die Männer anzettelten und
ausführten. Aber irgendwie spiegelte er auch Lydias eigene Hilflosigkeit
angesichts all dieser Dinge wider.
    Sie bearbeitete mit ihren Fäusten
Brighams Brust, bis alle Kraft aus ihren Armen wich und sie, erschöpft und
entsetzt über ihr Verhalten, ins Gras zurücksank. Tränen rollten über ihre
Wangen und tropften in ihr Haar.
    Brig zog sie in die Arme. »Arme
kleine Yankee«, sagte er leise, seine Lippen warm an ihrer feuchten Schläfe. »Der
Krieg ist vorbei. Du brauchst jetzt keine Angst mehr zu haben.«
    Erst das brachte Lydia wieder
richtig zu sich und ließ sie begreifen, welch ein Schauspiel sie geboten haben
mußte.
    Charlotte und Millie standen in der
Küchentür und beobachteten sie und Brig mit ausdruckslosen Mienen.
    »0 Gott«, wisperte Lydia und
versuchte, Brigham fortzuschieben, obwohl ihr schwindlig war.
    Er richtete sich auf, zog Lydia auf
die Beine und an seine Brust. »Schon gut, Kleines«, murmelte er beruhigend.
Doch der Duft seiner Haut und seines feuchten Haars lösten eine noch größere
Unruhe und Schwäche in ihr aus und den skandalösen Wunsch, daß er sie aufheben,
die Treppe hinauf zu seinem Bett tragen und die Kontrolle über ihre Seele und
ihren Körper übernehmen möge ... zumindest für eine kurze Zeit. Und genau das,
dieses drängende Verlangen nach seiner Nähe, empfand sie als das
erschreckendste von allem.
    Nach einem tiefen Atemzug entzog
Lydia sich Brigham, trat zurück und glättete mit zitternden Händen ihr
aufgelöstes Haar.
    Einen langen Moment betrachtete er
sie stumm, um sich dann umzudrehen und auf die Küche zuzugehen. Charlotte und
Millie traten beiseite und ließen ihn vorbei. Lydia wandte sich ab, um die
Kinder nicht ansehen zu müssen. Sie hatte keine Antworten auf die Fragen in
ihren Augen, hätte sie ebensowenig beantworten können wie die Fragen, die ihr
eigenes Herz bedrängten.
    Sie hockte sich auf die
Verandastufen, schlang die Hände um ihren Oberkörper und wartete, bis sie sich
einigermaßen beruhigt hatte. Erst dann ging sie hinein.
    Zum Glück war Brigham nicht mehr in
der Küche, und auch Charlotte war irgendwo im Haus verschwunden. Aber Millie,
Anna und Rolf schauten mit besorgten Blicken zu ihr auf, und Lydia suchte
verzweifelt nach einer Erklärung für ihr Verhalten.
    Aber natürlich gab es keine.
Irrationale Verhaltensweisen ließen sich eben mit vernünftigen Begründungen
nicht erklären.
    Devon trieb einen Nagel in den letzten der
Balken, die das Dach seines neuen Warenhauses bildeten. Natürlich fehlten noch
die Schindeln, aber die Balken würden wenigstens einen Teil des sommerlichen
Regens von Fußböden und Wänden abhalten. Nach einem Blick auf den strahlend
blauen Himmel, dem erfahrungsgemäß jedoch nicht zu trauen war, schleuderte
Devon in einem Ausbruch von Trauer und Enttäuschung seinen Hammer ins Gebüsch.
    Seufzend hob er den Kopf und schaute
über das Wasser zu den fernen, schneebedeckten Bergen hinüber, deren Anblick
ihn selbst in seinen verzweifeltsten Momenten immer wieder zu trösten vermocht
hatte.
    »Devon?«
    Beim Klang der sanften Frauenstimme
begann sein Herz wie wild zu schlagen, weil er zunächst glaubte, Polly sei
zurückgekehrt, und er bereit gewesen wäre, sie mit offenen Armen aufzunehmen.
Aber es war Lydia, die hinter ihm stand und so bedrückt und traurig aussah, wie
er sich fühlte. Sie hielt einen Weidenkorb und eine Kaffeekanne in der
Hand.
    »Ich dachte, Sie würden vielleicht
gern etwas essen«, sagte sie schüchtern, als befürchte sie, fortgeschickt zu
werden.
    Devon lächelte und rieb sich sein
stoppeliges Kinn, machte jedoch keine Anstalten, den Korb anzunehmen. »Sind Sie
eigentlich noch zu haben, Miss McQuire?« erkundigte er sich statt dessen.
    Lydia errötete, was Devon ermutigte
und ihm sogar ein Lächeln abrang. »Ich weiß nicht, was Sie damit sagen wollen«,
entgegnete sie leise, obwohl ihr anzusehen war, daß sie es sehr gut wußte.
    »In San Francisco wären sie bereit
gewesen, mich zu heiraten«, stellte er gelassen fest. Er liebte Lydia zwar
nicht, aber er schätzte und bewunderte sie, und vielleicht war das eine bessere
Basis für eine Ehe als die ungestüme Leidenschaft, die er Polly
entgegenbrachte. Sie

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