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Quade 03 - Suesse Annie, Wildes Herz

Quade 03 - Suesse Annie, Wildes Herz

Titel: Quade 03 - Suesse Annie, Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
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muß
wunderbar gewesen sein, sich auf diese Weise zu verlieben.«
    Annie biß sich auf die Lippen und
schüttelte den Kopf. »Nein, das war es überhaupt nicht«, entgegnete sie
traurig. »Es war schrecklich. Rafael hatte Lady Georgiana mitgebracht, und auf
einer Bank unter unserem Pfefferbaum bat er sie um ihre Hand. Sie waren
einander schon als Kinder versprochen worden, so daß es sich bei dem Antrag
eigentlich nur um eine Formalität handelte, aber es war trotzdem ein
furchtbarer Schock für mich.«
    Chandler nahm ihre Hand und drückte
sie verständnisvoll; seine Miene jedoch drückte eher gutmütige Belustigung
aus. »Arme Annie. Sie haben die beiden belauscht?«
    Annie lachte plötzlich, was sie
selbst ebenso sehr überraschte wie Chandler, weil ihr nämlich gleichzeitig
wieder die Tränen kamen. »O ja«, erwiderte sie. »Ich saß oben im Baum und fiel
heraus, bevor Georgiana ja oder nein erwidern konnte. In einem Haufen von
Krinolinen und Selbstmitleid landete ich vor ihren Füßen.«
    Auch Chandler lachte jetzt, aber er
gab Annie die Serviette zurück, die sie eben noch so sorgfältig gefaltet
hatte. »Haben Sie sich weh getan dabei?«
    Sie tupfte ihre Augen ab, holte tief
Atem und wandte ihrem neuen Freund lächelnd das Gesicht zu. »Und ob. Mein Stolz
war verletzt und mein Herz in tausend Teile zersprungen.«
    Er zog eine Augenbraue hoch und
musterte Annie mit Wärme und Humor. »Aber Ihre Knochen waren noch intakt?«
    »Jeder einzelne.«
    »Ahnte Rafael, daß er Ihr Herz
gebrochen hatte?«
    Annie schüttelte den Kopf. »Ich
glaube nicht. Aber Georgiana wußte es. Ich werde nie vergessen, wie lieb sie
war, wie sanft. Mama und Papa waren an jenem Nachmittag nicht da, und deshalb
war es Lady Georgiana, die meine Abschürfungen und Prellungen versorgte und
mir sagte, daß ich eines Tages einen eigenen Geliebten finden würde.«
    Chandler seufzte. »Ah, Georgiana.
Sie war eine bemerkenswerte Frau und ein feiner Mensch — viel zu fein für
diese Welt, glaube ich. Es war allerdings sehr ermutigend, eine Liebesehe in
unseren Kreisen zu erleben.«
    Es war die perfekte Gelegenheit, ein
gewisses Thema anzuschneiden, und Annie hatte nicht vor, sie ungenutzt vergehen
zu lassen. »Sind sie denn so ungewöhnlich? Liebesehen, meine ich?«
    Der Blick in Chandlers braunen Augen
verriet Annie, noch bevor er sprach, daß sie nicht subtil genug gewesen war. Er
lächelte wieder, aber seinem Ausdruck haftete auch eine gewisse Trauer an.
»Möchten Sie wissen, Annie, ob ich verliebt in Prinzessin Phaedra bin?«
    Annie straffte die Schultern. »Ja,
das würde ich gern wissen. Sind Sie verliebt in Phaedra?«
    Er rieb sich mit einer Hand die
Augen und seufzte. »Und was gibt Ihnen das Recht, eine derart persönliche Frage
zu stellen?« fragte er, doch mehr neugierig als ärgerlich.
    »Phaedra ist meine beste Freundin.
Wir haben keine Geheimnisse voreinander.« Das ist nicht wahr, flüsterte
ihr eine innere Stimme zu. Du hast Phaedra nicht erzählt, was zwischen dir
und Rafael vorgefallen ist, und auch sie hält etwas vor dir ()erborgen. Das
hast du gestern abend in ihrem Blick gesehen, nicht wahr?
    »Ich verstehe, und vielleicht ist es
nur fair — nachdem Sie mir von Ihrem Sturz vom Pfefferbaum erzählt haben —, daß
ich Ihnen reinen Wein einschenke. Nein, Miss Trevarren, ich liebe Phaedra nicht so, wie Sie
meinen. Ich hatte bisher weder die Zeit noch die Gelegenheit, ein derartiges
Gefühl für sie zu entwickeln.«
    Annie war enttäuscht. »Aber so wie
Sie sie angesehen haben, als Sie aus der Kutsche stiegen - wie Sie ihr die Hand
geküßt haben ...«
    Chandler lachte und fuhr sich mit
gespreizten Fingern durch das Haar. »Ach, Annie, wie romantisch Sie doch sind!
Ja, mein Gesichtsausdruck war vermutlich wirklich liebevoll, als ich Phaedra
erblickte - sie ist schließlich eine atemberaubend schöne junge Frau. Und da
unsere Familien seit Jahrhunderten miteinander verschwägert sind ...«
    »Das war alles?« rief Annie und
sprang auf.
    Auch Chandler erhob sich und
erwiderte ihren empörten Blick. »Nein«, sagte er. »Als ich Phaedra sah, begriff
ich, daß wir eines Tages, mit viel gutem Willen und Anstrengung beiderseits,
einander lieben könnten. Und diese Erkenntnis stimmte mich tatsächlich
glücklich.«
    Annie setzte zu einer Erwiderung an,
sah dann jedoch ein, daß sie nichts Vernünftiges zu sagen hatte.
    Chandler legte die Hände auf ihre
Schultern, wie ein Bruder es jetzt vielleicht getan hätte. »Es ist kein
Wunder,

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