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Quarantaene

Quarantaene

Titel: Quarantaene Kostenlos Bücher Online Lesen
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unfassbarer Verlust für die Wissenschaft.«
    »Aber für die Tagesarbeiter und das Zivilpersonal spielt das nicht unbedingt die entscheidende Rolle. Die wollen nur ihre Kinder sehen oder ihre sterbenden Eltern oder ihre Verlobten. Selbst innerhalb des Forschungsstabes fangen die Leute an, sich über »Optionen« zu unterhalten.«
    »Ray eingeschlossen?«
    »Ray behält seine Meinung für sich. Aber er wurde erst spät zur Sache der Astrobiologie bekehrt. Früher hat er an ein unbewohntes, steriles Universum geglaubt. Er ist auf den fahrenden Zug aufgesprungen, als es karrieretechnisch sinnvoll schien, aber mein Verdacht ist, dass ihm im Grunde all dieses chaotische organische Zeug noch immer missfällt. Meinen Quellen zufolge hat er sich mit keinem Mucks für ein Abschalten des Auges ausgesprochen. Aber er hat auch kein Wort dagegen gesagt. Er ist der perfekte Politiker. Wartet wahrscheinlich erst einmal ab, woher der Wind weht.«
    In diesem Moment ließ eine Bö die Fenster erzittern. Elaine lächelte.
    »Er weht von Norden«, sagte Chris. »Und wie. Ich sollte lieber sehen, dass ich zurückkomme.«
    »Da fällt mir ein. Ich hab was für Sie.« Sie griff in die Tasche zu ihren Füßen. »Ich hab die Fundsachenkiste im Gemeindezentrum durchwühlt.«
    Sie zog einen braunen Wollschal hervor. Chris nahm ihn dankbar entgegen.
    »Um Ihnen den Wind vom Hals zu halten«, sagte Elaine. »Hab gehört, Sie sind zur Alley rausgewandert und haben mit Charlie Grogan gesprochen.«
    »Ja.«
    »Also arbeiten Sie wieder?«
    »Ein bisschen.«
    »Gut. Sie sind zu talentiert, um hinzuschmeißen.«
    »Elaine …«
    »Nein, keine Sorge. Ich bin schon fertig. Halten Sie sich warm, Chris.«
    Er gab Trinkgeld für sie beide und trat in die Nacht hinaus.
     
    Marguerite hatte ihm keinen Schlüssel gegeben. Als er den Weg vom Sawyer’s erfolgreich zurückgelegt hatte, klingelte er an der Tür des Reihenhauses. Es war überaus schätzenswert, dass Elaine ihm den Schal gegeben hatte, doch der Wind war tückisch, fiel ihn von immer neuen Seiten an. Sterne pulsierten am brutal klaren Nachthimmel.
    Er musste zweimal klingeln, und dann war es nicht Marguerite, die ihm schließlich aufmachte, sondern Tessa. Das Mädchen sah ihn mit feierlichem Ernst an.
    Er sagte: »Kann ich reinkommen?«
    »Ich glaube schon.« Sie hielt die innere Tür ein Stück auf.
    Er machte sie hastig hinter sich zu. Seine Finger brannten in der warmen Luft. Er streifte seine Jacke ab, dann seine mit Schnee überzogenen Schuhe. Bedauerlich, dass Elaine nicht auch ein Paar Stiefel für ihn ergattert hatte. »Deine Mutter ist nicht zu Hause?«
    »Sie ist oben«, sagte Tessa. »Arbeiten.«
    Das Mädchen war niedlich, aber wenig mitteilsam, ein bisschen pummelig und eulenäugig. Sie erinnerte Chris an seine jüngere Schwester Portia – abgesehen davon, dass Portia immer sehr viel, praktisch ununterbrochen, geredet hatte. Sie sah genau zu, wie Chris seine Jacke in den Schrank hängte. »Es ist kalt draußen«, sagte sie.
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Sie sollten sich wärmere Sachen besorgen.«
    »Gute Idee. Meinst du, ob deine Mutter etwas dagegen hätte, wenn ich einen Kaffee koche?«
    Tess zuckte die Achseln und folgte Chris in die Küche. Er schüttete abgezählte Teelöffel Pulver in den Filterkorb, dann setzte er sich, während der Kaffee durchlief, an den Tisch und ließ ein wenig Wärme in seine Glieder zurückkriechen. Tess nahm sich einen Stuhl ihm gegenüber.
    »War heute Schule?«, fragte Chris.
    »Nur nachmittags.« Das Mädchen stützte die Ellbogen auf den Tisch, das Kinn auf die Hände. »Sind Sie Schriftsteller?«
    »Ja«, sagte Chris. Wahrscheinlich. Vielleicht.
    »Haben Sie ein Buch geschrieben?«
    Die Frage war arglos. »Ich schreibe hauptsächlich für Zeitschriften. Aber einmal habe ich auch ein Buch geschrieben.«
    »Kann ich es sehen?«
    »Ich habe kein Exemplar bei mir.«
    Tess war sichtlich enttäuscht. Sie schaukelte auf ihrem Stuhl, ihr Kopf machte rhythmische Nickbewegungen. Chris sagte: »Vielleicht solltest du deiner Mom sagen, dass ich hier bin.«
    »Sie mag nicht gestört werden, wenn sie arbeitet.«
    »Arbeitet sie immer so lange?«
    »Nein.«
    »Vielleicht sollte ich mal Hallo sagen.«
    »Sie mag nicht gestört werden«, wiederholte Tess.
    »Ich klopf nur mal kurz an die Tür. Vielleicht möchte sie auch einen Kaffee.«
    Tess blieb achselzuckend in der Küche sitzen.
    Marguerite hatte tags zuvor eine Hausführung mit ihm gemacht. Die Tür zu

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