Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Quarantaene

Quarantaene

Titel: Quarantaene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Quasiruhestand, der einen Haufen Geld verdient und zwar auf die denkbar zynischste Weise. Oh …«
    Sebastian war plötzlich hinter ihr aufgetaucht, und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte er alles mitgehört. »Ernsthaft, Elaine, das geht jetzt wirklich zu weit.«
    »Spielen Sie nicht den Beleidigten, Sebastian. Hat Ihr Verleger schon mal wegen einer Fortsetzung bei Ihnen angeklopft? Wie soll sie denn heißen? Das Zwölf-Punkte-Programm für das Quantenvakuum? Finanzielle Sicherheit mit dem Quantenvakuum? «
    Sebastian öffnete den Mund, sagte aber nichts. Er sah nicht wütend aus, fand Sue. Sondern verletzt.
    »Ganz im Ernst«, wiederholte er.
    Elaine stand auf, knöpfte ihre Jacke zu. »Amüsiert euch noch, Kinder.« Sie zögerte, dann drehte sie sich um und legte Sue eine Hand auf die Schulter. »Okay, ich weiß, ich bin ein furchtbares Miststück. Tut mir leid. Danke, dass ihr mich ertragen habt. Ich bin Ihnen wirklich dankbar für das, was Sie über Ray gesagt haben.«
    Sue zuckte die Achseln – ihr fiel keine Antwort ein.
    Auf der Rückfahrt war Sebastian sehr still. Fast eingeschnappt. Sie konnte es gar nicht erwarten, nach Hause zu kommen und ihm einen Joint zu drehen.

 
Sechzehn
     
     
    Chris fand Marguerite in ihrem Arbeitszimmer im ersten Stock, sie telefonierte lautstark. Die Direktübertragung aus dem Auge füllte den Wandmonitor aus.
    Das Bild sah nicht gut aus. Irgendwie angegriffen – von falschen Linien und flüchtigen weißen Punkten durchzogen. Schlimmer noch, das Subjekt kämpfte sich durch haarsträubend schlechtes Wetter, ocker- und rostfarbene Fetzen, ein Staubsturm von solcher Heftigkeit, dass es darin ganz zu verschwinden drohte.
    »Nein«, sagte Marguerite, »es ist mir egal, was sie in der Plaza sagen. Kommen Sie, Charlie, Sie wissen, was das bedeutet! Nein! Ich werde da sein. Bald.« Als sie Chris sah, fügte sie hinzu: »In fünfzehn Minuten.«
    Die gleich nach seiner Entdeckung erstellte kartographische Darstellung des Planeten hatte jahreszeitlich bedingte Staubstürme von nahezu marsianischer Intensität gezeigt, vorwiegend in der südlichen Hemisphäre. Dieser Sturm hier musste anomal sein, dachte Chris, denn das Subjekt hatte sich noch nicht weiter als hundertfünfzig Kilometer von Hummerhausen entfernt, und Hummerhausen befand sich ein gutes Stück nördlich des Äquators. Vielleicht aber war es auch ein ganz natürlicher Sturm, Teil eines langfristigen Zyklus, der von der Beobachtung nicht erfasst worden war.
    Subjekt schob sich, den Rumpf nach vorn gebeugt, ins Undurchsichtige hinein. Sein Bild verblasste, wurde klarer, verblasste erneut. »Charlie hat Angst, dass sie ihn ganz verlieren«, sagte Marguerite. »Ich fahr hin zum Auge.«
    Chris folgte ihr nach unten. Tess saß im Wohnzimmer, verfolgte das Samstagvormittagsprogramm von Blind-Lake-TV. Ein Zeichentrickfilm: Kaninchen mit riesigen Brillen, die in mittelalterlichen Bechern und Destillierapparaten Karotten anbauten. Ihr Kopf schlug in regelmäßigem Rhythmus sanft gegen die Sofalehne.
    »Du hast gesagt, wir würden rodeln gehen«, rief Tess.
    »Schätzchen, es ist ein Notfall bei der Arbeit. Hab ich dir doch gesagt. Chris ist da und passt auf dich auf, okay?«
    »Ich könnte doch mit ihr rodeln gehen«, schlug Chris vor. »Es ist allerdings ein ziemlich weiter Weg.«
    »Echt?«, fragte Tess. »Können wir?«
    Marguerite schürzte die Lippen. »Ich denke schon, aber ich möchte nicht, dass ihr hin und zurück zu Fuß geht. Mrs. Colangelo hat angeboten, dass wir ihr Auto ausleihen könnten, falls wir es mal brauchen – Chris kann sich darum kümmern.«
    Er versprach, dass er nachfragen würde. Tess war beschwichtigt, und Marguerite schlüpfte in ihre Winterjacke. »Falls ich nicht bis zum Abendessen zurück bin, findet ihr im Gefrierschrank, was ihr braucht. Seid kreativ.«
    »Wie ernst ist das Problem?«
    »Es war eine mühsame und heikle Arbeit, die O/BEKs darauf zu trainieren, sich auf ein einzelnes Individuum zu fixieren. Falls wir das Subjekt im Sturm verlieren, kriegen wir es vielleicht nicht wieder zurück. Schlimmer noch ist, dass es immer wieder zu Signalverfall kommt, und Charlie weiß nicht, was die Ursache sein könnte.«
    »Und Sie glauben, dass Sie helfen können?«
    »Nicht im technischen Bereich. Aber es gibt Leute in der Plaza, die liebend gern diese Gelegenheit nutzen würden, um sich vom Subjekt zurückzuziehen. Das will ich verhindern. Also mische ich mich ein.«
    »Viel

Weitere Kostenlose Bücher