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Quelle des Unheils

Quelle des Unheils

Titel: Quelle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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kannst du fahren?«
    Er wirkte verblüfft. »Nein«, sagte er. »So ein Zufall. Ich dachte gerade an ... an ein Auto.«
    »Hmmm.« Alex legte die Hand an ihre Stirn, Modell Guru, und sie gab vor, sich angestrengt zu konzentrieren. »Ein Auto. Ein blaues ... nein, Moment. Ein rotes Auto, stimmt's?« Seine Hand in ihrem Nacken versteifte sich. »Ja, schon ...«, erwiderte er vorsichtig.
    »Ein Cabrio?«, fragte Alex. Doch nun war sie grässlich sicher. »Ein rotes Sport-Cabrio.«
    Das Auto meiner Schwester, raste es durch seinen Kopf. Karens BMW. Woher weiß sie das ?
    »Der kleine Junge«, sagte Alex unvermittelt. »Was ist mit ihm passiert?«
    Cade rastete aus. »Lass das sein«, brüllte er und machte einen Satz zurück. »Bist du eine Hexe, oder was?«
    »Sieht so aus«, antwortete sie erleichtert. Er wusste nicht, dass sie eine Hexe war!
    Wärme durchflutete sie wieder und verdrängte das atemlose Frösteln, das sie überfallen hatte, als sie dachte, dass Cade vielleicht der Bote war.
    Aber der kleine Junge ... sosehr sie auch in Cade verknallt war, in diesem Moment bedeutete ihr der kleine Junge, den Cades Schwester überfahren hatte, einfach mehr.
    »Ist es ihr Kind? Das Kind deiner Schwester?«, fragte sie ihn. Er schüttelte verneinend den Kopf.
    Wiederum wünschte Alex, dass Cam hier wäre und sehen könnte, was ihr nicht sichtbar wurde. Als sie an ihre Zwillingsschwester dachte, spielte sie gedankenverloren mit ihrer Kette und spürte auf dem rauen Gesicht des Halbmondes die zarten Dellen, die Arons Hammer hinterlassen hatten. Wie hatte Karsh es noch genannt? Ein gesegnetes Amulett, das ihr Vater für sie erschaffen hatte. Ihr Vater. Sie hatte schon immer gewusst, dass Ike Fielding mit seinen dämlichen Wie-werde-ich-reich-Plänen, seiner angeberischen Art und seinen haushohen Schulden unmöglich ihr richtiger Vater sein konnte.
    Und dann wurden ihre Gedanken von einem regelmäßigen, pochenden Zischen unterbrochen. Schuhe quietschten auf dem Linoleum. Schuhe mit Gummisohlen. Praktische Schuhe. Solche, wie die Krankenschwestern sie trugen, die sich um Sara gekümmert hatten. Regelmäßiges Piepsen. Ein Kontrollgerät. »Der kleine Junge ... er liegt im Krankenhaus.« Cade starrte sie an. Die Freude, die Wärme, die sie in seinen strahlenden Augen gesehen hatte, waren verschwunden. Angst war an ihre Stelle getreten. Angst und gleich darauf Scham, als er bestätigend nickte. Der Junge, das Kind, das seine Schwester überfahren hatte, lag in einem Krankenhaus. »Ich ... Ich muss jetzt gehen. Tut mir Leid«, sagte Cade, verwirrt, wütend, beschämt. »Ich muss hier weg.« Alex beobachtete, wie er durch das Einkaufszentrum schritt, erhaschte einen letzten Blick, bevor er in der Menge verschwand. Alex. Ich warte. Komm schon, Mädchen. Wo bleibst du denn ? Sie sah sich suchend um. Doch sie erkannte niemanden in ihrer Nähe.
    Hey. Ungeduldig, sarkastisch. Alexandra. Wir sind in der Lebensmittelabteilung.
    Niemand nannte sie Alexandra. Außer Madison. Oh Gott, das Mädchen war wirklich eine Strafe.
    Doch was hatte Alex eigentlich gerade gehört? Niemand hatte laut irgendetwas gesagt. Es war eine stille Aufforderung gewesen. Also konnte es nicht von Madison gekommen sein. Oder etwa doch ?

Kapitel 15 - HEILENDE KRÄUTER
    »Glück gehabt, du hast deinen größten Fan verpasst«, sagte Beth, als Alex sich ihrem Tisch näherte. Cams gertenschlanke Allerbeste mampfte gerade eine Riesenportion Pommes. »Wen, etwa Cade?«, fragte Alex hoffnungsvoll. »Fast«, erwiderte Beth und leckte Ketschup von ihren Fingerkuppen. »War der nicht bei dir?«
    »Madison«, erklärte Cam. »Sie hat auf dich gewartet. Aber sie hat sich schon wieder abgeseilt. Du weißt ja, wie hektisch sie immer ist.«
    »Hast du mich ... äh, gerufen?«, fragte Alex ihre Zwillingsschwester.
    »Ha!« Beth nickte zu Cam hinüber. »Die High-Tech-Diva hat ihr Handy zu Hause liegen gelassen. Man höre und staune.« Hab ich, antwortete Cam ihrer Schwester. Du warst spät dran. Ich habe mir Sorgen gemacht. Als sie Alex' gerötetes Gesicht bemerkte, vergaß sie alle Vorsicht und fragte laut: »Was ist passiert? Was ist los?«
    In Beth' Gegenwart konnte Alex nicht auf die Frage antworten. »Nichts.« Sie schnappte sich eine Hand voll Pommes von Beths Teller. Nur für Cam bestimmt erklärte sie: Wir müssen dringend miteinander reden!
    Während Alex die ergatterten Fritten wie matschige Spagetti in sich reinstopfte, fühlte Cam, wie sie langsam Kopfschmerzen bekam.

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