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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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den Planeten und das ganze System, das alles fernhält, was gefährlich oder zerstörerisch sein könnte. Nicht einmal ein Stein fällt auf die Oberfläche ihrer Heimat, ohne da ss die Mem’taihi es wissen und dulden.«
    »Aber…«
    »Höre, Eftalan Quest«, unterbrach ihn der Yorse und hob mahnend die Hand. »Meine Zeit wird knapp. Da du so entschlossen bist, sollst du folgendes wissen: Du kannst Mittelpunkt anfliegen, bis dein Raumschiff im Schutzfeld steckenbleibt. Dir droht keine Gefahr. Sende ein kleines Landeboot, das aus nichts anderem besteht als der Hülle und dem Antrieb. Nimm vor allem keine Waffe mit, dann wirst du mit diesem Boot den Schirm passieren können, als wäre er nicht.
    Es hei ss t, da ss es eine prachtvolle Stadt auf diesem Planeten gibt, die wie ein Ring gebaut ist. Sie hei ss t Mittelpunkt des Mittelpunkts . Dort lande. Und wenn du vor die Mem’taihi trittst, entbiete ihnen den Gru ss der Yorsen und unsere Dankbarkeit für alles, was sie uns einst gelehrt haben.«
    »Ja«, nickte Quest und schluckte. »Ja, das werde ich tun.«
    »Und nun ist es Zeit, da ss ihr euer Beiboot wieder aufnehmt und dieses Sonnensystem verla ss t«, sagte der Yorse. Es schien ihm geradezu leid zu tun, das Gespräch beenden zu müssen oder war dieser Eindruck nur ein Effekt der manipulierten Projektion? »Verla ss t die Ebene der Planetenbahnen und fliegt so schnell wie möglich.«
    »Wir hören«, nickte Quest, »und wir folgen. Habt Dank.«
    Dawill öffnete den Mund und ehe er begriff, was er tat, rief es aus ihm: »Warum tut ihr das? Warum bringt ihr alle diese Völker vor uns in Sicherheit? Was denkt ihr, was wir ihnen tun würden?«
    Der Yorse sah ihn an. »Wir bringen sie vor dem Sternenkaiser in Sicherheit, nicht vor euch.«
    »Und warum vernichtet ihr den Sternenkaiser nicht einfach?«
    »Das«, sagte der Yorse, »ist uns nicht gestattet.« Seine Konturen begannen zu verschwimmen. »Geht nun. Verliert keine Zeit.« Das fremde Wesen schien zu lächeln.
    Dann, von einem Herzschlag zum nächsten, verschwand alles.
    Der Yorse, die leuchtende Sphäre um sie herum, alles. Die MEGATAO war wieder auf ihrem hohen Orbit um den Planeten, als wäre nichts geschehen. Die Maschinen arbeiteten wieder, pumpten Atemluft in alle Räume, lieferten Licht und Wasser und Ströme von Informationen, das Rufsignal des Landekommandos, das in höchster Dringlichkeitsstufe und Lautstärke aus den Lautsprechern plärrte.
    »An Bord mit ihnen«, befahl Quest und lie ss sich schwer in seinen Kommandantensessel fallen. »Triebwerke in Bereitschaft. Volle Energie bereithalten. Ihr habt gehört, was der Yorse gesagt hat.«
    Das Beiboot, das kurz nach dem Kontakt mit dem Yorsen gestartet war und au ss erhalb der strahlenden Sphäre gewartet hatte, dockte mit einem halsbrecherischen Manöver, das zufällig nicht schief ging, vielleicht auch nicht ganz so zufällig, denn Muntak selbst flog es, im unteren Hangar an, und noch während sich die Hangartore zuschoben, hörte man die gewaltigen Maschinen der MEGATAO auf Vollschub hochorgeln. Der Erste Pilot eilte sofort in die Zentrale. Bis er dort ankam, hatte Bleek das Schiff bereits auf einen grobschlächtigen, ziellosen Fluchtkurs gebracht, der aus der Ekliptik herausführte.
    »Wo sind die Eintauchpunkte?« rief Muntak fassungslos aus, während er sich neben der Pilotendyade festschnallte. »Alle verschwunden! Bei den Dämonen der Sterne, das habe ich noch nie erlebt, nicht ein einziger, soweit die Instrumente reichen.«
    Bleek sah ihn an, Schwei ss auf der Stirn. »Wir haben ohnehin nicht die Zeit für ein Sprungmanöver«, meinte er.
    »Seit wann genau ist Normalflug zeitsparender als ein Sprung? Ich mu ss das verpa ss t haben.« Muntak rief die Prüfroutinen ab. »Vermutlich ein technischer Defekt.«
    Bleek schüttelte seinen dicken Kopf. »Ich glaube nicht. Ich habe vorhin gesehen, wie sie verschwunden sind. Die Eintauchpunkte, meine i ch. Einer nach dem anderen, wie Kerzen, die man ausbläst.«
    Muntak starrte den Zweiten Piloten an und wu ss te nicht, was er darauf erwidern sollte. Ein Gefühl beschlich ihn, das ihm ganz und gar nicht gefiel. »Dann geht es los, oder?« meinte er und spürte die Trockenheit in seinem Mund.
    Bleek nickte nur.
    Auf den Schirmen war das zurückbleibende Sonnensystem zu sehen, immer noch viel zu nah, viel zu gro ss , was man anhand der leicht elliptisch verzerrten, konzentrischen Planetenbahnen erkennen konnte, die die Navigationsautomatik als dünne Linien

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