Quest
ganze Besatzung zuhörte. Die Eintauchpunkte waren einige Gyr nach dem Verschwinden des Sonnensystems wieder aufgetaucht, und die MEGATAO war längst unterwegs in die Randzone.
»Ich spreche heute zu Ihnen, um Sie über wichtige Einzelheiten des Missionsabschnittes zu informieren, der uns bevorsteht. Wie Sie gerüchteweise vielleicht schon gehört haben, werden wir in naher Zukunft etwas tun, das in friedlichen Zeiten ein Abenteuer für sich gewesen wäre, wir werden den Sprung in eine andere Galaxis wagen. Unsere Mission erfordert es, eine Galaxis anzufliegen, die in den Sternkatalogen Insel 59
genannt wird und rund 3,8 Millionen Lichtjahre von unserer entfernt ist.
Damit war von Anfang an zu rechnen. Wir konnten nicht davon ausgehen, da ss das Ziel unserer Suche in unserer eigenen Galaxis zu finden sein würde. Es ist, wie wir nunmehr wissen, auch kein Zufall, da ss wir in einer relativ nah benachbarten Galaxis fündig werden und nicht in einem namenlosen Sternhaufen in unerreichbaren Tiefen des Universums.
Ich will Ihnen nun erklären, wie ein intergalaktischer Sprung funktioniert und wie er sich von normalen Sprüngen unterscheidet. Ich will vorausschicken, da ss es sich zwar um ein kühnes Unterfangen handelt, da ss die MEGATAO als Fernerkunder aber dafür durchaus gebaut und geeignet ist. Wir werden auch, wie Sie sicher wissen, keineswegs die ersten sein, die in eine andere Galaxis fliegen. Ich spiele dabei nicht auf die Invasoren an. Vielmehr hat es bereits in alter Zeit extragalaktische Flüge ge geben, und es sind ausführliche Berichte darüber erhalten. Der Grund, da ss man es selten getan hat, ist einfach der, da ss unsere eigene Galaxis wahrhaft gro ss genug ist, kaum erforscht und so voller Rätsel und Wunder, da ss noch Generationen zu tun haben werden mit dieser einen Sterneninsel, die unsere Heimat ist.
Anders als beim normalen Sternenflug, bei dem wir immer wieder aus dem Hyperraum austreten, um uns zu orientieren und den Kurs gegebenenfalls zu korrigieren, müssen wir die Distanz zwischen den Galaxien in einem einzigen, gro ss en Sprung zurücklegen. Dafür werden wir einen Raumzeitpunkt besonderer Art benutzen, einen sogenannten Katapultpunkt. Solche Katapultpunkte findet man ausschlie ss lich in der Randzone einer Galaxis, um genau zu sein, jenseits einer Distanzlinie, die genau doppelt so weit vom galaktischen Schwerpunkt entfernt ist wie das äu ss erste Schwarze Loch. Warum das so ist, wei ss man nicht.
Aber aus diesem Grund sind wir momentan zur Randzone unterwegs. Nicht etwa, weil wir die Insel 59 von hier aus nicht sehen könnten, wir sehen sie bereits sehr gut. Wir fliegen in die Randzone, um den Katapultpunkt zu finden, der uns dorthin bringt.
Katapultpunkte sind im Prinzip normale Eintauchpunkte. Sie haben einen virtuellen Vektor, der sich bestimmen lä ss t, und alle Berechnungen werden durchgeführt wie gewohnt. Der Unterschied ist, da ss man, um sie zu benutzen, sich ihnen mit einer um ein Vielfaches höheren kinetischen Energie nähern mu ss als normalen Eintauchpunkten. Wir werden eine Beschleunigungsphase von bis zu zwanzig Tagen benötigen, um die entsprechende Energie zu erreichen.
Ich will nicht verschweigen, da ss dieses Manöver gefährlicher ist als der Sternenflug, wie wir ihn gewohnt sind. Trifft man mit der falschen Energie oder in einem falschem Winkel auf den Katapultpunkt, kann das Raumschiff schwer beschädigt, ja sogar restlos zerstört werden. Diese theoretische Möglichkeit besteht.
Ich sage theoretisch, weil der Edle Mun tak, einer der besten Piloten der Flotte, die MEGATAO steuern wird. Wir können also davon ausgehen, da ss der Katapultsprung gelingen wird.
Was uns dann noch gelingen mu ss , ist das Austauchen. Wir werden sehr lange Zeit im Hyperraum sein, mehrere Zehntage, bis zu einem Sechsteljahr, und das Austauchen wird sehr, sehr schmerzhaft sein. Für jeden und ausnahmslos. Stellen Sie sich deshalb darauf ein, da ss die Heiler rechtzeitig vor dem Austauchen an jeden ein spezielles Mittel ausgeben werden, das Sie bitte in Ihren Kabinen gemä ss der Anweisung zu sich nehmen. Es ermöglicht Ihnen, den Moment des Austauchens gewisserma ss en zu verschlafen. Schmerzlos wird es dennoch nicht werden, tatsächlich werden die Schmerzen Sie wieder aufwecken, aber vorüber sein, ehe Sie wach sind. Durch diese Ma ss nahme werden wir nach dem Austauchen für einige Zeit ziemlich hilflos sein und damit, trotz der Schirme, die wir natürlich automatisch
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