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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Einschätzungen…«
    »Das ist jetzt doch wohl unerheblich.« Quests Stimme konnte wie ein Hieb mit einer Peitsche klingen. »Abgesehen davon teilt der Pantap diese Einschätzung. Unsere Situation, meine Herren und damit meine ich die Situation des Reiches - ist absolut verzweifelt. Die Angreifer haben sich in der westlichen Randzone festgesetzt und sich seither nicht gerührt, aber wenn sie ihren Angriff fortsetzen sollten und da ss sie das tun werden, steht au ss er Zweifel, dann haben wir buchstäblich nichts, was wir ihnen entgegensetzen können.«
    Muntak starrte seinen Kommandanten fassungslos an. »Eine Flotte von über zehntausend schwer bewaffneten Schlachtschiffen nennt Ihr nichts! «
    »Vor Toyokan hatten wir zwölf Schiffe, vier Bastionen, acht Schwere Exekutoren. Die Angreifer kamen mit zwölftausend Schiffen. Wir hielten sie für Kampfjäger, für harmlos, aber der Kampf dauerte nicht einmal ein halbes Gyr. Sie fegten die Exekutoren aus dem All, als wären sie nichts. Von den Bastionen blieb kein Stück übrig, das grö ss er gewesen wäre als dieser Tisch.« Vileena griff nach Quests Hand, konnte das Blut in seinen Adern toben spüren, wo
    llte ihn bremsen, aber er
    schüttelte sie ab. »Ja, ich nenne die Flotte des Pantap nichts . Sie haben mehr Schiffe als wir, unendlich viel mehr, und bessere noch dazu. Sie werden uns hinwegfegen. Wir werden den Heldentod sterben, aber sterben werden wir.«
    Quest lie ss sich zurück in den Sitz fallen, schwer atmend.
    Niemand sagte etwas. Vileena blickte in die Runde, in bleiche, verstörte Gesichter.
    Es war wohl an ihr, das lähmende Schweigen zu brechen.
    »Tennant Kuton, Sie sagten, die Yorsen organisierten den Rückzug der nichtmenschlichen Völker aus dieser Galaxis«, begann sie. »Wie mu ss ich mir das konkret vorstellen?«
    Sie sah, wie Kuton zusammenzuckte. Ganz leicht nur, sicher hatte das niemand au ss er ihr bemerkt, aber er erschrak. »Ähm, der Rückzug…« Er knetete seine Papiere in einer Weise, die ihnen bestimmt nicht gut tat. »Also, sie… bewegten sie einfach fort. Aus dieser Galaxis. In eine andere, nehme ich an.«
    »Die Yorsen siedelten ganze Völker um?«
    »Ja.«
    »Das hei ss t, sie müssen über eine gro ss e Anzahl von Raums chiffen verfügen.« Sie spürte die Hoffnung der Männer wieder erwachen.
    Kuton schüttelte den Kopf. »Nein. Die Yorsen benutzen keine Raumschiffe mehr. Sie… haben irgendeine andere Art entwickelt, sich fortzubewegen. Und sie sind imstande, ganze Sonnensysteme zu ver setzen. So haben sie die Völker umgesiedelt - sie versetzten ihre Sonnensysteme aus dieser Galaxis fort.«
    Vileena hatte das irreale Gefühl, das Ausbrechen einer akuten Lähmung in ihrem Gesicht und ihrem Kehlkopf zu erleben. Was Kuton da sagte, war derart unvorstellbar, da ss der blo ss e Versuch, es zu begreifen, zu geistigen Störungen zu führen schien.
    »Aber die Heimatwelt der Yorsen ist noch da?« warf Quest ein. »In Ihrem Bericht steht, da ss Sie Koordinaten gefunden haben von einem Stern und da ss dieser Stern noch beobachtbar ist.«
    »Ja«, nickte Kuton. »Das ist richtig.«
    Quest griff nach dem Steuermodul der Sternkarte, hob es hoch, überlegte es sich dann anders und lie ss es über den Tisch schlittern ungeschickt, so da ss es fast am Ende heruntergefallen wäre. Der Erste Navigator Felmori fing es gerade noch auf.
    »Zeigen Sie uns den Weg dorthin, Tennant«, forderte Quest.
    Kuton nahm das Steuermodul an sich, drückte ein paar Tasten. Das Bild des Yorsen verschwand und machte einem vertrauten Anblick Platz: die Karte des Reichs. Gheera als leuchtender Stern im Mittelpunkt, die Provinzen, Legate und Clansdomänen in zarten Farben voneinander unterschieden, Hunderte und Aberhunderte heller Sterne mit den Namen der bewohnten Welten. Der bisherige Kurs der MEGATAO war als rote, bizarr verknäulte Linie eingezeichnet, die zuletzt Pashkan berührt hatte und seither durch unbesiedelte Regionen verlief.
    »Die Heimatwelt der Yorsen liegt etwas oberhalb der galaktischen Achse«, erläuterte Kuton umstä ndlich, »und in der Nähe des Ze ntrums. Um sie hier zu zeigen, mu ss ich den
    Ausschnitt anders wählen…« Er drehte an den Rändelschrauben, die den Ma ss stab der Karte beeinflussten. Das stolze Reich des Pantap schrumpfte zu einem lächerlichen buntscheckigen Fleck am Rande eines unerforschten Sternenmeers. »Hier.« Einer der Punkte im Gewimmel begann zu blinken. Auf diesen Punkt zu begann sich die rote Kurslinie, kaum

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