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Quintessenz

Quintessenz

Titel: Quintessenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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Sensordaten, die die Enterprise gesammelt hatte, seit sie in den Orbit gekommen waren. Jill Rosado hatte einen vollständigen Sensordurchlauf durchgeführt, der mit der Position des Einsatzteams begann und nach außen weiterging. Sie hatte vor dem Runterbeamen den gesamten Planeten messen lassen.
    Leybenzon hatte seinen Trikorder ebenfalls in der Hand und den Phaser in der anderen. Typisch, dachte Miranda. Der Sicherheitschef sagte: »Ich messe keine Gebäude irgendwelcher Art und keine Energieemissionen, außer dem magnetischen Feld des Planeten.« Nickend steckte Leybenzon den Trikorder weg. »Auch keine Lebenszeichen, Sir. Wir sind hier unten allein.« Trotz dieser Feststellung bemerkte Miranda, dass er seinen Phaser in der Hand behielt.
    Leybenzons taktischer Scan passte zu dem, was das Schiff ausgemacht hatte und was Miranda momentan las. Sie konnte Leybenzon nicht wirklich vorwerfen, dass er es überprüfte, aber Miranda fand seine Einstellung immer noch ein wenig zu gung-ho .
    Doch sie hatte jetzt Wichtigeres zu tun. Was sie für eine Anomalie oder ein Überbleibsel der weniger genauen Natur der Langstreckensensoren gehalten hatte, hatte sich nun als etwas Ernsteres entpuppt. »Commander?«, sprach sie Worf an.
    »Bericht«, befahl der Erste Offizier.
    »Hier ist etwas sehr … sehr Seltsames, Sir.« Kadohata machte einen erneuten Scandurchlauf. »Diese Schlucht ist vollkommen rund. Der Durchmesser beträgt ringsum einhundertsieben-Komma-acht Meter. Die Steigung der Felsen beginnt exakt dreiundfünfzig-Komma-neun Meter vom Zentrum unseres Ankunftsortes in jede Richtung entfernt. Zudem gibt es drei Höhleneingänge, die alle genau einhundertzwölf-Komma-acht-neun Meter weit voneinander entfernt sind.«
    »Ungewöhnlich«, bemerkte Worf.
    »Das ist nicht alles. Vom Langstreckenscan ausgehend habe ich bemerkt, dass der Planet ein wenig zu perfekt aufgebaut ist. Ich dachte, das läge daran, dass wir nicht das ganze Bild bekommen, aber ich habe mich getäuscht. Ich messe Vorkommen von Topalin und Dilithium, aber sie sind präzise gleichmäßig verteilt.«
    Leybenzon zuckte mit den Schultern. »Na und?«
    »Dilithium neigt dazu, in gebundener Form vorzukommen und es neigt ebenfalls dazu, sehr tief begraben zu sein, aber hier ist es einfach überall. Und Topalin ist immer in einzelnen Bereichen konzentriert. Aber nicht hier.«
    Worf sagte: »Wir sind in der Vergangenheit bereits ungewöhnlichen Dilithiumvorkommen begegnet.«
    Miranda nickte. »Ja, aber die Selcundi-Drema-Dilithiumvorkommen waren immer noch innerhalb des erwarteten Bereichs – des ausgedehnten Bereichs, zugegeben. Das hier ist nicht mal in der Nähe. Und das ist immer noch nicht alles.« Sie deutete auf die Pflanzen und ebenfalls auf eines der Insekten, die darauf herumkrabbelten. »Diese Bäume, diese Büsche, diese Fliege – sie sind alle symmetrisch.«
    Wieder sagte Leybenzon: »Na und? Wir sind auch symmetrisch.«
    »Nicht vollkommen.« Sie betrachtete den Sicherheitschef. »Ihr linkes Auge ist ein wenig höher als Ihr rechtes. Mein linker Daumen ist ein wenig kürzer als der rechte und eine meiner Brüste ist größer als die andere.«
    »Ich hab keine Ahnung, warum das wichtig sein soll«, sagte Leybenzon herablassend.
    Das liegt daran, weil du nicht zuhörst. »Da steckt mehr dahinter. Ich empfange keine Hinweise auf Bakterien oder Mehltau. Alle Blätter an diesen Bäumen sind vollkommen gesund. Ich messe da oben einen Obstbaum und die Früchte sind alle reif, ohne Mängel oder Druckstellen.« Sie seufzte. »Verstehen Sie, so etwas gibt es nicht. Perfektion kommt in der Natur nicht vor.«
    Worf nickte. »Die gibt es nur bei künstlicher Gestaltung.«
    »Eben.«
    Leybenzon runzelte die Stirn. »Okay. Sie sagen also, dass jemand diesen Ort geschaffen hat?«
    Miranda zuckte mit den Schultern. »Es ist die einzige Erklärung, die Sinn ergibt. Und es ist nicht so, als ob es dafür keinen Präzedenzfall gibt. Da wäre Beta Omicron Delta III, ein Freizeitparkplanet, auf dem alles vollkommen künstlich ist. Dann Talos IV, wo die Einheimischen so hochentwickelte Illusionen erzeugten, dass frühe Sternenflottenmessgeräte getäuscht wurden. Und da wäre noch Ydriej, wo sie ihre gesamte Gesellschaft mithilfe von photonischer Energie wiederaufgebaut haben – und damit im Grunde ihren ganzen Planeten in ein Holodeck verwandelten.« Auf Worfs leicht überraschten Gesichtsausdruck hin fügte Miranda hinzu: »Als wir die Langstreckenmessungen hereinbekamen,

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