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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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die er im Laufe der Jahre hatte halten oder aufzeichnen müssen und bei denen die größte Belohnung noch darin bestanden hatte, dass er gelegentlich höflichen Applaus bekam oder sehr selten eine intelligente Frage aus dem teilweise sehr jungen Publikum gestellt wurde.
    Als sich das robuste Fahrzeug dem Ufer näherte, musste keiner von ihnen zum Bug laufen und Seile ans Ufer werfen, damit sie an einem Baum verzurrt werden konnten. Stattdessen beschleunigte Haviti das Boot ein wenig, bis der Rumpf auf der klebrigen Küstenlinie lag. Dann berührte sie eine weitere Steuerung, die einige Greifereinheiten an entgegengesetzten Seiten abschoss. Sobald diese an entsprechend gut verwurzelten Ufergewächsen Halt gefunden hatten, ertönte ein Piepen aus der Steuerungskonsole, um darauf hinzuweisen, dass das kleine Schiff jetzt fest am Ufer verankert war.
    Ein weiterer Knopfdruck bewirkte, dass die im Bug eingebaute Rampe ausgefahren wurde. Sie streckte sich nach vorn, über den Schlamm hinweg, aus, senkte sich dann ab und verankerte sich auf demselben Stückchen relativ trockenen Boden wie bei ihrer Abfahrt vor wenigen Tagen. Tellenberg erkannte die Stelle wieder, da dort einige leere Nahrungsbehälter herumlagen, die sie zurückgelassen hatten und die den Zustand des beschleunigten Biozerfalls gerade erst halb durchlaufen hatten.
    Sie packten nur die leichtesten und einzigartigsten Stücke ihrer Sammlung in ihre Rucksäcke. Später würden sie mit Araza und einigen Transportern zurückkehren und den Rest holen. Hermetisch in robusten Behältern an Bord versiegelt, waren die restlichen Proben dennoch sicher vor jeglichen plündernden Raubtieren. Dennoch würden sich Tellenberg und seine Kollegen Sorgen um das Wohlergehen der Dinge machen, die sie angesammelt hatten, solange sich diese nicht sicher innerhalb des Labormoduls ihres Lagers befanden. Aasfresser konnten die sorgfältig verpackten Exemplare einheimischer Lebensformen zwar weder sehen noch riechen, doch falls sie zufällig auf das verankerte Schiff stießen, könnten neugierige Einheimische wie die Stock-Gelees oder andere versuchen, die Container irgendwie zu öffnen.
    Das Team hatte seine Rucksäcke geschultert und bereitete sich auf den Marsch ins Inland vor, als ihnen Valnadireb auf einmal den Weg verstellte. »Entschuldigen Sie bitte, aber ich rieche da etwas sehr Eigenartiges, das meiner Ansicht nach eine weitere Untersuchung erfordert.«
    »›Erfordert‹?« N'kosi sah amüsiert aus. »Das ist doch eine sehr drastische Ausdrucksweise, Val.«
    »Es ist auch ein sehr drastischer Geruch. Einer, den ich lieber nicht entdeckt hätte. Ich könnte mich hinsichtlich seiner Natur irren. Eigentlich hoffe ich das sogar.«
    Selbst ohne die sonst üblichen unterstreichenden Handbewegungen entging niemandem die Grimmigkeit im Tonfall des Thranx. Als der Xenologe aus Willowane seinen Fühlern ins Unterholz folgte, wanderten seine Kollegen hinter ihm her. Jenseits der Bootsanlegestelle wurde der intensive, beißende Mix aus exotischen Waldgerüchen überwältigender; es roch nach feuchtem Lehm, Alien-Exkrementen und reifen oder verwesenden Dingen. Doch auch der Geruch, der Valnadirebs Aufmerksamkeit erregt hatte, wurde heftiger.
    Sie mussten nicht weit laufen. Die Leiche befand sich recht nah an der Anlegestelle. Sie lag mit dem Gesicht nach unten zwischen einigen meterbreiten Büschen mit blassroten Blättern und noppigen gelben Ranken. Letztere rollten sich ein wenig ein, um sich zu schützen, da die Vibrationen der sich nähernden Tritte auf sich nähernde und möglicherweise pflanzenfressende Besucher hinwiesen.
    Als N'kosi den Leichnam erblickte, drang ein unartikuliertes Geräusch aus seiner Kehle. Valnadirebs Unterkieferknochen klickten zwei Mal, um seine Bestürzung zum Ausdruck zu bringen. Haviti beugte sich nach unten und schob die breiten, flachen Blätter beiseite, die den Captain teilweise verbargen. Dabei entdeckte sie, neben einigen anderen Dingen, auch Boylans linke Hand. Sobald sie dem direkten Licht ausgesetzt waren, flüchtete die kleine Horde durchsichtiger, scheibengroßer Arthropoden, die sich an dem freiliegenden Fleisch gelabt hatte, ins Unterholz. Die Tiere hatten sich bereits bis zum Handgelenksknochen durchgefressen.
    Tellenberg verzichtete auf den Einsatz fortschrittlicher Überwachungsausrüstung und kniete sich neben die leblose Gestalt, um nach einem Puls zu suchen. Er fand keinen. Dann überprüfte er, ob das Herz noch schlug, hatte aber

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